Hallo Leute,

nach ueber einem Jahr berichte ich mal wieder ueber "Erfahrungen" mit unserem Chrysler Grand Voyager 3,8 AWD (EZ 09/97).

Bis zum August 2003 waren wir immer noch zufriedene Voyager-Fahrer (ausser den hohen Kosten fuer Unterhalt, Wartung und Kundendienst. Euro 2.400,00 zuletzt fuer den 98.000er inkl. Bremsen und neuem Auspuff). Mitte August 2003 verlies uns jedoch das Glueck - der Voyager fuhr nur noch im zweiten Gang. Uns ereilte ein maechtiger Schock, als die Werkstatt mitteilte, dass das Automatikgetriebe derart defekt war, dass es ausgetauscht werden musste. Die Kosten hierfür betrugen exakt € 2.786,20.
Fuer uns stellten sich nun einige Fragen, so z.B. wie ein modernes automatisches Getriebe nach nur 116.000 Kilometern einen totalen Ausfall erleiden konnte? Ein Premiumfahrzeug dieser Klasse muesste doch eine wesentlich hoehere Kilometerleistung ohne Totalausfall erbringen. Das Fahrzeug ist komplett scheckheftgepflegt und wurde ausschliesslich in autorisierten Daimler-Chrysler Werkstaetten gewartet. Der Fuellstand des Getriebe-Oels war stets in Ordnung. Das Fahrzeug hatte keinerlei Tropfverluste irgendwelcher Betriebsfluessigkeiten. Das Fahrzeug wurde mit einer moderaten Kilometerleistung von etwa 20.000 Kilometer per anno bewegt - zu 95 Prozent von der Gattin.

Doch nun - am 2. Oktober 2003 kam der Ueberhammer.
Waehrend der Heimfahrt mit unseren drei kleinen Kindern vom Kinderarzt, bemerkte meine Gattin kurz nach 18:00 Uhr auf der Bundesautobahn A6 (Autobahnkreuz Nuernberg Ost) im Fahreraußenspiegel, wie ploetzlich Feuer stichflammenartig vom Wagenboden aus seitlich an der Fahrerseite hochloderte.
Die Gattin stoppte sofort auf der Standspur, um sich und die drei kleinen Kinder ins Freie zu retten. Der Wagen fing Feuer. Die Gattin versuchte mit der einjaehrigen Tochter auf dem Arm und die zwei anderen Kinder hinter sich (vier und sechs Jahre alt) am Fahrbahnrand die vorbeirasenden Autos durch laute Rufe und Handzeichen zum Anhalten zu bewegen. Die beiden aelteren Kinder schrien dabei ununterbrochen vor Schock, Angst und Entsetzen. Ueber die grosse Gefahr von Kleinkindern nahe dem Fahrbahnrand einer stark befahrenen Bundesautobahn muss ich hier nicht naeher eingehen.
Hochsteigende dichte Rauchwolken versperrte zudem die Sicht auf das Fahrzeug fast voellig und verhinderte das Herankommen an den von uns stets mitgefuehrten Feuerloescher hinter dem Beifahrersitz. Alsbald zur Hilfe eilende LKW-Fahrer mit einigen Feuerloeschern konnten das Feuer ebensowenig loeschen wie zufaellig sich in der Naehe befindliche Mitarbeiter des Technischen Hilswerks THW mit ihrem Einsatzfahrzeug. Lediglich die bald eintreffenden Loeschzuege der Feuerwehr waren in der Lage, das Feuer an dem brennenden Fahrzeug zu loeschen; offenkundig indem sie vorher die Motohaube gewaltsam aufsprengten. Betriebsstoffe liefen großflaechig auf die Fahtbahn und mussten von den Feuerwehren chemisch gebunden werden. Meine Gattin und unsere Kinder stehen noch jetzt, Tage danach unter Schock.

Da sich das schreckliche Ereignis kurz nach 18:00 Uhr ereignete, erreichten wir keine Mitarbeiter unseres Autohauses mehr (der Geschaeftsfuehrer rief aber am Samstag morgen gleich bei mir an).
Ein ortsnaher Abschleppdienst brachte das demolierte Fahrzeug zu einem Abstellplatz, wo wir das ganze Ausmass des Schadens begutachten konnten. Der Innenraum war zwar nicht ausgebrannt, doch scheint aufgrund der voelligen Demolierung des vorderen Fahrzeugbereichs (sowie des Lackes) bis hin zur Windschutzscheibe (zerborsten) - unter das Fahrzeug hatten wir keine Einsicht - ein Totalschaden vorzuliegen. Der gesamte Innenraum nebst der drei eingebrachten Kindersicherheitssitzen und der persoenlichen Gegenstaende meiner Gattin und unserer Kinder sind mit einer penetrant nach verbranntem Kunststoff stinkenden Russ- und Partikelschicht überzogen. Das Gepaeck (u.a. neuer Kinderwagen, Damenhandtasche, etc.) und die im Wageninneren verbliebenen Kleidungsstücke sind ebenfalls davon betroffen. Auch das mobile GPS-Navigationssystem scheint betroffen zu sein.

Ob hier ein ursächlichen Zusammenhang mit den Arbeiten am Getriebe, respektive dem Getriebe selbst besteht, wird ab Montag ein fachlich geeigneter Gutachter feststellen.
Wenn nicht, ist es uns ein Raetsel, wie so etwas bei einem ordnungsgemaess gewarteten Fahrzeug geschehen kann.

Ueber den Fortgang dieser Angelegenheit - und ob ich wieder einen Voyager erwerbe - werde ich alsbald berichten.

Gruesse
Herbert Ferstl