Nun muß ich doch hier auch noch mal meinen Senf dazu geben.
Grundsätzlich hat sparmaxe schon alles Wesentliche erläutert. Leider hat Neffgen alle Vorurteile und Halbwarheiten in seinen Beitrag gepackt, weswegen sie dennoch nicht richtig sind. Daher möchte ich da noch einmal drauf eingehen.
Durch automatische Spülungen ist es z.B. nämlich heutzutage überhaupt nicht mehr notwendig, selbständig eine Umschaltung durchzuführen.
>Verbrauch ist höher, aber was entscheidend ist, die Motorlebensdauer sinkt, bei gleichzeitiger Halbierung der ölwechselintervalle. Das macht nun wirklich keinen Sinn.<
Darf ich einmal fragen, woher du das weißt? Hast du diese Erfahrungen selbst gemacht, oder stützen sich deine Äußerungen auf profunde Artikel in "Autobild" oder "adac-motorwelt", also der Lobby-Fraktion.
Ich selber fahre bereits in einem Toyota LandCruiser Pflanzenöl nach der gleichen Vorgehensweise wie MüllerCo, bisher 100tkm, davon etwa ein Drittel Anhängerbetrieb (zwischen 1500kg und 3to) und ein weiteres Drittel zumindest mit Beladung zwischen 500kg und 1to.
Der Verbrauch ist identisch, eher noch geringer, die Motorlebensdauer steigt, weil PÖL nämlich bei richtigen Betrieb nahezu rückstandsfrei verbrennt und die Ölwechselintervalle wurden gelassen wie sie sind, weil sich nämlich rausgestellt hat, das das Motoröl durch Kraftstoffreste nicht soweit verschmutzt wurde, das ein vorzeitiger Wechsel notwendig geworden wäre.
Das mit dem Motoröl ist nämlich wie folgt. Da eben immer Kraftstoff an den Ölabstreifringen vorbei ins Motoröl gelangt, hatte man die Befürchtung, das durch die Dicke des Pflanzenöls das Motoröl im Laufe der Zeit immer zäher wird und dadurch irgendwann einmal der Ölfilm reißt. Diese Vermutung hatte man deswegen, weil das Motoröl aufgrund von Ablagerungen sowieso schon immer dicker wurde, und durch das dazufließende Diesel eben immerwieder entsprechend verdünnt wurde.
Heute hat man die Erkenntnis, das bei einem intakten Motor die zum Motoröl fließenden Mengen derart gering sind, das eine Einzelfallprüfung sinnvoller erscheint. Natürlich will sich keiner hier ne Frikadelle ans Bein nageln lassen, weswegen die Umrüster vorsichtshalber immer eine
Verkürzung nicht Halbierung der Intervalle anraten.
@Helmut
bitte verwechsele PÖL nicht mit RME (RapsölMethylEster).
RME ist aufgrund seiner Eigenschaften in der Tat aggressiv und zerfrisst Dichtungen und Schläuche. Übrigens gerne auch die der Einspritzpumpen. Daher geben nur solche Hersteller ihre Fahrzeuge dafür frei, die eben Gummis und Kunststoffe verwenden, die dagegen resistent sind. RME wird im Handel vertrieben unter Biodiesel und ist bereits jetzt schon dem normalen Diesel in einer Konzentration von etwa 5 - 10 % beigemischt.
Offensichtlich ist es also dann entweder doch nicht so gefährlich oder aber die Vertreiber gehen dann das Risiko ein, das ESPs nach längerfristigem Gebrauch (hoffentlich nach der Garantie) ihren Geist aufgeben. Wird man in Zukunft sehen, wenn mal viele der neuen Motoren jahrelang mit dem gepanschten Zeugs unterwegs waren.
PÖL dagegen ist - zumindest hier in Deutschland - überwiegend gepresstes 100 % reines Rapsöl. Also ein Lebensmittel. Dies ist in keinster Weise agressiv und daher insofern für den Motor absolut unschädlich. Du könntest das Auto also auch mit Walnußöl, Hanföl, Leinöl, Distel- oder Sonnenblumenöl fahren, außer dem Geruch hinten am Auspuff würde sich nichts ändern. Dieser ist mir nebenbei gesagt auch noch angenehmer als der von Diesel.Leider sind die letztgenannten Öle aber alle im Literpreis weit über dem Dieselpreis, weswegen es reiner Luxus wäre, das Zeugs reinzukippen, statt aufn Salat zu machen.
Beim PÖl ist darauf zu achten, das der Schwebstoffanteil gering gehalten ist. Daher sollte es gut gefiltert und absolut rein sein. Es wurde für den Gebrauch von PÖL in Verbrennungsmotoren bereits auch schon eine Vorgabe an die Qualität erarbeitet, die unter "weihenstephaner Standard" im PÖL-Kreisen bekannt ist.
Soweit nun mal meine bescheidenen Kenntnisse und Erfahrungen. Mein -noch nicht gelieferter- Vivi iss übrigens auch schon für den PÖL-Umbau vorgemerkt.
Gruß
Uwe