Hi Uwe,
zunächst mal Glückwunsch zur Entscheidung für einen Wohnwagen, Ihr werdet es nicht bereuen! Doch nun zu Deinen Fragen:
1.: Beide haben Recht. Es gibt da:
a) zul. Gesamtgewicht des Zugwagens: eigentlich klar
b) tats. Gesamtgewicht des Zugwagens (also Leergewicht plus Zuladung, auch Personen beachten)
c) Stützlast: wieviel Kilo auf Deiner Anhängerkupplung drücken (kann man leicht mit Personenwaage und Knüppel messen)
d) zul GGW des Anhängers: absolutes Höchstgewicht des Anhängers, also das, was der Anhänger im nicht angekoppelten Zustand incl Zuladung auf die Waage bringt (2 Räder und Stützrad stehen auf der Waage)
e) tats. Gesamtgewicht des Anhängers: Das, was der Anhänger beladen im nicht angekuppelten Zustand wiegt (s. c))
f) zul Anhängelast des Zugwagens: maximales Gewicht des Anhängers. Hier wird dann im angehängten Zustand des Gewicht berücksichtigt, also Gesamtgewicht des Anhängers minus tatsächliche Stützlast (in Deinem Fall idealer Weise 55 kg)
g) zul Zuggesamtgewicht: Zugwagen und Anhänger im angekoppelten Zustand auf der Waage.

Es gilt: b + e <= g! Heißt also in Deinem Fall (bitte die kg Werte nicht persönlich nehmen)
für b) 1504 kg (meist schon incl Fahrer und zu 75% gefüllter Tanks) plus Beifahrerin (ca 70 kg) plus Kind (ca. 31 kg) plus Gepäck im Zugfahrzeug (ca. 105 kg) ergibt
b = 1710 kg.
bei g = 3065 kg (8 % Steigung sind schnell mal erreicht) blieben 1355 kg für den Anhänger (also e)) übrig. Du könntest also einen WW mit zGG (d)) von 1350 kg anhängen, denn hier kommt Deine Stützlast ins Spiel, sie wird zur Ermittlung der Anhängelast (f)) von diesen 1350 kg abgezogen so dass Deine Anhängelast 1295 kg betrüge. Passt also.
Wieviel Zuladung Du dann in Deinem Wohnwagen hast hängt vom Leergewicht ab. Der angegeben Wert beeinhaltet heute schon 2 * 11 kg Gas, gefüllte Wassertanks und 25 Meter Kabel. Hinzu kommt noch pers. Ausstattung (Geschirr, Kleidung, pers. Dinge usw).
Grundsätzlich gilt, möglichst viel in den Zugwagen zu laden und den Anhänger demzufolge möglichst leicht, dabei aber immer die maximale Stützlast von in Deinem Falle 55 kg zu nutzen).

2.: Was wollt Ihr mit dem Zelt veranstalten? Soll es ein leichtes Reisevorzelt sein, dass nur zu Urlaubszwecken aufgebaut wird oder steht es auch schon mal für eine Saison. Für ein leichtes Reisevorzelt vielleicht sogar noch mit Alugestänge bist Du mit 40 kg schon auf der sicheren Seite. Siehe hierzu auch z.B. bei WIGO auf der HP.

3.: Ich rechne immer so: 2*Erwachsenenrad: 2*17 kg, Kinderrad 10 kg, Tisch und Stühle 20 kg, Gepäck (Kleidung) 3*20 kg, Küchenausstattung von bis (mind 20 kg) so dass Du mit 140 kg schon wirklich das Wasser zu Hause lassen musst. Wenn möglich immer eine Auflastung kaufen, irgendwann kommt auch ein anderes Auto und keiner sagt, dass man einen auf 1400 kg aufgelasteten Wohnwagen nicht nur auf 1300 kg beladen darf.

4.: Ich hab sie nicht und hab sie noch nie vermisst. Interessant werden die Dinger bei schweren Wagen jenseits der 1500 kg

5.: Alko Trailer Control ist ne feine Sache, allerdings gehts auch ohne. Wichtig ist eine sinnvolle Beladung des Gespanns (max. Stützlast, eher 5% überschreiten als unterschreiten), eine gute Antischlingerkupplung und aufmerksame Fahrweise. Mit der Zeit bekommst Du eine Gespür wie sich der Wohnwagen fährt. Meine Meinung: In einem Gespann sicherheitstrainig ist das Geld besser investiert als in einem ATC

6.: Airmix habe ich bei mir verbaut: Größter Vorteil: Das Gebläse läuft ruhiger, einen spürbaren Kühlungseffekt konnte ich nicht feststellen. Im Heizbetrieb kannst Du mit dem Teil auch sehr bequem Frischluft zuführen, was dem Raumklima sehr positiv zuträgt. Ich würde mal sagen: Nice to have.

7.: Truma 3002 ist im Frühjahr und Herbst bei der Wagengröße ausreichend. Wichtig ist, dass er mit einer Umluftanlage ausgestattet ist.

8.: Fernsehen: Keine Ahnung, ich fahre inzwischen ohne die Teile und verbringe 3 Wochen herlichsten Urlaub, aber jedermans eigene Entscheidung.

Unterhalt: Versicherung, Steuern, TÜV und Gasprüfung (alle 2 Jahre) Dichtigkeitsprüfung (jährlich nötig um bei Neuwagen in den Genuss der 5 jährigen Dichtigkeitsgarantie zu kommen) und evtl Unterstellkosten ausserhalb der Nutzung. Zieh Deinem Händleralles aus der Nase, was er sich herausziehen lässt. Vorzelt ist eigentlich Standardzugabe, allerdings macht auch eine Preisaushandlung ohne Vorzelt Sinn (auch andere Hersteller haben tolle Zelte). Wartungspläne sind beim Fahrzeug dabei.

allgemein: Die Gewichtsangaben der Hersteller sind immer nur als Richtwert zu betrachten. UNbedingt nachwiegen!
Grundsätzlich kann man mit jedem Wagen Glück oder Pech haben, ich glaube nicht, dass Bürstner da sonderlich aus der Rolle fällt.
So, hoffe mal einen kleinen Beitrag zur Klärung Deiner Fragen gegeben zu haben, Rückfragen immer gerne.
Achso, es ist auch Vorteilhaft, sich mal für ein Wochenende einen Wohnwagen zu leihen, einfach mal auf einen Campingplatz fahren, mal alles testen und dabei auch die Möglichkeit zum Gespräch und Erfahrungsaustausch mit anderen Campern nutzen.

Viel Spaß bei Euren weiteren Überlegungen und scheut Euch nicht vor weiteren Fragen, stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Gruß
Burkhard

Unterwegs mit Touran 1,9 TDI und Eifelland 560 TK MJ 2007 oder Brenderup Cargoliner