Seit ziemlich genau 7 Monaten habe ich mein erstes Auto: den neuen Panda von Fiat.
In diesem Bericht möchte ich euch nun nach 6000 Kilometern meine ersten Erfahrungen mit dem kleinen Flitzer mitteilen.
Wenn sich im Laufe dieser „Freundschaft“ Neuerungen ergeben, dann werde ich diese anfügen. Schließlich fahre ich das Auto ja erst 7 Monate.

Da ich auch seit Anfang des Jahres Mitglied im ADAC bin, werde ich ein paar Eindrücke aus dem ADAC-Testbericht einbringen und sie mit meinen Erfahrungen belegen, widerlegen oder mich sonstwie damit auseinandersetzen. Kopieren werde ich NICHT.

Also, zuerst möchte ich euch ein paar technische Daten liefern, die einige vielleicht interessant finden :-)
Mein Panda ist der Typ 1.2 8V mit 60 PS (44 kW). Er hat 5 Türen und eine angegebene Höchstgeschwindigkeit von 155 km/h, wobei man auf der Autobahn berg runter mit Rückenwind auch 170 schafft ;-)
Der Verbrauch ist mit 6,3 Litern angegeben, wobei das in der Praxis schon eher 7 Liter sind.
Fressen mag mein Panda Super, aber bei Super Plus freut er sich und ist viel lauffreudiger. Wenn wir eine längere Autobahnfahrt vor uns haben, tanken wir Super Plus. Ist zwar teurer, aber er verbraucht dann auch weniger. Im Endeffekt kostet es dann das selbe und ich komme auch auf Bergen an den LKWs vorbei *g*

Wem 60 PS zu viel sind, der kann auch das Modell 1.1 8V mit 55 PS nehmen. Dieses Modell hatten wir 3 Wochen als Leihwagen, weil sich die Lieferung unseres Autos verzögerte und das kann ich aber nicht empfehlen. Mit 55 PS fährt sich der Panda eher wie ein Sack Muscheln.
Wer viel fährt, kann seit Anfang 2004 auch die Diesel-Variante 1.3 JTD Multijet 16V kaufen. Der bringt es auch auf 70 PS.

Da der Panda einen aktuellen KAT hat, ist er noch bis Ende 2005 steuerbefreit.

So, genug von Technik, jetzt kommt das wichtigste: das Fahren. Wozu hat man sonst ein Auto?
Ich fahre mit meinem Panda jeden Tag zur Arbeit und nach Hause, ein paar Mal in der Woche Einkaufen. Das alles im Stadtverkehr.
Ein paar Male im Jahr fahren wir zu meinen Eltern oder in den Urlaub.
Ich denke, damit sind wir Durchschnittsfahrer.

Der neue Panda hat nichts mit seinem „Vorfahren“ zu tun, den jeder noch im Kopf hat. Wenn ich sage, ich habe einen Fiat Panda, muss immer der Zusatz kommen, dass es der neue ist, sonst sehe ich bemitleidende Gesichter :-)

Das Äußere erinnert an den Opel Agila oder den Hyundai Getz. Er ist sehr hoch und übersichtlich gebaut und das Platzangebot ist für einen Kleinwagen enorm.
Als wir uns vor einem Jahr nach einem Auto umgesehen haben, war uns klar, dass es ein Kleinwagen werden sollte. Nur leider haben mein Freund und ich in vielen Kleinwagen sehr wenig Bewegungsfreiheit, wenn wir nebeneinander sitzen *g*
Beim Fiat-Händler haben wir uns auch testweise in einen Fiat Punto gesetzt, aber das wäre nichts für mich. Man sitzt auf dem Boden, der Kopf stößt an die Decke und der Fahrer hat neben einem Beifahrer arge Platzprobleme...
Da war der Panda wie geschaffen für uns.

Man sitzt im Panda fast wie auf Stühlen und das Ein- und Aussteigen ist himmlisch. Unsere Omas sind da natürlich sehr begeistert und jetzt dürfen wir immer Fahrdienst spielen, weil wir das bequemste Auto haben.
Der Platz für die Mitfahrer auf der Rückbank ist auch in Ordnung. Ich als Fahrer rücke ungern weiter nach vorne, aber wenn man einen etwas längeren Mitfahrer hat, kann der gut hinter dem Beifahrer sitzen. Die Kopffreiheit ist auch in Ordnung und dadurch, dass wir ein zweigeteiltes Glasdach haben, sind es noch ein paar Zentimeter mehr.

A propos Glasdach: Das kostet eigentlich zusammen mit ein paar anderen Kleinigkeiten um die 700 Euro, aber wir hatten Glück. Wir hatten das Auto am Einführungstag (am 27. September) bestellt und ein Extra-Paket im Wert von 700 Euro kostenlos dazu bekommen.
Wir haben uns aber noch andere Annehmlichkeiten gegönnt. Eine Klimaanlage, die ich nicht mehr missen möchte, eine Dachreling, die optisch gut aussieht und die man mit bis zu 50kg beladen kann (bei umgelegten Rücksitzen hat man aber auch so genug Platz).
Fensterheber etc. sind alle elektrisch und das Glasdach ist auch ein Schiebedach.

Das Radio hat auch einen CD-Spieler und die Servolenkung samt noch einfacherer City-Lenkung (lenkt bis 30 km/h noch leichter) haben uns auch gefallen.
Kurz gesagt: Wir haben fast alle möglichen Extras genommen, die es gab. Sogar den kleinen Bordcomputer, der z.B. den momentanen Verbrauch oder die Durchschnittsgeschwindigkeit anzeigt. Ich hätte mir noch eine Temperaturanzeige für Außen gewünscht, aber das gibt’s leider nicht.

Jetzt werdet ihr euch wahrscheinlich fragen, was dieses Auto gekostet hat. Ich sage es euch natürlich: nur 10.400 Euro!
Ok, das ist immer noch eine Menge Geld, aber bei anderen Kleinwagen fängt da erst mal nur der Grundpreis an und das einzige Extra ist dann evtl. die Servolenkung.
Der absolute Tiefstpreis für den Panda liegt bei 8.950 Euro, aber dann hat er wirklich keine Extras.
Wer sich alles gönnen möchte, kann das für 13.550 Euro. Dann hat man aber auch einen Luxuswagen auf vier Rädern.


Eigentlich wollte ich ja übers Fahren schreiben, und das tue ich endlich auch.

Laut ADAC sind die Fahrleistungen insgesamt gut. Das kann ich bestätigen. Wenn man nicht gerade versucht, im 5. Gang zu beschleunigen, dann geht das doch recht fix. Ich musste aber nur sehr selten auf der Autobahn zurück in den 4. Gang schalten, um ordentlich beschleunigen zu können. Das passiert höchstens, wenn man hinter einem LKW einen Berg hochtuckert und dann doch überholen will.
Der Motor ist bei normaler Geschwindigkeit recht ruhig. Nur so ab 120 fängt er an, etwas lauter zu Brummen. Stört aber nicht wirklich.

Die Schaltung in Verbindung mit der Drehzahl ist sehr gut eingestellt. So kann man früh hochschalten. In der 30er-Zone kann ich längere Strecken im 4. Gang fahren (oder eher rollen lassen). Wenn aber viele Einmündungen rechts sind, empfiehlt sich allerdings der 3. Gang.
In der Stadt fahre ich die 50 km/h im 5. Gang. Dabei möchte ich anmerken, dass ich nicht untertourig fahre.


Negative Punkte:

Ja, ein paar negative Punkte gibt es leider schon.

Der Panda ist ein Viersitzer, was an sich kein Problem ist und man darf auch 5 Personen damit befördern. Das Problem besteht darin, dass man ohne Metallic-Lackierung nur die Wahl zwischen 2 Sitzbezügen hat – Gelb oder Hellblau. So, wir haben uns für Gelb entschieden, weil das bei einem roten Auto noch etwas besser passt. Wir hatten vor, dunkle Sitzbezüge zu kaufen. Tja, für Vorne ist das kein Problem, aber hinten sind es sogenannte Van-Sitze. Dafür gibt’s extra Sitzbezüge und auch Fiat, aber unter 100 Euro ist da nichts zu kaufen. Und die Originale von Fiat sind auch noch Hellblau.... *igitt*
Im Moment haben wir also vorne 2 billige Sitzbezüge vom Aldi in Schwarz-Rot und hinten nix. Wenn wir was transportieren, dann legen wir eine Decke über die Sitze. Die lassen sich übrigens auch umklappen :-)

Mittlerweile kann man das Auto mit verschiebbaren Rücksitzen bestellen. Bei uns war das leider noch nicht möglich. Dabei hat man einen zusätzlichen Spielraum von ich glaube 12 cm. Also 12cm mehr Beinfreiheit für Mitfahrer oder 12cm mehr Kofferraum.

Die Kopfstützen vorne sind noch einigermaßen hoch genug, aber hinten sind sie definitiv zu niedrig. Man kann sie zwar noch nach oben hin ausziehen, aber wenn ich mit meinen 1,74 Durchschnittsgröße hinten sitze, habe ich die Kopfstützen im Nacken. Bei einem Unfall ist das ziemlich gefährlich und ich hab Angst, dass mir der Kopf voll nach hinten gerissen werden könnte...

Seit ein paar Jahren sollen angeblich alle neuen Autos über einen Schutz bei den elektrischen Fensterhebern und den Schiebedächern haben. Wenn man z.B. mit dem Arm dazwischen kommen sollte, dann müsste das Fenster anhalten und wieder zurückgehen.
In den letzten Tagen kam es ja auch zu einem schrecklichen Unfall, als ein kleines Kind seinen Kopf aus einem Schiebdach steckte.
Wir haben bei unserem Auto eine leere CD-Hülle in voller Breite (also jedenfalls so, dass das Fenster 12cm Zeit hat zu reagieren) dazwischengehalten. Tja, Hartplastik scheint da nicht viel zu helfen, denn es flogen nur so die Splitter weg. Von weiteren Test z.B. mit Armen und Fingern sehen wir lieber ab...


So, das wäre es erst mal. Wenn euch was wichtiges fehlt, dann schreibt das bitte in einen Kommentar und ich werde es anfügen. Ein Auto ist so umfangreich, dass man schon mal was vergessen darf, oder? *g*
In 14.000 km muss ich zur ersten Inspektion und dann sehen wir weiter. Bis jetzt hatten wir noch keinerlei Probleme.

Fazit: Für mich ist es so ziemlich das perfekte Auto.
Ich kann es für junge Leute und Kleinfamilien empfehlen, weil man z.B. noch super Kindersitze unterbringen würde.
Aber auch ältere Leute, die einen bequemen Kleinwagen suchen, wären hier richtig.
Mein Rat ersetzt allerdings keine Probefahrt :-)