Besser ohne Gummi? - Neuer Ärger mit Transportern
Freitag, 09 September 2005
Werkseitig montierte Vollgummi-Radventile stehen im Verdacht, durch plötzlichen Reifendruckverlust Grund von Unfällen zu sein.

Dass bei Transportern, die durch vermeintliche Reifenschäden verunfallten, mitunter auch das betreffende Radventil beschädigt war, blieb Gutachtern nicht verborgen. Allerdings ging man bislang davon aus, der Ventilschaden sei Folge des Reifenschadens. Tatsächlich ist es umgekehrt: Plötzlicher Reifendruckverlust über das Ventil ist Auslöser des Plattrollschadens.

Betroffen ist der Ventiltyp TR 414 (lange Vollgummi-Ventile) in Verbindung mit Stahlscheibenrädern 6J x 16 Zoll (Standardräder ab Werk). Auffällig wurden bislang Renault Trafic und Ford Transit.

Bei den Ursachen des Reifendruckverlusts kommt einiges zusammen. Grundlegendes Problem: Die langen Ventile werden bei hoher Fahrgeschwindigkeit fliehkraftbedingt in Richtung Felgenhorn gebogen. Hinzu kommt, dass der Ventilsitz nicht plan verläuft. Am Ventilfuß entsteht deshalb am Übergang zum Horn ein Spalt und am Übergang zum Bett eine Stauchung. Auch ein Vorschaden in Form von Anrissen im Ventilfuß ist möglich, wenn das Gummiventil mit zu viel Kraft in die Bohrung gezogen wird.

Während von den genannten Autobauern bislang nur wenig zu hören ist, sind ein bundesweit bekannter und anerkannter Reifensachverständiger und der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) um Aufklärung bemüht. Alle Details zu diesem Thema einschließlich der Statements von Ford und Renault sowie BRV und Alligator (Ventilhersteller) sind in der Septemberausgabe des Fachmagazins AUTO SERVICE PRAXIS nachzulesen.

AUTO SERVICE PRAXIS ist ein Fachmagazin für Entscheider und Führungskräfte in Werkstätten und Autohäusern. Ergänzt wird das Monatsmagazin durch den tagesaktuellen Online-Informationsdienst www.autoservicepraxis.de. AUTO SERVICE PRAXIS erscheint in der Springer Transport Media GmbH.