Wir haben einen Carnival II CRDI Bj. 2002.
Die Bremsanlage des KIA ist eine absolute Katastrophe. Die kleinen Scheibenbremsen vorne und die Trommelbremsen hinten sind mit dem recht flotten und sehr schweren Van total überfordert. Es ist von KIA eine Frechheit und muß schon fast als kriminell bezeichnet werden, ein Auto mit einer derart unterdimensionierten Bremsanlage auf den Markt zu bringen.
Nach dem Kauf des Carnival hat mir bereits gedämmert, daß da was nicht stimmt, denn das Bremsfading und das damit zusammenhängende Vibrieren des Fahrzeugs beim Herunterbremsen aus höheren Geschwindigkeiten war allgegenwärtig und trübte den ansonsten guten Gesamteindruck doch erheblich. Der Knaller kam aber erst noch: Der KIA Carnival bekam bei seinem ersten TÜV-Termin nach drei Jahren die Plakette nicht zugeteilt!!! Grund: Die Bremsscheiben waren stark eingelaufen und eingerissen. Außerdem waren die Bowdenzüge der Feststellbremse eingerostet. Meine Frau ist bei unserem KIA-Händler fast ausgeflippt, was diesen aber kalt ließ. Auskunft: Kulanzantrag ist sinnlos, da es sich um Verschleißteile handelt, welche von der Garantie ausgeschlossen sind. Auch meine zornigen Telefonate mit dem Händler und mit KIA-Deutschland brachten keinen Erfolg. Arrogante Auskunt: Das Auto wird hauptsächlich für den amerikanischen Markt gebaut. Dort ist die Bremsanlage ausreichend! Das kann doch gar nicht wahr sein. Die wissen ganz genau, daß sie da eine Schrott-Bremsanlage eingebaut haben und wehren sich immer noch erfolgreich mit kollektiver Arroganz und Schutzbehauptungen gegen eine überfällige Rückrufaktion!!!
Nach dem TÜV-Desaster habe ich auch mit einem Gutachter gesprochen. Dieser meinte, daß das Erwirken einer Rückrufaktion durchaus möglich wäre. Ein erfolgversprechendes Gutachten würde jedoch ca. 2000.- € kosten. Ich denke, da müßten die erforderlichen zwei unabhängigen Gutachter mit dem Auto nur mal hier von der Schwäbische Alb die Serpentinen runter ins Tal fahren oder wie jetzt im Urlaub mit dem vollgepackten Carnival auf der Autobahn bei 140 km/h bergab die Fuhre zum Stillstand bringen wollen. Meine Frau bekommt da jedenfalls Angst, wenn die Kiste schüttelt, als wolle sie auseinanderfallen und der Bremsweg so lang wird wie bei einem Ozeandampfer. Ich befürchte nur, daß KIA gar nicht auf eine Klage reagieren könnte, selbst wenn sie wollten, weil es keine Alternative zu dieser Fehlkonstruktion gibt.
Fazit: Ich ärgere mich eigentlich jeden Tag darüber, daß ich den KIA-Fuzzis auf den Leim gegangen bin, obwohl ich beim bloßen Hinsehen schon hätte sehen müssen, daß das nicht funktionieren kann. (Ihr müßt mal zum Vergleich die Bremsanlagen anderer Vans ansehen. Scheibenbremsen hinten und größere Scheiben vorne sind da Standard)Und ich ärgere mich darüber, daß ich mich bisher nicht aufraffen konnte, denen richtig den Marsch zu blasen. Man sollte es denen einfach nicht durchgehen lassen, daß hier auf Kosten der Käufer an der Bremsanlage gespart wurde.
Hier fehlt es nicht nur an der Wertschätzung gegenüber der Kundschaft, sondern auch an Verantwortungsbewußtsein bezüglich der Handhabung eines erheblichen Konstruktionsmangels. Es bleibt nur zu hoffen, daß nie aufgrund eines schweren Verkehrsunfalls mit Personenschaden ein demntsprechendes Gutachten erstellt werden m u ß. Wir sollten wenigstens dafür sorgen, daß KIA dann nicht behaupten kann, daß das Bremsendesaster nicht bekannt war.
Thomas Hofmeister
Gruibingen