Das Sprechen lernst du schon als Kind
Du brabbelst, plapperst, phantasierst
Die Eltern dabei Vorbild sind
Wenn du sie stimmlich imitierst.
Du lauschst den Stimmen laut und leise
Schaust auf den Mund und ins Gesicht
Schulst dein Gehör auf diese Weise
Grammatikregeln brauchst du nicht.
Im Kindergarten: Spiel und Singen
Dann kommt die Schule in dein Leben
Du siehst Strukturen in den Dingen
Lernst, deiner Sprache Regeln geben.
Du liest und schreibst bald mit Verstand
Das Englischlernen wird zur Pflicht
Und du erfährst zu manchem Land
Die Sprachen, welche man dort spricht.
Lernst du der Sprachen zwei und mehr
Kennst dich in andrer Denkart aus
Fällt dir „das Fremde“ nicht mehr schwer.
Du fühlst dich überall zu Haus.
Wer gerne spricht und gerne hört
Merkt, was in jeder Sprache steckt.
Fremder Akzent ihn selten stört
Er hat auch Spaß am Dialekt.
Drum ist voll Leben, was wir sagen
Auch Fehlerhaftes man versteht
Man braucht vor Sprache nicht verzagen
Wir äußern frei, worum’s uns geht.
Und dennoch macht es uns verdrossen
Wenn, was wir hören, dümmlich ist
Gutes Gespräch bleibt stets verschlossen
So man das Nachdenken vergisst
Der Dialog sehr oft ist gleich
Dem gut geführten Ping-Pong-Spiel:
Nur dann macht er uns seelisch reich
Wenn Zu- und Rückspiel ist das Ziel.