Liebe Forumleser,

wir haben am 12.04.03 einen neuen Bipower bestellt. Ausschlaggebend war für uns die Nähe zu einer neu eröffneten Gastankstelle.
Mit dem Kauf einer Multipla war ich seit 4 Jahren "schwanger", ein befreundeter Fiat-Händler hat mich damals besucht und mir eine Mutipla vorgestellt, als es den Wagen im Handel noch garnicht gab.

Aber wie das dann so ist, meine liebe Frau hat sich schlicht und einfach geweigert, in so ein "häßliches" Auto überhaupt einzusteigen.

Was ich dann allerdings beim Kauf, bzw. in der Zeit davor, erleben durfte, spottet eigentlich jeder Beschreibung.

Die Informationen der Händler waren so lückenhaft, bzw. nicht vorhanden, daß die Zulassungszahlen der Multipla eigentlich normal sind. Oder sogar für einige sehr engagierte und informierte Käufer sprechen.

Ein großer Händler hat sich ganz einfach geweigert, uns eine Multipla zu verkaufen.
Die Gründe: Parken in Tiefgaragen nicht erlaubt, Tankvorgang dauert um ein vielfaches länger als bei "normalen" PKW`s, kein Preisvorteil beim Fahren, da Gas genauso teuer wie Benzin, jedes Jahr Einzelabnahme der Gasflaschen durch den TÜV (kostet viele hundert Euro...)
Der kannte noch nicht einmal den Unterschied zwischen CNG und LPG !!
Lediglich ein relativ kleiner Vertragshändler in einer kleinen Gemeinde im Taunus bot uns an, eine Probefahrt zu organisieren. Auf meine Bemerkung hin, daß ich behindert bin, lag beim Probefahrttermin eine komplette Liste über verfügbares Sonderzubehör und ALLE Unterlagen für einen rückzahlungsfreien Zuschuß bei einer 50 %igen Behinderung ab Merkzeichen " G "
Logisch, daß wir nach der Probefahrt hier einen Bipower bestellt haben.

Was mich sehr gestört hat, war die Ignoranz, mit der Fiat emails unbeantwortet läßt.
Auf einen Prospekt und andere Unterlagen warte ich heute noch. Mein Händler hat mir dann einmal erklärt, wie Fiat mit diesen Anfragen verfährt. Da ist es kein Wunder, daß man keine Antwort erhält.
Ich habe festgestellt, das die Informationen bei normalen Autofahrern (was CNG-fahrzeuge betrifft) aber auch solchen die es eigentlich wissen sollten (oder sogar müssten) so grundlegend falsch sind, daß es mich nicht wundern würde, wenn einer mit einer roten Fahne beim Fahren vor mir hergehen würde. Wie damals in England, als die ersten pferdelosen Kutschen fuhren.

Jetzt, wo unsere Freunde und Bekannte wissen, daß wir ein Erdgasauto bekommen, muß ich wohl eine Probefahrtwarteliste anlegen, so groß ist das Interesse. Vor allem nachdem die gehört haben, was 100 km kosten.... und wie weit ich mit Erdgas für € 20 fahren kann, und das einmal volltanken € 17,92 kostet und für viele 100 km reicht... Und das denen das facelift vom Herbst besser gefällt als das jetzige Gesicht. Ist mir absolut schleierhaft, könnte aber für steigende Absatzzahlen sorgen. Und das ist ja schließlich die Hauptsache.

Naja, lassen wir uns überraschen, wieviel ich überzeugen kann, beim nächsten Auto doch auch mal nach Alternativen zu sehen.

Nicht unerwähnt möchte ich lassen, daß die Multipla für Menschen mit Behinderungen eigentlich ein ideales Fahrzeug ist. Beide Mittelsitze raus, und ich kann im Auto liegen, pottebener Fahrzeugboden ohne Türschweller und eine ideale Höhe zum Einsteigen mit sehr weit öffnenden Türen und einer weit oben angebrachten Armlehne mit Griff. Bei einer Körpergröße von 196cm ist die Multipla das erste Auto, bei dem ich mit lang ausgestreckten Beinen auf dem Beifahrersitz sitzen kann, OHNE mit den Füßen vorn anzustoßen. Ein völlig neues Fahrgefühl.

viel Spaß mit euren Multipla´s und immer genug Druck auf den Flaschen!

Grüße aus dem Westerwald

Dietmar