Man sollte nicht ganz außer Betracht lassen, dass derzeit wieder einmal Wahlkrämpfe stattfinden und geschicktes Füttern der Presse gehört dazu. Schließlich schreibt und liest es sich scheinbar besser mit halbseidenen Katastrophen-Spekulationen a la "E10 - Explodiert der Auspuff?", "Dreht sich der Planet bald Rückwärts?". Wir bekommen nur genau das verkauft, was wir gerne haben. Also immer schön locker bleiben ;-)

Meine persönliche Meinung: Sollte es jetzt von irgendeinem Autobauer tatsächlich ein Mobil geben, das mit der Gemüsebrühe ernsthafte Probleme hat, dann hat eben dieser Hersteller das absichtlich zugelassen. Warum sollte E10 sich gravierend anders verhalten als E5 oder E85 oder E100? Heutzutage müssen die Motoren, deren Anbauteile und die Motorsteuerung das beherrschen, denn alle diese Treibstoffsorten gibt es schließlich auf unserer kleinen Welt. Insofern verliert im Falle eines Falles tatsächlich der Automobilhersteller seinen guten Ruf und wohin das führt, sieht man deutlich an Opel und GM. Wirtschaftlich rechnen wird sich solcherlei auf Dauer für einen Hersteller nicht.

Betrachten wir gerade die EU-Initiative zur Spritsteuer nach Energiegehalt. Schnell wird klar, warum man bei uns dagegen ist: Unsere Steuersätze sind eh schon weit höher als die eigentlich sinnvollen EU-Vorschläge und es ist noch gar nicht solange her, da hat man genau das auch bei uns diskutiert. Ehrlich gesagt ist mir eine hohe Mineralsteuer, die unserem Gemeinwesen zu Gute kommt lieber, als der im Endeffekt genauso teure Endpreis mit exorbitanter Marge für einen Großkonzern. Und - jede Bewegung erzeugt Reibung - egal ob es Strommasten, Stromquirls oder Bahnhöfe sind. Irgendjemand wird sich immer beschweren. So ist das halt und es hat nichts mit unseren Grundwerten und Anschauungen zu tun. Im Gegenteil.

Ah - gibt es bei Langzeittest auch ein Demokratieforum