Hallo,
ich war einige Zeit nicht mehr aktiv hier, lese aber immer noch viel mit. Ich weiß nicht ob der Beitrag hier richtig gesetzt ist, aber heute möchte ich mir doch mal einen kleinen Frust von der Seele schreiben mit einem Bericht über die Jahre bis heute. Viel Text, dafür entschuldige ich mal vorsichtigerweise.

Ich kaufte meinen Zafira 2.0 DTI 16V am 14.11.2001 für knapp 35.000 DM (ja, zu besseren DM-Zeiten war das noch *schnieff). Der Zafira hat eine EZ vom Sept. 2000 und lief als Dienstwagen eines FOH-Leiters bis zur Übernahme durch mich lediglich 11967 km.
Die Ausstattung passte
-Mitternachtsschwarz
-Stoffe Vivaldi rot/schwarz
-Fensterheber 4x
-Klimaanlage
-CD-Radio
-Kopfstützen hinten
-Lenkradfernbedienung
-Nebelscheinwerfer
-Laderaumabdeckung
-Gepäcknetz
-Dachreling
-Weisse Instrumente
uvm.
Eine 3-Jahres CAR-Garantie für den Zafira rundete das m.M nach gute Angebot ab.
Für meinen damaligen Passat variant 2.0i Highland, EZ 24.3.95 gab es satte 13.400 DM. Was gut 2000DM mehr war wie ein VW-Händler um die Ecke angeboten hat.
Ich fahre den Zafira durchschnittlich 15.000Km im Jahr.

2003 fuhr mir ein Fahranfänger an der Tankstelle in den vorderen linken Kotflügel eine dicke Beule rein. Ich stand hinten am Zafira zum tanken. Nur Blechschaden, trotzdem viel Lauferei.

Bis zum Jahr 2004 gab es außer Kleinigkeiten an dem Zafira nichts zu beanstanden. Kosten verursachten die normalen jährlichen Inspektionen, TÜV+AU sowie Verschleissteile wie Reifen/Bremsbeläge und Wischerblätter.
Die Kleinigkeiten erschöpften sich im halbjährlichen Rythmus beim Bremssättel reinigen hinten (da diese durch ihr Quietschen ein ständiges Ärgernis waren) und Schönheitsreparaturen wie Steinschläge.
Eine neue Frontscheibe gab es wegen eines Steinschlags. Dank "TK ohne" kein Problem. Die neue Windschutzscheibe war dann auch eine Solarprotekt mit Keil :-)

Ab dem Jahr 2004 allerdings, dem Jahr in dem die Garantie endete, machten sich weitere Unzulänglichkeiten im Alltagsbetrieb bemerkbar. Geräusche und Poltern an der Vorderachse zb. beim Überfahren von Bodenwellen, nicht zu lokalisieren, beim Check alles ok. Der Motor sprang teilweise schlecht an, nahm kein Gas an und ging in den Notlauf. Nicht immer, aber immer öfter. Glühkerzen wechseln brachte keine Abhilfe, Leckölleitungen oder die Traversendichtung waren es auch nicht. Der Luftmassenmesser wurde gewechselt, keine Abhilfe. Schuld war dann ein Sensor am Getriebe, der Kurbelwellensensor.
Dieser wurde dann noch für etwas über 80 € erneuert und der Motor lief wieder rund. In der Folgezeit von 14 Monaten wurde der schon neue Sensor dann noch 2x (auf Garantie allerdings) getauscht, da er immer wieder für Störungen im Fahrbetrieb sorgte.
2004 war auch das Jahr indem ein Trag/Führungsgelenk erneuert werden musste, der Bremslichtschalter seinen Geist aufgab, Geräusche im Bereich der rechten A- sowie der B-Säule auftraten, der Schaltknüppel sein erstes leichtes Spiel bekam (was ich damals noch nicht so ernst nahm), die Sachen wurden entweder selbst repariert oder in der Werkstatt erledigt. Außerdem immer wieder die hinteren Bremsen die in schöner Regelmäßigkeit alle paar Monate munter vor sich hin quietschten.

2005 war dann mal ein Jahr ohne große Überraschungen.
Nur der Kat anfing zu rappeln (Loses Teil innen). Der Kat wurde auf Kulanz getauscht, Einbau musste ich zahlen. Fandf ich ok.
Den Tempomat habe ich in diesem Jahr nachgerüstet und die Wisch/Wasch-Funktion mit VW-Relais auf programmierbar gemacht. Ebenso eine Freisprecheinrichtung von Siemens für mein damaliges SK65r. Und der Zafi musste nur einmal wegen Bremsenquietschen hinten auf die Bühne. Dabei wurde festgestellt das der linke Sattel komplett fest saß und getauscht werden musste. Man hat dann das andere Qualitätsprodukt aus Deutschen Landen genommen (Lucas) und seit dem ist Schluß mit lustigem Quietschen. Zum Glück, spart gut 65 € im Jahr weil nicht mehr ständig gängig gemacht werden muss.
Mir unverständlich das Opel bei diesem wie anderen offenkundlichen Sachmängeln der Serie nie reagiert.
Ich muss dazu sagen das ich Verschleißteile und auch Reparaturen immer rechtzeitig in der Werkstatt meines Vertrauens erneuern und erledigen lasse. Das ist bis zum heutigen Tage so. Und auch in der Fahrzeugpflege bin ich recht pingelig. Selbst die Türholme und Zwischenräume sind nach fast 10 Jahren nicht dreckig.

Ende 2005/ Anfang 2006 schlug das Pech dann mit voller Gewalt zu. Der zweite Steinschlag, also die gesamt dritte Frontscheibe für den Zafira, aber immer noch "TK ohne" also no problem.
Dann aber der Parkplatzraudi mit Fahrerflucht, übrigens nie gekriegt, natürlich. Wieder nur Blechschaden, auch diesmal nicht schuldig, aber teuer mit gut 3000 € Schaden und so musste meine eigene Vollkasko (der Wagen ist auch bis heute noch VK versichert) regulieren.
Da es nun sowieso egal war beschloss ich den Wagen ein wenig "aufzumotzen". Da für die Reparatur
des Hecks (Stoßstange/Heckblech und Heckklappe) die Verkleidungen hinten eh raus mussten, habe ich mir schwarze Scheiben vom OPC besorgt (gebraucht) und selber eingebaut. Die Heckscheibe hat der Reparaturbetrieb eingeklebt. Andere Lautsprecher vorne, gelochte Sportbremsscheiben von Zimmermann für die sowieso fälligen vorderen Scheiben, Bremssättel vorne und hinten rot lackiert, Türgriffe in Wagenfarbe lackiert, Konsolenteile innen passend zu den Sitzen in Rot lackiert und ein paar neue Beine in Form von 7,5x17 Alufelgen. Ich war wieder zufrieden mit dem Zafira und er sah um Längen besser aus wie vorher. Die Geräusche an der Vorderachse (Bodenwellen) waren auch weniger.
Bericht dazu übrigens hier [forum.langzeittest.de] .. incl. viele Bilder von den Umbauarbeiten etc.
Urlaub mit dem Auto (was wir selten machen, normalerweise fliegen wir) in Dänemark. Im Winter dann
erstmals Winterreifen auf den Serien-Alufelgen in seriengröße gefahren. Komisch...die Geräusche beim Überfahren von Bodenwellen...da waren sie wieder.

2007 wurde dann relativ teuer über die normalen laufenden Kosten hinweg. Es kam das erste Mal zu Problemen mit der Schaltung. Der 1 Gang ging überhaupt nicht mehr rein und der 3 Gang mit einiger Mühe. In der Folge wurde die Umschaltbox am Getriebe erneuert was gut 420 € gekostet hat. Der Schaltbock mit der Kugel wurde gereinigt und neu gefettet. Auch gab es wieder ein Problem mit dem Kurbelwellensensor der erneut getauscht werden musste damit der Motor rund lief. Das ist bis zum heutigen Tage aber ok, vielleicht wurde ja auch der Sensor mittlerweile verändert so das es nicht mehr zu Kabelbrüchen u.ä kommt. Die hinteren Bremsscheiben und in Folge die Beläge waren auch fällig, haben immerhin seit EZ gehalten. Normaler Verschleiß, Respekt für die Standzeit. Eine weitere Rechnung über 70 € gab es für einen "Begrenzer". Was es damit auf sich hatte weiß ich aber nicht mehr.
Was ich aber merkte ist das über den normalen Verschleiß hin über die Jahre Reparaturen auftraten die eigentlich nicht typisch sein sollten für moderne Autos die vernünftig gefahren werden. In Bezug auf Schaltung, Sensoren und auch bei den seinerzeit serienmäßig verbauten Bremssätteln hinten drängte sichd er Vergleich mit "Serienschrott" auf. Vor allem wenn Werkstattmeister von FOH´s bei Erwähnung dieser Mängel sich umdrehend abwinkten und Bemerkungen ala "Astra G/ Zafira A" halt, fielen.

2008 dann so ein Ralleyfahrer der unmöglich in einer Baustelle wie ein Wahnsinniger überholt hat und mir durch hochgeschleuderte Steine die mittlerweile vierte Frontscheibe beschert hat. Immer noch "TK ohne SB". Aber es nervt so langsam :-(
Den Urlaub auf Rügen (quasi das zweite Mal mit dem Auto in Urlaub) hat der Zafira klaglos überstanden. Obwohl Nebenstrecken teilweise ja noch aus echtem Kopfsteinpflaster bestehen.
Außer den üblichen Inspektionskosten und zwei neuen Reifen keine Überraschungen.
nach dem Urlaub wurde dann auch die Rückrufmaßnahme bezgl. des Vorderwagenträgers in Angriff genommen.

2009 wurde der Wagen im Frühjahr nicht mehr richtig warm im Innenraum und auch der Motor blieb viel zu kalt. Der Kühlwasserthermostat musste erneuert werden was rund 100 € gekostet hat.
Der Schaltknüppel hat jetzt auch ein wenig mehr Spiel, das habe ich zu dem Zeitpunkt nicht so realisiert. Gewöhnungsfaktor ist das Zauberwort. Gelegentliche Suchen und das Mitlesen in Foren brachten ja auch kleine Anhaltspunkte außer das man halt öfter mal schmieren soll. Auch bemerkte ich das ein Scheinwerfer lose war. Nicht weil die Schrauben lose waren, nein ein Halter war abgebrochen. Wie das kann, keine Ahnung...einfach so. Tausch habe ich selber erledigt, einen neuen gebrauchten Scheinwerfer mit intakten Haltern habe ich Dank Abwrackprämie auf dem Schrottplatz erhalten.
Erneuert wurde auch ein Spurstangenkopf links der ausgeschlagen war.
Auch das Lenkrad habe ich gegen ein neues Original Lederlenkrad tauschen lassen da das alte nach nunmehr gut 120000 km recht glatt geworden war. Das Nagelneue bekam ich günstig bei eBay.
Da auch der Endschalldämpfer nach nun 9 Jahren fällig war habe ich mich auch da bei ebay umgetan und einen Sportendschalldämpfer 2x70mm in Komplett Edelstahl günstig erstanden.
Bilder zu Lenkrad und Endtopf findet man in dem Ergänzungsthread zu "Zafira schick machen.."
[forum.langzeittest.de]

Abschließend zum Jahr 2009 habe ich dann noch einen Dieselpartikelfilter einbauen lassen um die Förderung von 330 € noch mitzunehmen und freie Fahrt zb. in Hannover, wo wir ab und zu mal sind, zu haben. Der Zafira hat nun eine grüne Plakette und Euro4, der Verbrauch (Durchschnitt 6 Liter) ist nicht höher geworden und gekostet hat mich das ganze knapp 290 € draufzulegen für das gute Gewissen. Den Kat brauchte ich nicht nicht wechseln zu lassen da dieser ja gerade noch keine 5 Jahre alt war (Kulanztausch 2005).


2010...das Jahr was mich zweifeln lässt ob die Entscheidung zum Zafi damals richtig war. Wie gesagt, man bemüht sich den Wagen richtig gut zu pflegen und gar nicht erst alt werden zu lassen indem Wehwehchen schnell abgestellt werden.
Was nützt es aber wenn Verschleiß an Teilen auftritt die eigentlich nicht zu Verschleißteilen gehören?
Wo im Internet in Foren die Foren voll sind mit Klagen und man viele Leidensgenossen findet? Wo man aufgrund der Häufigkeit des Auftretens schon von Serienfehlern und Fehlkonstrukten vermutet. Wo selbst Opel-KFz-Meister abwinken wenn die Sprache drauf kommt? Ich weiß es nicht.
Zuerst knackte im Januar aus heiterem Himmel die hintere Tür auf der Fahrerseite laut beim Auf- und Zumachen. Ich vermutete das Fangband, musste aber leider feststellen das das Blech um das Fangband komplett ausgerissen war. Kosten 1300 € insgesamt. Von einem Moment auf den anderen. Denn natürlich war da mit meinen Ansprüchen nichts zu retten. Ein Reparaturblech gibt es anscheinend nicht, und rumbasteln ist auch keine Lösung.
Nun steht Wagen steht seit letzte Woche Donnerstag Abend erneut außerplan in der Werkstatt. Schaltung hakelig......
Denn die neue Schaltbox, die 2007 erst eingebaut wurde ist schon wieder defekt. Gut ein Zentimeter Spiel in der Führungsbuchse, dieses Billigst hergestellte Schrottteil was beim bloßen Betrachten schon wenig Vertrauen in die Technik aufkommen läßt und nur noch als Fehlkonstruktion zu betiteln ist.

Klar der Wagen muss laufen. Aber was kommt als nächstes? Für diesmal bedeutet das eine Reparatur von gut 600 €, weil ich nun auch den Schaltbock mit tauschen lasse um auszuschließen das das Spiel in der Schaltung alles wieder zunichte macht. Klar auch das damit die Schaltung quasi wieder Neuzustand hat und eigentlich sichergestellt sein sollte das zumindest da in den nächsten 65000Km keine weiteren Kosten entstehen. Warum die nächsten 65000km? Nun, die erste Umschaltbox hat auch nur so lange gehalten. Und das Schaltspiel war da noch nicht so groß und zu Anfang (seit EZ) ja eigentlich nicht vorhanden. Das die vorderen Bremsscheiben (wieder Zimmermann Sport gelocht mit ATE-Belägen, war ich sehr zufrieden mit) und Beläge sowie zwei Reifen die noch getauscht werden normaler Verschleiß sind tröstet da wenig.

Zusammengefasst kann ich resümieren das beim Zafira Freud und Leid sehr eng zusammenliegen.
Man kann den Diesel sehr sparsam fahren, man sitzt gut und hat einen schönen Überblick, ich finde den Zafira A heute noch "sportlicher" in der Form wie einen Touran und auch schöner wie den "dicken" Zafira B. Normale Verschleißteile wie der erste Endschalldämpfer und die Bremsscheiben halten relativ lange. Die teilweise empfindlichen Materialien im Innenraum tragen natürlich den Tribut daran das der Opel günstiger ist wie ein Touran, sehen aber bei entsprechender Pflege auch nach knapp 10 Jahren nicht schlimmer aus wie in einem nur 2 oder 3 Jahre alten Fahrzeug. Der 2.0 DTI ist kalt zwar rauh, kann aber mit steigenden Temperaturen durchaus überzeugen. Mehr Leistung...ok, wünscht man sich ab und zu mal. Aber bei der heutigen Verkehrsituation und Hektik ist man besser dran wenn man entspannt fährt.
Das Leid beginnt da wo man eigentlich sagen muss..."solche Teile wie Schaltung etc. sollten schon länger halten. Auch die Probleme mit den hinteren Bremsen sowie den anderen bekannten Unzulänglichkeiten wie dem Kurbelwellensensor etc. lassen die Erkenntnis wachsen das es irgendwann reicht.
Mein Fazit lautet daher das dies mein letzter Opel ist. Klar, alle anderen kochen auch nur mit Wasser wie so schön gesagt wird. Aber wie auch immer, es kommt auf die Zutaten drauf an das die Suppe schmeckt.

Damit komme ich erstmal zum Ende. Morgen entscheidet sich ob ich den Zafira noch morgen wiederkriege. Kommt drauf an ob die Schaltbox auf Lager ist. Der Opel-KFZ-Meister meinte jedenfalls
das die Chance gut stünde...immerhin handele es sich ja um ein Standard-Verschleißteil. Sagt doch alles aus.

Kommentare erwünscht!

Bis dann
Holger