Hallo zusammen,
heute morgen fand ich einen erschrenkenden Artikel auf der Titelseite unserer Tageszeitung (Westfalen-Blatt):
Garantie auf Neuwagen abgeschafft
Was bei Volkswagen ja schon bekannt war, gilt offenbar nun auch für BMW, Mercedes, Porsche und Ford: Der ADAC hat bei einer Umfrage bei den Herstellern herausgefunden, dass diese Hersteller statt der Werksgarantie nur noch die 2-jährige "Sachmangelhaftung" geben (seit 1.1.2002 rechtskräftig). Dabei muss sich der Kunde an seinen Händler wenden, wenn er ein Problem mit seinem Neuwagen hat. Das Schlimme dabei: Nach 6 Monaten (!) liegt die Beweislast beim Kunden, nachzuweisen, das der Mangel schon bei der Auslieferung bestand.
Weiteres Problem: Geht der Händler, bei dem man den Wagen gekauft hat Pleite, ist auch die "Sachmangelhaftung" dahin.
Es gibt zwar die Ankündigung, sich bei Mängeln "besonders kulant" gegenüber dem Kunden zu zeigen, aber diese Kulanz ist dann wieder vom Wohlwollen des Händlers und des Herstellers abhängig. Einklagen kann man die Kulanz nicht!
Nach Aussagen der Hersteller hat man zwar das Recht, wie bei den Inspektionen, einen andere Fachwerkstatt des Unternehmens (!) aufzusuchen, um einen Mangel am Neuwagen nachbessern zu lassen. Aber das dürfte rechtlich nicht immer einfach sein.
Ausnahmen sind (zur Zeit) noch Audi, Opel und smart. Und die ganzen Importeure wie Toyota, Renault, etc.
Ich glaube, mit der (deutschen?) Unternehmenskultur geht es bergab. Nicht nur, dass die japanischen Fahrzeuge sowhl Pannen- als auch TÜV-Statistiken anführen, bzw. ganz vorn mitmischen, nein, hier gibt auch noch weiterhin 2 und sogar 3 Jahre Werksgarantie.
Das Ganze geht noch weiter: Die Gilde der Taxifahrer setzt vermehrt auf Alternativen, weil die E-Klasse zuviel Probleme bereitet und die Branche schwächelt. Qualität "Made in Germany" wird mehr und mehr zur Made im Speck. Aber soviel Speck gibt es in Deutschland nicht mehr ... Es wird Zeit, dass sich die Autoindustrie etwas einfallen läßt bevor es zu spät ist (wie in der Musik und Video-Branche). Der Kunde ist vielleicht nicht schnell weg, weil man ja nicht alle Jahre ein neues Auto kauft, aber wenn er dann eines Tages doch weg ist, ist das Geschrei groß und alle reden von der Krise.
Die heutige Industrie schöpft nur noch Gewinne ab, optimiert Produkte und Produktion und steigert das Werbeengagemant enorm. Nur wo kein Geld ist, kann auch keins mehr verdient werden. Es wird Zeit, das auch die Industrie in die soziale und nationale Verantwortung genommen wird.
Aber ich schweife vom Thema ab.
Bin ich froh, einen Opel zu fahren? Ja, noch bin ich es. fragt sich nur, wie lange noch. Irgendwann "lernt" auch Opel dazu ..... leider.
Ciao,
Manfred
MB B200 CDI 08/14