Mal ein ganz alltägliches Thema, das sicher nicht besonders erheblich ist, aber doch einige interessante zwischenmenschliche Aspekte in sich birgt: Das Grüßen, Zuwinken usw. aus dem vorbeifahrenden Auto heraus, gerichtet an entgegenkommende Autoinsassen, Radler, Spaziergänger usw. Eine weit verbreitete, durchaus sympathische Gepflogenheit vor allem in ländlichen Gegenden, wo der Verkehr nicht so dicht ist, einzelne Fahrzeuge bzw. Passanten noch individuell erkannt werden und die sich auf ihren gewohnten Fahr- oder Fußwegrouten immer wieder begegnen.
Dabei scheint es zwei „Grundtypen“ von Mitmenschen zu geben: Einmal die am Grüßen oder Winken Desinteressierten, deren Blickrichtung eigenen Wegen folgt und die nicht den Kontakt zum Entgegenkommenden zu suchen scheinen, die also grundsätzlich nicht grüßen oder winken und denen einen solchen Gruß zukommen zu lassen also immer vergeblich ist. Vielleicht liegt es aber auch an den immer häufigeren „Solarprotect“-Windschutzscheiben, durch die hindurch die Fahrzeuginsassen meist gar nicht zu sehen oder erst im allerletzten Moment zu erkennen sind, dass man sich als „Grußwilliger“ nicht der Peinlichkeit aussetzen möchte, versehentlich Wildfremden zuzuwinken, die sich u.U. sogar veralbert vorkommen würden.
Andererseits kennen wir die Freundlichen und Kontakt suchenden unter uns, die es als tadelnswerte Unterlassung betrachten, nicht in jedes Auto zielgerichtet hineinzuschauen oder jeden Fußgänger genau zu taxieren mit der festen Absicht, jeden potentiellen Bekannten oder gar Freund unbedingt ausgiebig zu grüßen.
So findet jede dieser verbreiteten Verhaltensdispositionen ihre Erklärungen und enthält oft auch erheiternde bis komische Aspekte, wenn es zu Irrtümern kommt.
Zu welcher Gruppe zählt ihr euch eher? Ich selbst zähle mich bevorzugt zur zweiten, einschließlich häufiger „Fehlgrüße"…

N.K.