Kurz vor 22 Uhr waren wir dann dort und buchten gleich für eine Woche, da das Angebot vor Ort gut war: Streichelzoo, Kinderbetreuung, Badesee, Hallenbad. Der Standardstellplatz hat 120qm (!) und sollte für eine Woche (7 Nächte) 130 Euro kosten, all inclusive! Schon im Halbdunkel zogen wir dann unseren Wagen auf den reservierten Platz und vollzogen wieder unser Kurzprogramm für die Nacht: Betten klar und kleiner Imbiss, weil es unterwegs kaum Pause gab, da wir sonst zu spät gekommen wären.
Am nächsten Morgen (nach dem Frühstück) schickten wir erst einmal die Kinder auf Eerkundungstour während wir das Vorzelt und die sonstige 'Infrastruktur' aufbauten. Da das wetter eigentlich nicht schlecht werden sollte, haben wir zur Abwechslung mal die Fronten des Zeltes weggelassen und nur die Seitenwände aufgebaut. Das war zwar für uns etwas gewöhnungsbedürftig, so 'offen' zu sein, aber wir gewühnten uns schnell daran. Da der gelegentliche leichte Regen auch senkrecht fiel, blieb das Vorzelt ansonsten auch trocken. Der Platz ist, wie der Name schon vermuten läßt, von an- und abreisenden Dänen geprägt, bietet aber auch vielen Dauercampern ein Zuhause, die oft schon in Kleingartenmanier das eigentlich mobile Heim fest verbaut haben(Übersicht). Aber das störte uns wenig, im Gegenteil: bot es uns doch immer wieder Gelegenheit, Camper beim Auf- und Abbau zuzuschauen ;-) So konnten wir mehrfach Mover im Einsatz sehen (gute und schlechtere) und auch ein Zeltcaravan war dabei.
Den allseits bekannten Freizeitpark in der Nähe haben wir uns dann doch gespart, da ein Tagesbesuch mit ca. 110 Euro zu Buche geschlagen hätte, ohne Essen und Trinken oder anderen üblichen Schnick-Schnack. Familienpreise? Nix da! Statt dessen besuchten wir den Vogelspark, der wirklich sehr sehenswert ist und nicht nur eine vielfältige Tierwelt, sondern auch eine reichhaltige Pflanzenwelt bietet. Auch hier wurden wir gut 50 Euro los und sollten auch noch weitere 3,50 Euro für ein Buch zahlen, damit mal einen Orientierungsplan hat, wo es welche Tiere gibt! Wir haben dann eine botanische Karte genommen, die es für 60 Cent gab. Da waren zwar nur die Pfanzen drauf verzeichnet, aber eben auch die Wege und einige Gebäude, was die Orientierung erleichterte.
Die restlichen Tage verbrachten wir ohne Progemm, einziger 'Höhepunkt' war das Seefest am Samstag, wofür die Kinder in der Betreuung keine Boote mit Teelichtern und Window-Color bastelten. Nein, eines habe ich fast vergessen: Wir wurden Zeugen eines alljährlichen Spektakels der besonderen Art: den Hochzeitsflug der Ameisen!

Erst dachten wir an Regen, so prasselte es auf unser Dach ...


Aber der Regen ist klein und dunkel ...


... und hat 6 Beine und 2 Flügel mit denen er recht agil ist!

Nicht so schön war, dass wir mitten drin waren! Wir, und noch 4-5 Wohnwagen auf dem Platz, standen wohl direkt über einem Ameisennest, den diese dann als ideale Startrampe für ihren Hochzeitsflug nutzten. Da es abends dann regnete und sich abkühlte war es schnell vorbei mit dem Spektakel und am nächsten Tag war nix mehr davon zu sehen.
Am Samstag Vormittag habe ich dann das Vorzelt bei gutem Wetter wieder trocken abgebaut bekommen, inkl. Vorzeltteppich und nebenbei immer wieder anreisende Fahrzeuge für das Seefest beobachtet. Da wir am Sonntag abreisen mussten, haben wir auch innen schon das meiste reisefertig gemacht. Abends gingen wir dann auf das Seefest. Kurzum: Eine einzige Enttäuschung. Der anfängliche Regen war nicht so schlimm. Das Kinderkettenkarussell, was auf einem kurzem Einachs-Pkw-Anhänger, geschätzte Größe 750kg, Platz fand, wollte pro Kind einen Euro haben. Die Schießbude entsprach dem üblichen Kirmesstandard, ebenso der Bierwagen. Sound+Light kam von einem kleinen 7,5-Tonner, wo auch der DJ diverse deutsche Schlagermusik zum Besten gab. Die Krönung war dann der 'Star' des Abends: Henning.

DJ (li) und Henning (re)

Irgendein Norddeutsch-Sternchen oder ehemaliger Star. Leider konnte er nicht einmal seine eigenen Liedtexte vollständig und war selten synchron zum Vollplayback. Vielleicht lag es aber auch am schon fortgeschrittenen Alkoholgenuss seinerseits. Eigentlich ein Grund zum Gehen, aber da die günstigen Bratwürste zwischendurch alle waren, und da die Kinder unbedingt ihre Boote fahren lassen wollten, mussten wir bis zur Dunkelheit warten, also ca. 21:30 Uhr. Dann wurde die Boote aufs Wasser gelassen, was sehr schön aussah, so ziemlich das einzige Highlight des Abends.
Tut mir leid, dass ich mit ihm so hart ins Gerincht gehe, aber das war eben mein Eindruck.

selbst gebasteltes Boot der Kinder auf dem Badesee

Nun denn, auch der Abend war dann bald danach vorrüber. Ich Nachhinein erfuhren wir, dass es wohl zwei Seefeste gab. Das andere war wohl etwas 'moderner' als das von uns besuchte. Zumindest die Musik, die wir in der Nacht noch hören konnten, entsprach mehr unserem Geschmack.
Der Hintergrund ist der, dass der Cpl wohl politisch entzweit ist. Wenn ich richtig mitbekommen habe, dann sind sich Betreiber, Restaurant-Inhaber und die Dauercamper nicht einig und boykottieren einander ... ???

Am nächsten Morgen setzte sich der Regen des Vorabends fort, und wir waren froh, soweit alles im Trockenen abgebaut bekommen zu haben. Gegen 11:30 rollten wir dann wieder gen Heimat bei inzwischen strömenden Regen. Trotzdem hatte ich das Gefühl, der Wohnwagen rollte nun besser als zu Beginn des Urlaubs. Oder war es doch nur Einbildung und die Gewöhnung? Am Nachmittag trafen wir dann zu Hause ein, wo es Gottseidank trocken war und wir das erste Gedöns wieder ausluden.
10 Tage später, als der Wohnwagen dann mehr oder weniger entladen war, packte ich dann doch die Neugier und ich fuhr zum TÜV, um die Kiste mal zu wiegen. Zumindest war die Hinfahrt deutlich leichter als die Fahrt in den Urlaub, so hatte ich das gefühl. War ja auch logisch, er fehlte ja auch ne Menge Gepäck aus dem WW als auch die Räder auf dem Autodach.
Dann kam die Überraschung, als ich den Wohnwagen auf der Waage hatte: 1570kg! Ich glaubte, nicht richtig zu hören, und fragte noch zweimal nach. Aber es änderte sich nix. Auch war der WW richtig abgekuppelt und der Pkw von der Waage herunter. Oje, dann hätte uns die Polizei auf der Urlaubsfahrt nicht anhalten dürfen! Das wäre ein Problem geworden! Aber so war ja alles legitim, der Zafira darf 1500kg ziehen und der WW 1600kg wiegen ;-)
Aber da muss nun für den nächsten Urlaub noch einiges raus! Mal schauen, was uns da alles in die Hände fällt, was überflüssig ist.

Resumee des Urlaubs: Dornumer Siel: eine Reise wert, gerne noch einmal. Harz: schöne Gegend, es gibt sicherlich viel zu sehen und bestimmt auch bessere Campingplätze. Skandinavia-Camping: rustikal und preiswert und wenn alle wieder an einem Strang ziehen und etwas Geld in die Hand nehmen, kann das (wieder) ein Top-Platz werden!
Aber wir werden ihn uns bestimmt als Alternative merken.

So, Danke für das Durchhalten, es war, wie immer anstrengend, ich weiß ;-)



Ciao,

Manfred
MB B200 CDI 08/14