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Kaufentscheidung (1) - Knick schlägt Crash-Test (473 Klicks)

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Astra H Caravan 1,9 CDTI 150 PS
30.05.06
Kaufentscheidung (1) - Knick schlägt Crash-Test
Oder: nur die Psychologie ist die einzig verlässliche Komponente beim Verkauf

Letzten Freitag war es nun soweit, der rote ging, der schwarze kam. Wochenlang schwankten wir unschlüssig zwischen den verschiedensten Alternativen:
- Reparieren für den TÜV, dann noch ein halbes Jahr fahren?
- Neu bestellen und warten, in der Zwischenzeit Taxi fahren?
- Oder Lagerwagen vom Hof holen?
- Und bei welchem Händler? Und welche Marke, welches Modell?

Eines ist klar, beginnt man die Legionen von Internetforen zu Rate zu ziehen, ist man bei Autowechsel wegen drohender TÜV-Scheidung - wenn auch noch nicht rad-los - zunächst hoffnungslos ratlos. Gerade, weil man sowieso nicht weiß, was man will, helfen einem die gut gemeinten Hinweise meist nicht weiter. Jeder Poster ist entweder total begeistert oder super-enttäuscht von seinem guten Stück in jedem Fall verfolgt er aber SEINE Kriterien. Es hilft nur lesen, lesen, lesen...

Eine schemenhafte Vorstellung der Zukunft sollte man schon haben. Da wir von einem Dicken kamen (Verzeihung: Liebhaberbegriff für Opel Sintra) und uns an Volumen und Höhe gewöhnt hatten, schieden bereits alle Autos aus, die nicht Van-Charakter haben. Dachten wir. Zunächst.

So marschierten wir zu Peugeot für einen 807 und gleich anschließend zum danebenliegenden (wie praktisch) Renault-Händler für einen Espace. Für ersteren war niemand zuständig. Der war gebraucht. Letzterer war verfügbar und ruck-zuck war eine Probefahrt ausgemacht. Da auch die Autobahn nicht weit ist und in sieben Jahren auf das alte Auto 200 Tkm aufgelaufen waren, düsten - äh cruisten - wir mit Tempo 190 vor uns hin, denn wir wollten uns ob der wieder anstehenden 30 TKM pro Jahr von den Qualitäten überzeugen, die zu diesem geradezu legendären Ruf des Reisemobils geführt haben.

Doch bald stellte sich - bei meiner Angetrauten und mir an unterschiedlichen Punkten - Stirnrunzeln ein. Sie vermisste die Instrumente hinter dem Lenkrad und eine Geschwindigkeitsanzeige mit Zahlen erschien ihr völlig abwegig. Mir waren die Außenspiegel schlicht viel zu klein (welcher Ingenieur kam auf die völlig unbrauchbare Idee, die obere Außenecke zu kappen?). Gut, Raum hatte er. Und bequeme Sitze auch. Und viel Licht genauso. Aber für 40 T€ war der Wagen nicht leiser als mein alter.

Aber als wir dann vor einem Grand-Scenic standen - immerhin auch ein interessantes Konzept - entfuhr meiner Holden der Satz: "Der hat ja auch den Knick im Rücken!" und damit war die Marke des Weltmeisters in unserer Familie final erledigt. Megane, Modus und Scenic nebeneinander und Design wird zum alleinigen kaufentscheidenden Kriterium. Da helfen auch keine platzenden Weißwürste dieses gummiartige Baguett zu ertragen, zwar amüsante aber dennoch fragwürdige Symbolik die sich jene unvergleichlichen Werbestrategen ausgedacht haben denen es zu einfach ist, zu sagen: Beste Marke im Crash-Test.

Soviel zur Psychlogie. Der Knick war stärker als die Vernunft.



Nächste Folge: Der seelige Henry. Farbberatung gegen Ehekrach.
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Kaufentscheidung (1) - Knick schlägt Crash-Test (473 Klicks)

Bernhard L30.05.06



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