Hallo Gerd,

mir sind keine "besonderen" Probleme bekannt. Und vermutlich erzähle ich Dir als altem "Vivaro"-Hasen jetzt nichts Neues:

Die üblichen "Schwachstellen" der Generation 2 halt:

- Schaltgetriebe imho leicht "unterdimensioniert", d.h. hinsichtlich Langzeithaltbarkeit - ich formuliere es mal vorsichtig - zumindest mit Fragezeichen versehen. Hält sicherlich in den allermeisten Fällen auch mal sehr lange. Gibt aber dennoch m.W. "noch "immer wieder mal Probleme damit. Ob das immer noch signifikant mehr sind, als bei anderen Herstellern ist natürlich so etwas wie Kaffeesatzleserei. Andrerseits kann man m.E. aber auch nicht behaupten, dass das ab einem bestimmten Baujahr vollständig abgestellt ist. Es kann beim Gebrauchtkauf nicht schaden, besonders drauf zu achten, ob das Getriebe problemlos schaltbar und geräuschfrei ist. Weitergehende Untersuchungen / Prognosen sind leider kaum möglich.

- Das automatische Quickshift-Getriebe ist lt. diverser Internet-"Ratgeber" nicht bzw. noch immer nicht empfehlenswert, da der Schaltautomat wohl konstruktionsbedingt eher von der anfälligen Sorte ist. Ob der irgendwann im Rahmen der Modellpflege nachgebessert wurde, ist mir nicht bekannt.

- Die Vorderachsaufhängung ist etwas auf "Kante genäht", d.h. Traggelenke, Kugelköpfe der Spurstangen sind rel. "filigran" für das Fahrzeuggewicht dimensioniert und erweisen sich daher z.T. als etwas "verschleißfreudig". Das ist aber ein generelles Problem dieser Fahrzeugklasse und bei Konkurrenten wohl nicht sehr viel anders.

- Es lohnt sich m.E. auch bei neueren Modellen darauf zu achten, dass das "Wasserauffang bzw. -ableitblech" unterhalb der Scheibe gegen die Spritzwand abdichtet und verhindert, dass Wasser auf den Zylinderkopf tropft, was zu festkorrodierenden Injektoren / Glühkerzen, Korrosion an den Vorwiderständen der Innenraumlüftung, am Stellmotor der Umluftschaltung usw. führen kann. Wäre - wenn bei neueren Baujahren überhaupt noch relevant - leicht mit Dichtmasse zu beheben. Dumm ist halt, wenn die "Tropfsteinhöhle" schon länger unbehandelt bestand.

Der übliche Tipp: Trau keinem Kilometerstand eines elektronischen Tachos. Auch bei diesen Fahrzeugen wird gerne gedreht. Klar, da diese Fahrzeuge als "Großraumferntransporter"(Beispiel: fernpendelnder Bautrupp) eingesetzt werden, können da in kurzer Zeit sehr hohe Laufleistungen zusammen kommen.
Daher auf Scheckheft (auch die sind leider z.T. passend gefälscht) und plausible Historie achten. Es könnte in jedem Fall bei Unklarheiten nicht schaden, mal mit einem Diagnosetester ins BodyControlModul schauen, ob dort die gleiche Laufleistung gelistet wird, die der Tacho anzeigt. Manchmal wird ja "vergessen", dass man beim getauschten Tacho den km-Stand anpassen hätte müssen ...)

Zu Deinem 2011er: In 5 Jahren nur 60.000 km ist für diese Fahrzeugklasse schon "eher wenig".

VG
Alex