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Mini One Pepper- 1 Jahr und 20.000 km (6803 Klicks)

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hala (Gast)  
14.04.04
Liebe Mini- Fans, hallo Michael!

Erstmal vielen Dank an Michael für diesen liebevollen, technisch und fachlich kompetenten und nett geschriebenen Dauertestbericht, es ist wirklich der Beste bei Langzeittest. Ich gebe hier ausführlich meine Tipps und Erfahrungen zum Mini One zum besten- bestimmt gibt es einige, die in der Kaufentscheidung schwanken. Vorweg- der Bericht wird durchweg positiv, denn aus geplanten 15.000 sind 20.000 km im 1. Jahr geworden. Freude am Fahren eben!

1. Kaufentscheidung und Preisverhandlungen: Kein Sonderangebot...

Wir wünschten uns einen Zweitwagen, der Fahrspaß macht (um unser durch meine Aussendiensttätigkeit stark belastetes Erstfahrzeug am Wochenende und im Urlaub zu entlasten) und einen Hauch von Exklusivität hat, dabei preislich aber im Rahmen bleibt. Unser Twingo ging uns nach 3 Jahren trotz Cabriodach wegen seinem schwammigen Fahrverhalten und der miserablen Sitzposition mittlerweile ordentlich auf die Nerven.
Für meine Frau gab es von Anfang an nur DEN EINEN, doch ich durchforstete erstmal den Markt nach Alternativen (wg. Preis). Die waren dünn gesät: Lancia Y veraltet, P 206 hübsch aber wenig exklusiv, Seat Ibiza etwas zu bullig gestylt, Smart zu klein und nervig auf Langstrecken. Ich freundete mich dann im Winter 02/03 aber mit dem Mini an, da die gröbsten Kinderkrankheiten (z.B. kein Handschuhfach) ausgemerzt schienen, und das Mini- Smile- Leasingangebot mir zeigte, dass der Wagen finanziell doch in Reichweite gerückt war. Ausserdem hatte ich schon immer eine Schwäche für BMW und englische Autos- von Mitte 99 bis Mitte 01 hatte ich zu Superkonditionen einen Rover 200 si als Aussendienstauto glücklicherweise nur geleast, denn der Wert fiel mit dem Rover-Verkauf durch BMW ins Bodenlose. Mit dem Auto, dem Service des Händlers und der Werkstatt war ich jedoch zufrieden.
Den Mini wollten wir aber kaufen- der Verkäufer bot mir bei Barzahlung ca. 4%. Das kanns doch nicht gewesen sein sagte ich mir, und kontaktierte den zweiten Händler vor Ort (eigentlich eine BMW-Niederlassung). Der bot mir ohne Umschweife 6%, sagte aber deutlich, das weiteres Handeln Zeitverschwendung sei. Damit konfrontiert ging auf diese 6% dann der andere auch ein. Da ich dort mit dem Rover gute Erfahrungen machte, der Verkäufer flexibel war, und ich um den Erfolg des Mini wusste, war ich zufrieden und wir kamen ins Geschäft.

Schwierig war die Entscheidung zwischen One und Cooper. Meine Frau wollte unseren Mini ganz klassisch: Rot mit weissem Dach und weissen Ohren- also Cooper. Beim Blick auf die nackten Datenblätter war mir aber klar, daß der One ausreichen würde. Zum flotten Kurvenwetzen zu zweit würden die 140 Nm Drehmoment ausreichen- und auf der Autobahn lasse ich es am Wochenende gerne ruhig angehen, 180 km/h reichen dicke. Von der Ausstattung sind Cooper und One ähnlich- uns war klar, dass wir bei beiden noch ordentlich investieren müssen. Die Versicherung für den One war damals supergünstig: Typklasse 14 in der Haftpflicht; 13 in der Vollkasko- billiger als der Twingo! Der Cooper hätte 1/3 mehr gekostet. Nun zog unser flexibler Verkäufer den grossen Trumpf: Für 400.- Euro liess er uns pünktlich zur Auslieferung das Dach und die Spiegel weiss lackieren (näheres dazu unter dem Tread Kaufentscheidung).
Auf den Chrom- Kühlergrill mussten wir zwar verzichten (was mir mittlerweile sogar gut gefällt, denn unser schwarzer Seriengrill harmoniert mit dem Rot- Weiss und gibt unserem Mini ein individuelles Aussehen), Neuwagenkäufer können den aber neuerdings beim One bestellen und sich beim Lackierer das Dach nach Lust und Laune machen lassen- es gibt also grundsätzlich aus optischen Gründen allein keinen Grund mehr, den Cooper zu nehmen.
Der Verkäufer schaffte es sogar, einen von drei von Ihm bestellten Ausstellungs- und Vorführfahrzeugen, die er im Vorlauf hatte, noch nach unseren Wünschen umzukonfigurieren. So konnten wir unseren Schatz schon nach 5 Wochen in Empfang nehmen.


2. Innenraum, Qualität und Ausstattung: Großes Wohlgefühl und schwache Funktionalität

In der Fachpresse und von vielen "Fach"-Leuten wird dem Mini immer ein Vorwurf gemacht. Billiges, primitiv anmutendes Interieur. Für mich absolut nicht nachvollziehbar! Wenn wir unseren Mini besteigen, zeigt sich immer wieder ein breites Grinsen bei uns. Wir freuen uns an dem geschmackvollen Design der Instrumente, der Kippschalter und der Details wie vordere Lautsprecher, Becherhalter und Türgriffe, und auch an den freundlichen Farben (wir haben die schwarze Innenaustattung mit den silber lackierten Einsätzen im Cockpit). Die Materialien (und grundsätzlich auch die Verarbeitung) empfinde ich als gediegen. Besonders, was die Preisklasse betrifft. Kann man da etwa echtes Aluminium oder Echtholz erwarten? Kennt jemand in dieser Preisklasse ein Hochwertigeres Interieur? Ich habe nichts entdeckt. Bitte unbedingt schreiben!
Wo Licht ist, ist auch Schatten. In diesem Fall die Funktionalität. Beispiele: Die silbernen Türeinsätze sind zwar schick, aber was soll man mit den winzigen halbrunden Ablagen anfangen? Das Handschuhfach trägt seinen Namen zurecht- mehr passt wirklich nicht rein. Was sollen die (in diesem Fall wirklich primitiven) Hartplastik- Rückabdeckungen der Vordersitze:-(( kaum läd man etwas auf die Rücksitzbank streift man dran und verkratzt die Dinger- sehen nach einem Jahr schon ziemlich mitgenommen aus. Die Krönung im negativen Sinn ist m.E. die Tankreserve"leuchte"- ein winziger schmaler Strich in der zentral platzierten Tankuhr, bei Tageslicht kaum erkennbar, der ohne Warngong angeht. Ein Wunder, dass wir noch nicht wegen Spritmangel liegengelieben sind...Dabei wäre im Drehzahlmesser so schön Platz dafür, direkt vor Fahrers Nase. Liebe Designer, dass muss doch alles besser zu lösen sein :-(

Wo ich schon am Meckern bin: Kurz nach Übergabe zeigte sich hinten rechts in der Ecke ein bis heute hartnäckiges Knistergeräusch, besonders auf schlechten Strassen. Die Werkstatt interessierte sich mit der Bemerkung "der Mini ist nunmal ein Sportwagen, da ist das normal, auch ein Porsche klappert" nicht weiter dafür, aber immerhin ist der Mini auch ein BMW und da erwarte ich entsprechende Qualität!
Einem anderen, lästigeren, Klappergeräusch aus der B- Säule auf der Fahrerseite kam ich selbst auf die Schliche (spät, aber immerhin). Es trat eigentlich nur im Temperaturbereich zw. +10 und -10 Grad auf. Ich öffnete mal auf schlechter Strasse die (rahmenlose) Scheibe um einen kleinen Spalt, und hörte kein Klappern mehr. Also kaufte ich an der Tanke einen popeligen Gummipflegestift, rieb die Türdichtung großzügig ein und Ruhe kehrte ein. Also Gott sei Dank keine Karosserieverwindung.

Ansonsten kann ich nicht klagen. Das Platzangebot für Zwei ist super, die Sitzposition vorne absolut sportwagenmässig tief, das Raumgefühl beeindruckend. Auch für Vier ist er gar nicht so schlecht. Wenn hinten Freunde mitgenommen werden sollen, einfach die Vordersitze ganz nach oben stellen, da haben sich dann selbst 1,80er hinten nicht beschwert. Und im Mini haben sowieso alle gute Laune:-))!

Nun noch ein paar Ausstattungstipps: Man sollte allein schon wegen der Klimaanlage und des Drehzahlmessers mindestens das "Salt"- Paket nehmen, und wer es klassisch mag wie wir "Pepper" wegen Chrom-Line und den nostalgischen 8-Speichen-Felgen. Da stimmt dann das Preis- Leistungsverhältnis! Das CD- Radio Boost stellt mich für ein Werksradio sehr zufrieden, der Klang ist gut auf den Mini abgestimmt. Ein absolutes Muss: Das Lederlenkrad, es fasst sich super an, und ist sehr hochwertig. Beim Mini,dem "Kurventier" eigentlich unverzichtbar.
Worauf wir verzichtet haben sind die Sportsitze. Ein Fehler, sofern man den Mini gern am Limit um die Kurve bewegt. Die Seriensitze sind zwar bequem, könnten in diesem Fall aber mehr Seitenhalt vertragen. In diesem Zusammenhang auch an das Sportfahrwerk aus dem Cooper denken! Vorteil der Seriensitze: Das Design "Aqua" gefällt mir besser als "Kaleido" der Sportsitze- Geschmackssache.
Wer mal richtig Platz braucht, dem empfehle ich wärmstens das Dachträgersystem von "Mont- Blanc" (bei A.T.U. erhältlich). Im Gegensatz zum BMW- System muss das Dach nicht angebohrt werden, und es hält super. Dachbox drauf, und es kann losgehen.


Das wars für heute, bald liefere ich Eindrücke zu Motor, Fahrwerk und Zuverlässigkeit. Es darf diskutiert werden.

Liebe Grüsse von Hala
ThemaAutorDatum/Zeit

Mini One Pepper- 1 Jahr und 20.000 km (6803 Klicks)

hala14.04.04

Re: Mini One Pepper- 1 Jahr und 20.000 km (1915 Klicks)

Michael Hönigmann15.04.04

Re: Mini One Pepper- 1 Jahr und 20.000 km (1725 Klicks)

hala16.04.04

Re: Mini One Pepper- 1 Jahr und 20.000 km (1584 Klicks)

Michael Hönigmann16.04.04

Re: Mini One Pepper- 1 Jahr und 20.000 km (1587 Klicks)

hala19.04.04

Re: Mini One Pepper- 1 Jahr und 20.000 km (1687 Klicks)

Michael Hönigmann19.04.04

Re: Mini One Pepper- 1 Jahr und 20.000 km (1853 Klicks)

hala03.05.04

Re: Mini One Pepper- 1 Jahr und 20.000 km (1582 Klicks)

Michael Hönigmann04.05.04

Re: Mini One Pepper- 1 Jahr und 20.000 km (1619 Klicks)

tischbein1901.02.05

Re: Mini One Pepper- 2 Jahre und 34.000 km (2981 Klicks)

hala21.05.05



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