Hallo Christoph,

na ja, aus meiner geringen Gesamtfahrleistung von 135.000 km kann man natürlich jetzt keine großartigen Schlüsse/Prognosen ziehen.
Aber immerhin ist das Ding jetzt bald 10 Jahre alt und wurde überwiegend nicht auf Straßen höchster Qualität bewegt.

Hier trotzdem meine Erfahrungen / meine persönliche Sicht der Dinge:
Bis auf eine Getriebereparatur bei 80.000 km war praktisch nix, bzw. nur Kleinigkeiten bzw. Verschleißteile. Traggelenke sind bekanntermaßen "anfällig" (zum 2. Mal getauscht). Der erhöhte Verschleiß von Fahrwerksteilen ist auch bei den 2,8 Tonnern anderer Hersteller ein Thema. Ist halt alles ein bisserl filigran gehalten (z.T. aus dem PKW-Baukasten), damit es sich eher wie ein PKW fährt und nicht wie ein alter blattgefederter Lastwagen mit Starrachsen. Spurstangenköpfe außen + innen sowie Handbremsseile sind jetzt die zweiten drin. Bei 130000 km hatte die Blech-Halterung vom Kupplungspedal einen Ermüdungsbruch (was sich wie ein weit schlimmerer Defekt anfühlte). Zwischendurch gab´s halt mal eine undichte Achsmanschette und ein loses Kabel von einem ABS-Radsensor. Bevor ich es vergesse: Handbremsen sind auch gerne mal fest. Gibt´s aber bei anderen Hersteller auch zur Genüge. Klar - Bremssättel kommen vom Zulieferer (Lucas / TRW) und da kaufen auch andere ein. Hebel gangbar gemacht, Welle mit Hochtemperaturfett geschmiert, neue Wellendichtung drauf und gut ist's - auf unbestimmte Zeit ;-).

Rost ist bei den verzinkten Dingern überhaupt kein Thema.

Alles in allem ein zuverlässiges Teil. In Foren melden sich halt überwiegend diejenigen, die - meist größeres Problem - mit ihrem Untersatz haben. Ist also wenig repräsentativ.

Was sich aber imho herauskristallisiert:

Getriebe zeigen - ich formuliere es mal vorsichtig - "erhöhte Anfälligkeit". Anscheinend überwiegend bei "Vor-Facelift-Modellen", also vor 2006. Wenn das Getriebe "kommt", dann meist um die 100.000 km - oder eben nie.

Wassereinbruch auf die Injektoren ist ein serienmäßiger Fehler. http://forum.langzeittest.de/read.php?104,484434,484434#msg-484434

Ob das allerdings die alleinige Ursache ist, wenn sich Injektoren im Bedarfsfalle kaum "ziehen" lassen, halte ich auch für etwas zweifelhaft. Dass man die kaum rausbekommt, ist auch bei anderen Common-Rail-Dieseln häufig zu beobachten, bei denen die Injektoren nicht bewässert werden/wurden. Trotzdem sollte man sich das evtl. mal anschauen, vor allem wenn man einen gebrauchten 2.0 CDTI kauft. Bei manchen blieb das Ding ja auch dicht. Aber bei den 2006,2007,2008 kann es schon sein, dass sich da - vor allem bei Laternenparkern - ein "Biotop" bildet. Kann man auch relativ leicht und dauerhaft beheben, indem man das "Wasserleitblech" unter der Windschutzscheibe dauerhaft gegen die Karosserie abdichtet.


VG
Alex