Na ja, hab mal geschaut:
Auf Spritmonitor gibt es Verbauchswerte für den 114 PS 2.0 CDTI von 6 Litern bis über 11 Litern.
Im Test hat man mal unter 9 Liter ermittelt : http://www.auto.de/magazin/fahrbericht-opel-vivaro-combi-2-0-cdti-gute-reise/

Ständig über 10 Liter bei unbeladenem Fahrzeug erscheint daher etwas zu hoch.

Wie ist denn das "Fahrprofil" ? Bei viel Kurzsstrecke im Winter kann der Verbrauch auch ohne Zuladung deutlich ansteigen, insbesondere wenn ein Dieselzuheizer am Start ist, der schon mal was verfeuert, um den Innenraum zu heizen, ohne dass er einen nach vorne bringt.

Mit meinem "Familienbomber" sinkt der Verbrauch auf sommerlicher Urlaubsreise (Langstrecke mit viel Autobahnanteil und Geschwindigkeitsbegrenzung ) schon mal auf unter 8 Liter / 100 km. Wenn man am Anschlag fährt, dann jagt er aber natürlich auch 12 Liter / 100 km und mehr durch - hab ich so noch nicht probiert. Zwischen 8 und 9 Liter bei moderater Fahrweise ohne Anhänger sind realistische Werte. Im Winter aber eher um die 9 Liter und mehr. Diejenigen, die auf Spritmonitor unter 7 Liter angeben, lügen sich selbst in Tasche oder haben sich beim Rekordversuch mal mit auf 5,5 bar aufgepumpten Sommerreifen über 300 km AB in den Windschatten eines 90 km/h fahrenden LKW gehängt. Das ist unrealistisch.

Ein paar Binsenweiseheiten dazu:

Binsenweisheit 1: Der Verbrauch hängt aber natürlich stark vom angeschlagenen Tempo ( klar, die "Schrankwand" hat wg. großer Stirnfläche per se einfach einen höheren Luftwiderstand als ein Ferrari. Und der Luftwiderstand steigt bekanntermaßen quadratisch mit der Geschwindigkeit, ist also z.B. bei 130 km/h mehr als doppelt so hoch wie bei 90 km/h ( 9x9 = 81, 13 x 13 = 169). Und Arbeit (Energie) = Kraft (Luftwiderstand) mal Weg . Wenn man den Rollwiderstand komplett vernachlässigen könnte und mit absolut gleichbleibender Geschwindigkeit praktisch nur gegen den Luftwiderstand ankämpft, dann würde das bedeuten, dass man für die gleiche Strecke mit 130 km/h mehr als doppelt so viel Energie (Sprit) braucht, als wenn man sie mit 90 km/h zurücklegt. Das Argument, dass man ja schneller da ist, wenn man schneller fährt, zieht also - wie man sieht - nicht wirklich.

Binsenweisheit 2: Häufiges Bremsen und Beschleunigen trägt natürlich auch zur Verbrauchserhöhung bei. Jedes Bremsen verwandelt Bewegungsenergie in nutzlose Wärme (heiße Bremsscheiben). Und diese Energie hat natürlich vorher der Motor beim Beschleunigen des Fahrzeugs aufgewendet.

Binsenweisheit 3: In der Ebene braucht man weniger als im Gebirge, da man die Energie, die man bergauf "reingesteckt" hat, leider beim Bergabfahren nicht wieder komplett zurückkriegt, da man da auch mal bremsen muss bzw. (sinnloses Erhitzen der Bremsscheiben) sie per Bremswirkung des Motors ebenso "sinnlos" vernichten muss.

(Ein Elektroauto kann - natürlich nicht vollständig- beim Bergabfahren bzw. statt einfach zu Bremsen "Rekuperieren", d.h. den Akku wieder mit der überschüssigen Bewegungsenergie laden, indem der Antriebsmotor in dieser Fahrsituation als Generator benutzt wird. Da wird also beim Bremsen nicht sinnlos Bewegungsenergie in Wärme umgewandelt.

Binsenweisheit 4: Wenn das Fahrzeug nur steht, aber der Motor läuft ist der Verbrauch pro Kilometer "unendlich hoch". Dem versucht man ja mit der Start / Stopp-Automatik beizukommen, die den Motor im Stand abschaltet.



VG
Alex



5-mal bearbeitet. Zuletzt am 27.01.17 20:10.