moin,
ich hoffe mal, daß es nie passiert, statistisch gesehen wird aber irgendwann jeder mal einen Reifenschaden erleiden, bei dem auch kein tire-fit oder ähnliches weiterhilft.
Da sich die Servicehefte der verschiedenen Caravan-Hersteller jedoch leider sehr vage bzw. gar nicht zum Thema Reifenwechsel äußern, hier ein paar Tipps:
Der Radwechsel sollte möglichst an einem Ort ausgeführt werden, der für diese Aktion sicher ist. Lieber das Gespann mit plattem Reifen noch ein paar Meter auf den nächsten Rastplatz ziehen, als sich auf einem zu schmalen Standstreifen selbst zu gefährden. Ist dies nicht möglich, den Ort gut sichtbar gegen den Verkehr absichern und auch tagsüber eine Warnweste tragen. Alle für den Radwechsel nicht benötigten Personen gehören an einen sicheren Platz weit weg vom Verkehr, möglichst hinter eine Schutzplanke.
Der Wohnwagen sollte am PKW aus Stabilitätsgründen angekuppelt bleiben. Der PKW ist durch Anziehen der Handbremse und Einlegen des 1. Ganges bzw. bei Automatikgetrieben Wählhebel in Position P gegen Wegrollen zu sichern. Bei einer ASK sollte der Spannhebel gelöst werden, da durch die Verwindung beim Aufbocken des WoWa eine Beschädigung der Reibelemente nicht auszuschließen ist. Die Handbremse des WoWa muß als zusätzliche Sicherung angezogen werden, das Stützrad verbleibt in Fahrstellung.
Das intakte Rad des Wohnwagens ist durch Keile zu sichern und man sollte sich vergewissern, daß der Wohnwagen nicht durch zu weichen Untergrund wegsackt. Hier wären dann weitere geeignete Maßnahmen zu treffen, wie man auch die Auflage des Wagenhebers gegen Einsinken sichern muß. Hat man keinen Wagenheber, der kraftschlüssig am Rahmen befestigt wird, und benutzt einen Hydraulikstempel, ist der Wohnwagen nach der Hubarbeit durch Herunterdrehen der Kurbelstützen zu sichern. Die Gefahr besteht, daß durch den Radwechsel der Stempel des Wagenhebers abrutscht. Weiter besteht die Möglichkeit, den Wohnwagen mittels der Kurbelstützen anzuheben.
Nun kann man mit dem vom PKW bekannten Procedere den Radwechsel vornehmen.
Möchte man aus bestimmten Gründen des Radwechsel in vom Zugfahrzeug abgekuppeltem Zustand vornehmen, gilt folgendes.
Hat man den Wohnwagen abgekuppelt, ist zunächst die Handbremse fest anzuziehen. Das Stützrad stellt man quer zum Wohnwagen und sichert es, wie auch das intakte Rad, mit Keilen. Es ist wieder auf weichen Untergrund zu achten und Maßnahmen gegen das Einsinken an Rädern und Stützen zu treffen. Zur Stabilisierung müssen auch die Kurbelstützen der intakten Seite herunter gedreht werden. Nach Anheben des Wohnwagens unter Beachtung obenstehender Aspekte kann der Radwechsel erfolgen.
Grundsätzlich gilt: Niemals unter den hochgebockten Wohnwagen kriechen, wenn dieser nicht durch entsprechende Abstützböcke an Achse und/oder Rahmen gesichert ist!!!
In der Hoffnung, daß immer alle Reifen heile bleiben...
Gruß Uwe, genannt fisheye