moin,moin
hier habe ich was positives gefunden ueber "IMS"
wohl vom januar 2004,habe neueres leider bis jetzt nicht gefunden.
also fuer alle die wie ich auf das wunder hoffen,eine lektuere.
Sächsische Zeitung vom 25.01.2004
Sachsen am Sonntag/ Dienstleistung Sachsen am Sonntag, Autohandel, Handel
25 Prozent unter dem Listenpreis
25 Prozent unter dem Listenpreis
Mit großen Augen bestaunt der junge Mann seine neue Familienkutsche in einem Duisburger Autohaus, während die Monteure die Kennzeichen an das funkelnde Lustobjekt französischer Herkunft stecken. Alles tiptop. Neuneinhalb Wochen warten haben sich gelohnt. Der Autoverkäufer lässt es sich nicht nehmen, dem Kunden auch noch zwei »echtlederne Etuis« zuzustecken. Nur die flachen Chipkarten, mit denen das Auto von nun an schlüssellos zu starten ist, wollen so gar nicht in die altertümlichen Schlüsseltäschchen passen. Keine Stunde später ist der Franzose bezahlt, der Verkäufer zufrieden und der frisch gebackene Neuwagenbesitzer glücklich – dieses Auto, das erst seit fünf Monaten gebaut wird, gab’s für mehr als 25 Prozent unter dem Listenpreis. Ein Jahreswagen dieses Typs wäre nur ein paar Tausender günstiger gewesen. Aber: alte Baureihe, 25 000 Kilometer im Kreuz und weniger Pferdestärken unter der Haube. Von den vielen Airbags, ESP und dergleichen mehr ganz zu schweigen. Die erste Tour führt zurück nach Dresden. Auf den gut 600 Kilometern wird der Motor auch gleich schön eingefahren. Geiz kann so geil sein.
Eingekauft in Holland
Aber: Das war kein normaler Autokauf und es lag nicht an den Schlüsseletuis, die jetzt irgendwo verstauben. Das Autohaus im Ruhrpott hat der Kunde nur ein einziges Mal betreten. Bestellt wurde irgendwann mitternachts im Internet bei einem Makler aus Flensburg. Die Familienkutsche ist ein Euro-Reimport. Zwar produziert für den deutschen Markt, mit Garantie und deutscher Bedienungsanleitung. Doch eingekauft in Holland, wo die Steuern höher sind als hierzulande und die Autohersteller daher ihre Modelle günstiger anbieten. Wenn Händler noch große Stückzahlen ordern, sparen sie ein zweites Mal. Und das Volumen wiederum erzielen sie übers Internet. Aus ganz Deutschland locken sie Käufer an. Diesen Preisvorteil reichen Reimporteure an die Kunden weiter. So entsteht Schnäppchenlaune selbst in einer so sensiblen Branche wie der des Deutschen liebsten Kind.
Uwe Schnau, ein Hamburger Immobilienmakler, ist jetzt ein solcher Reimporteur. Vor fünf Jahren zog er nach Flensburg, um dort häufiger mit seinem Boot zu segeln. Da kam ihm die Idee, im Internet EU-Autos anders anzubieten, als es damals der Fall war, nämlich meist im kleinen Grenzverkehr nah an Holland oder Dänemark: »Wir haben die Leute direkt in ein holländisches Autohaus geschickt, weit hinter der Grenze. Da gab’s gleich nochmal ein paar Prozente Rabatt oben drauf.« Die Kunden erhielten deutsche Wagenpapiere zugesandt und hatten bereits auf ihrem Weg nach Holland die neuen Kennzeichen im Gepäck. Dort bezahlten sie bar und fuhren mit ihrem Neuen heim. » Und das sehr zufrieden«, sagt Schnau. Mit Skoda hatte alles angefangen. Inzwischen haben er und seine Frau zwölf Arbeitsplätze geschaffen. Ihre Firma IMS Makler (»Immobilien Makler Schnau«)verkauft täglich zehn Reimporte übers Internet, bis zu 3 000 im Jahr, Tendenz steigend. Im Angebot sind fast alle Modelle von 15 Herstellern und selbst Finanzierungen sind möglich. Sein Boot musste Schnau allerdings abstoßen, zum Segeln bleibt keine Zeit mehr. Am besten laufen VW Passat und Golf, gefolgt von Opel, Ford, Toyota, Peugeot, Renault. Seit neuestem können sich Kunden ihre Fahrzeuge sogar in deutschen Autohäusern abholen. » Die meisten Reimporte bieten wir 20 bis 25 Prozent unter dem deutschen Listenpreis an, in Ausnahmen sogar über 30«, sagt Schnau. Kürzlich ist die Firma an den Flensburger Hafen gezogen. Uwe Schnau beobachtet die Boote nun aus dem Fenster.
mfg wojtu