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Re: Prius I als Gebrauchtwagen kaufen? (1045 Klicks)

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Prius I - 2001 - 75.000 km - gebraucht gekauft
15.10.06
Hallo Thorsten,

leider habe ich beim Überfliegen Deines Beitrags übersehen, dass es Dir
um einen Prius I (nicht II) geht ... also jetzt doch noch ein Beitrag von mir:

Ich habe im Oktober 2005 einen Prius I gekauft (Erstzulassung 2001),
der hatte ca. 47000 km drauf und einen Vorbesitzter, der sich einen Prius II
zugelegt hat.
Der Fahrzeugtyp war rar, so daß ich die zweimalige Anfahrt von ca. 300 km
(zwischen meinem Wohnort und dem Standort des Verkäufers) in Kauf genommen habe.
Der Verkäufer war ein Toyota-Händler, der den Wagen für einen älteren Herrn verkaufte.

Die Probefahrt am Ort der Verkäufers verlief ohne Auffälligkeiten.

Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Wagen sehr zufrieden. Er hat jetzt
ca. 65000 km drauf. Der große Service, den ich demnächst machen lassen werde,
soll ca. 640 EUR kosten. U.a. müssen die Bremsen weitgehend erneuert werden.

Kein Wunder, man neigt als Prius-Fahrer dazu, sanft zu bremsen, damit die Batterie
immer schön geladen wird. Die mechanischen Bremsen bleiben dabei viel öfter
kalt und feucht als bei einem konventionellen Wagen - und sie rosten leichter !
Der Werkstattmeister riet mir, ab und zu einmal 'voll auf die Bremse zu steigen',
damit sich nicht zu viel Rost ansammelt, der sonst nach und nach alles angreift.
Ich frage mich, wer hier im Forum ähnliche Erfahrungen machen mußte - ich
bin als Forums-Abbonnent leider nie über dieses Thema 'gestolpert'.

Einen kleinen Pferdefuß hat mein PRIUS aber doch, den ich nicht dem Typ,
sondern eher den speziellen Umständen anlasten würde:
Auf der Heimfahrt nach dem Kauf 2005 fiel uns ein Klappern vorne auf, das nur bei langsamer
Fahrt über Kopfsteinpflaster auftrat. Es ließ sich nicht lokalisieren; auch zunächst
von einer Werkstatt an meinem Wohnort nicht. Erst kürzlich fand eine Werkstatt heraus,
daß es die "Domlager" sind (Krafteinleitung mit drehbarer Lagerung von den Stoßdämpfern
in eine Wölbung der Karosserie ). Ich will mal annehmen, daß dieser Mangel,
dessen Behebung noch einmal ca. 540 EUR kosten soll, dem Verkäufer nicht bekannt war,
weil dort überall nur Asphalt-Straßen gebaut wurden (wie ich mich erinnere).

Nun möchte ich natürlich die Behebung dieses 'verborgenen Mangels' nicht bezahlen,
sondern die Kosten vom Verkäufer ersetzt bekommen. Das scheint eine Hängepartie
zu werden, so wenig gesprächsbereit wie sich der Verkäufer bisher zeigt. Ich habe
den vermuteten Mangel bereits zwei Tage nach dem Kauf dem Verkäufer mitgeteilt;
allerdings per eMail. Die Reaktion kam per Telefon; meine Mitteilung ist also nicht
ganz einfach nachweisbar, falls es vor Gericht gehen sollte - aber ich habe eine
Zeugin - immerhin. Inzwischen mußte ich nach mehreren Telefonaten und einem Fax
mit Angeboten für eine gütliche Einigung, doch einen Einschreibe-Brief losschicken.
Mal schauen, was draus wird ! Fazit: Auch bei scheinbaren Kleinigkeiten immer einen
korrekten Schriftwechsel durchführen - falls keine schriftliche Reaktion auf eine
Mitteilung eintrifft, die Mitteilung per Einschreiben wiederholen.

Für einen eventuellen Kaufvertrag wäre zu beachten: Der Standard-Toyota-Kaufvertrag
sieht im "Kleingedruckten" auf der Rückseite unter "VI. Sachmängel", Abs. 1, einen
fallweisen Haftungsausschluß vor. Es heißt dort "... Ausschluß jeglicher Sachmängel-
haftung... wenn... der Käufer ein Unternehmer ist, der bei Abschluß des Vertrages
in Ausübung seiner gewerblichen oder selbständigen beruflichen Tätigkeit handelt."
Das trifft zwar de facto auf mich nicht zu. Da ich aber auch freiberuflich tätig bin
(und deshalb ein "Unternehmer" !), könnte der Verkäufer vor Gericht immer erst einmal
behaupten, daß ich den Wagen als 'Geschäftswagen' gekauft habe -
und ich hätte den Aufwand für den Gegenbeweis.
Also empfiehlt es sich, auf der Vorderseite des Vertrages handschriftlich (z.B.
unter "Sonservereinbarungen") anzufügen "Das Fahrzeug wird für den privaten Gebrauch
der Käufers erworben." - darauf bin ich leider erst hinterher gekommen.

Aus Schaden (hoffentlich nicht zu groß) wird man klug. Und wenn ich schon nicht selber
klug genug war, so wird es vielleicht der Nächste !?

Und noch eine Frage an alle Forumsteilnehmer: Wer hat ein paar gute Ideen, wie ich dem
Verkäufer (dem Toyota-Händler) die Einsicht erleichtern kann, dass eine gewisse Kulanz
sein Geschäft eher fördert, als seine zugeknöpfte, schweigsame Hinhalte-Taktik, mit
der er eine gerichtliche Auseinandersetzung und einen Image-Schaden in Kauf nimmt.

Beste Grüße und viel Glück mit dem Gebrauchten von
Andrash



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Andrash1 - München - Prius 1 - 75.000 km - gebraucht - Kauf Okt'05
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