Die Kupferpaste hilft zwar ganz prima gegen Kaltverschweißen, aber damit bekommt man dann nicht mehr das vorgeschriebene Drehmoment hin.
Lieber Kupferspray ohne Fettanteil benutzen!!
Erklärung:
Kupferpaste besteht zum Teil aus Fett. Damit wird der Bolzen beim Eindrehen geschmiert und somit geringere Reibung erziehlt. Da aber das Anzugsmoment auf trockene Bolzen berechnet wurde wird bei gleichem Drehmoment am Schlüssel der Schraubenschaft viel stärker auf Zug gebracht.
Wichtig ist nämlich eigentlich die Zug-Vorspannung der Radbolzen und weniger das Anzugs-Drehmoment der Schraube.
Schlimmstenfalls reißt der Radbolzen ab, wenn zusätzlich Kraft bei Kurvenfahrt oder starker Beschleunigung auftritt.
Das Fett verliert übrigens seine Schmierwirkung, wenn der Bolzen sich nicht mehr bewegt, weil es aus den Kontaktflächen weggedrückt wird. Wenn alles hält, hat man dann beim nächsten Radwechsel ein richtiges Probelm: Die Bolzen sitzen viel zu fest! Dann kann man nur hoffen, dass noch genug Kuper zwischen den Reibflächen vorhanden ist.
Also auf gar keinen Fall Lagerfett oder ähnliches bei Eindrehen verwenden.
Wie gesagt. Am besten fettfreies Kupferspray.
Und die Bolzen nicht sinnlos festknallen. 120 Nm sind nicht so viel, daß man Schweißperlen beim Festziehen bekommt.
Damit die Felgen nicht auf der Nabe festgammeln hat sich im übrigen Motorrad-Kettenspray gegenüber Kupferpaste bewährt.
Viel Spaß beim Schrauben, auch wenn es jetzt wahrscheinlich zu spät ist.
Thomas