Hallo Leute,

angeregt durch die Diskussion um die Verbrauchsanzeige habe ich nachgedacht und meine Einiges zur Klärung beitragen zu können:
1. Die Radgröße hat mit dem Verbrauch als solchen nur insofern zu tun als daß größere Räder/Reifen einen deutlich geringeren Rollwiederstand haben.
2. Die Verbrauchsanzeige in Liter auf 100km wird natürlich durch die Radgröße beeinflußt; setzt sich ja zusammen aus Spritt-Durchfluß / Geschwindigkeit.
3. Da der Tacho Rad-Umdrehungen mißt, ist die Geschwindigkeitsanzeige und damit auch die Verbrauchsanzeige sofort falsch, wenn man eine abweichende Reifengröße aufzieht.
4. Wichtiger als der minimale Unterschied in der Verbrauchsanzeige ist die abweichende Tacho-Anzeige.
5. Denn alle Tachos übertreiben die Geschwindigkeit, und jeder stellt sich darauf ein:Tempolimit 100kmH heißt Tempomat auf 110 (oder etwa nicht?)
Das geht weil die Radargeräte 5% Toleranz haben und die Tachos im Allgemeinen so 4 bis 7% übertreiben.
6. Beim Aufziehen von größeren Reifen fährt man also ohne Tacho-Korrektur schneller als man denkt, und schon gibt’s Punkte in Flensburg.
7. Übrigens übertreiben die Autohersteller die Geschwindigkeit nicht, um uns ein flotteres Auto vorzugauckeln, wie ich frührer immer meinte. Der Grund liegt in der StvO, der für den Tacho keine Toleranz nach unten zuläßt. (Nach oben übrigens bis 7% des Skalen-Endwertes)

@Stefan Holz:
Du brauchst Dich nicht mit irgendwelchen nebulosen Angaben der Werkstatt, wie <praktisch kein Unterschied> abspeisen zu lassen. Die einfachste Vergleichsmethode ist natürlich, ein Maßband um die jeweiligen Reifen zu legen und so die Differenz zu ermitteln. Die Berechnung ist übrigens auch nicht all zu schwer:

Vorab Folgendes:
1. Wenn die Rede von 15 oder 16 Zoll Reifen ist, stimmt das nicht ganz: Die Größenangabe bezieht sich auf die Nabe.
2. Für den Gesamt-Durchmesser braucht man noch die Reifen-Flankenhöhe, die man der Reifenbezeichnung wie folgt entnehmen kann. Beispiel: 195/65 R15: „R“ steht für Radius, also hier 15 Zoll Räder. „195“ ist die Reifenbreite (in mm), und „65“ ist die Flankenhöhe in Prozent der Reifenbreite, also hier etwa 12,7cm

Zur Berechnung, man nehme: Radgröße in Zoll, rechne diese um in cm (mal 2,14), und addiere zwei mal die Flankenhöhe hinzu (oben wie unten, ok ;-). Das reicht schon für einen prozentualen Vergleich. Ich hab’s aber lieber konkret und multpliziere den (Gesamt-) Durchmesser noch mal mit Pi (3,142 ist mehr als ausreichend genau) und habe dann den Umkreis.

In Stefan’s Beispiel komme ich bei den 16“ Reifen auf einen Umkreis von 159,09 cm, bei den 15“ Reifen auf 160,54 cm. Will sagen, bei einer Umdrehung legt das eine Rad 1 meter 59 zurück, das andere 1 meter 60,5.

In der Tat gleicht die unterschiedliche Flankenhöhe die Radgröße fast aus: Die 15“-Reifen sind nur 0,9% kleiner als die 16-Zoller. Das ist übrigens meistens der Fall, weil einerseits Reifen flacher gebaut werden, je nachdem sie breiter sind, andererseits M+S-Reifen fast immer schmäler genommen werden als die Sommerreifen, damit sie nicht so schnell aufschwemmen.

Mann oh Mann, das wurde doch ein längeres Epistel als vorgesehn. Hoffe es hat geholfen.

Macht’s joot,
Enkidu