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Re: Wer kann mir helfen mit meinem sorgenkind Opel Astra F (3528 Klicks)

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Klaus aus Forst (Gast)  
10.02.06
Hallo Tammi - Nadja,

ich hoffe nur du hast die notwendigen Fertigkeiten all diese Arbeiten selbst auszuführen. Es ist nicht einfach deine Probleme vollständig abzuarbeiten und für dich nachvollziehbar aufzuschreiben. Ich hoffe, dass es mir einigermaßen gelungen ist. Es gibt für Leute, die ihr Auto selbst warten wollen, sinnvolle Bücher. Ich kann an dieser Stelle das Buch „So wird`s gemacht“ Band 78 Astra Bauzeit 9/91 bis 3/98 empfehlen. Die Bücher dieser Buchreihe (Autor H. R. ETZOLD) kann man in jeder Bücherei bestellen oder direkt bei ATU für ca. 20 Euro kaufen. Für alle Probleme am Auto können diese Bücher jedoch auch keine Lösung anbieten.

Fensterkurbeln wechseln:

Für den Ausbau gibt es ein Spezialwerkzeug von Opel. Man kann sich dieses Werkzeug auch selbst anfertigen. Mit diesem Werkzeug fällt der Ausbau relativ leicht.

Als Notlösung kann man die Fensterkurbeln mit einem verbogenen Schraubenzieher und einem weiteren kleinen Schraubenzieher ausbauen.
Die Fensterkurbel ist mit einer Federstahldrahtklammer in der Tür fixiert. Man muss diese Drahtklammer leicht zurückdrücken und mit dem 2. Schraubenzieher ein Zurückspringen der Feder in den Sitz verhindern. Hat man die Klammer weit genug herausgedrückt, kann man die Fensterkurbel nach vorn abnehmen. Die Haltefeder der Kurbel darf nicht wegspringen!
Man muss mit Sicht auf das „Hinterteil“ der Fensterkurbel arbeiten. Man drückt die Verkleidung an der Kurbel etwas nach hinten. Es ist nicht einfach, ich hatte beim 1. Mal fast eine Stunde gebraucht um die Kurbel herauszubauen. Wenn man weiß, wie es geht, dauert es maximal 5 Minuten.

Klappern:

Da kann man nichts Genaues sagen. Du schreibst vom Klappern der Türen oder Fenster. Ich kenne so ein Problem bei meinen Opelfahrzeugen nicht. Der Astra F ist schon ein älteres Fahrzeug bei dem es mit Sicherheit auch dies oder das Klappern kann. Wenn die Scheibengummis noch gut sind, können die Scheiben kaum klappern. Ich selbst habe unter anderem einen 18 Jahre alten Ascona 1,6i, da klappert nichts. Ein Klappern gibt es im Dachbereich bei ältern Opels wie zum Beispiel am Vectra A. Da schlägt das Blechdach auf die 2 darunter liegenden Blechversteifungen. Diese Querversteifungen sind ursprünglich verklebt. Nach deutlich über 8 Jahren ist der Kleber zerbröselt. Prüfen kann man die Sache ganz leicht in dem man selbst oder durch einem Mitfahrer mit einer Hand an verschiedene Stellen gegen den Himmel drückt. Verschwindet das Klappern, liegt der Fehler in der Dachkonstruktion.

Ist es womöglich dieses Klappern, was du fälschlicherweise für Klappern der Fenster hältst?
Abhilfe ist hier gut möglich. Man muss den Himmel vorsichtig entfernen oder nur teilweise entfernen. Alle Griffe über den Türen abbauen, die Sonnenblenden abbauen und die unter den Abdeckungen befindlichen Schrauben am oberen Rand vom Himmel herausbauen. Zum Teil benötigt man einen Kreuzschraubenzieher oder einen Torx - Schraubendreher. Den Himmel anschließend vorsichtig nach unten schieben. An einigen Stellen muss man die Verkleidung um den Himmel herum noch ausrasten. Bitte den Himmel nicht knicken. Der teilweise nach unten gedrückte Himmel muss sehr vorsichtig behandelt werden.

Man kann jetzt Schwammtücher (aus jedem Supermarkt), die auf eine Breite von ca. 6 cm geschnitten worden sind, zwischen dem Blechdach und den Querverstrebungen schieben. Die Länge der Streifen muss man ausprobieren. Ich denke ab 5cm bis zur vollen Länge (ca. 19 cm) ist alles möglich. Man sollte in alle Zwischenräume im Dach diese Streifen schieben. Ein bis zwei Schwammtücher müssen für ein Dach ausreichen. Es ist möglich dass man sich unter dem Dach an scharfen Blechkanten die Finder verletzt. Am Schluss wieder den Himmel anbauen – fertig. Vorsicht bitte beim Einschrauben der Schrauben am Himmel. Hier gegen elektrische Leitungen zum Beispiel zum Innenlicht (vorn an der Frontscheibe) entlang, die dürfen durch nicht beschädigt oder eingeklemmt werden. Beachtet man diese Leitungen nicht, hat man im Anschluss ein echtes Problem. Für diese Arbeit muss man etwa 2 Stunde Zeit einplanen. Das Klappern ist durch die Maßnahme langfristig verschwunden.

Auf der anderen Seite gibt es auch Klappern durch Defekte an der Abgasanlage. Es gibt Zustände am Auto, wo ein Hitzeblech sich über der Abgasanlage am Fahrzeugboden gelöst hat oder auch sich die Abgasanlage selbst irgendwo an einer Befestigung gelöst hat. Meist sind das Zustände im Alterungsprozess der Abgasanlage kurz vor dem Austausch von Vorschalldämpfer oder Nachschalldämpfer. Die Opelabgasanlagen rosten mittelmäßig, so dass es nach 4 bis 6 Jahren dazu kommt, dass einzelne Komponenten auszutauschen sind. Hat man ein Teil mit einer schlechten Qualität erwischt, kann auch ein Nachschalldämpfer nur 2 Jahre halten.
Für diese Beurteilung muss man „Schrauberkenntnisse“ haben. In der Regel rosten die Abgasanlagen von innen deutlich mehr als von außen. Die Abgasanlage kann im Inneren schon Schrott sein und sieht von außen noch gut aus. Es gibt natürlich auch Abgasanlagen aus Edelstahl, die ein Autoleben halten. Das Fahrzeug sollte auf einer Hebebühne in einer Werkstatt untersucht werden. Es gibt in größeren Städten oft Selbsthilfewerkstätten, wo die Frau oder der Mann selbst am Fahrzeug schrauben kann. Auf der Straße oder einem ruhigen Hof kann man da nichts machen. Die Abgasanlagen vom Astra F sind als Ersatzteil zum Beispiel bei ATU in einer guten Qualität und sehr kostengünstig zu erhalten. Die Abgasanlage (Vor- und Nachschalldämpfer) ab Kat kostete so nur ca. 110 Euro. Mit allen Kleinteilen (Dichtungen, Schrauben, Schellen und Gummis kommt man bis etwa 160 Euro ohne Einbau für die Astra - Abgasanlage. Auch ein Einbau ist von Mechanikern bei ATU kein Problem.

Es gibt auch bei einem Astra F an der Fahrzeugtechnik Probleme wo man sich zu der Opelwerkstatt begeben sollte oder muss. Die Qualität und die Motivation der Mechaniker kann bei jeder Art von Werkstatt toll bis schlecht sein. Es gibt Fehler am Auto, wo eine Fachwerkstatt nicht immer im Interesse des Geldbeutels des Kunden helfen kann oder will.

Untertouriges Fahren:

Unter untertourigem Fahren versteht man Fahren mit zu niedriger Drehzahl. Man sollte immer mit einer Drehzahl fahren, so dass der Motor noch willig beschleunigen kann. Ein Fahren mit ca. 20 bis 30 km/h im 4. Gang ist bei einem Astra untertourig. Durch die niedrige Drehzahl gibt es viele Resonanzfrequenzen bei der Teile des Autos zum Mitschwingen anfangen. Dies führt verstärkt zum Klappern von Konstruktionsteilen vom Auto. Man wird ein Klappern dieser Art bei einem preiswerten Fahrzeug, wie einem Opel Astra, nie ganz verhindern können. Fährt man den Astra mit einer etwas höheren Drehzahl (3. Gang) tritt das Problem nicht auf. Man sollte sich zu einem gesunden Kompromiss zwischen Verbrauch und Drehzahl des Motors entscheiden. Auf der anderen Seite sollte es auch mit einem Astra möglich sein im 5. Gang mit 50 bis 60 km/h zu rollen ohne den Motor „zu quälen“ Möglicherweise ist das Klappern durch die Sache in der Dachkonstruktion oder einer Reparatur an der Abgasanlage zu beseitigen.


Scheibenwaschanlage:

Das Tröpfeln aus den Düsen ist ein bekanntes Problem. Durch Ablagerungen aus dem Scheibenreinigungswasser kommt es zur Verengung der Düsen. Die Kunststoff-Spritzdüsen haben im inneren kleine Metalleinsätze an denen sich Kalk und andere Fremdstoffe anlagern.
Man sollte den Vorratsbehälter für die Scheibenwaschanlage gründlich reinigen. Bei der Befüllung ist es sinnvoll nur destilliertes Wasser und einem Zusatz für Sommer- oder Wintereinsatz zu verwenden. Man kann natürlich auch fertige Mischungen für die Scheibenwaschanlage verwenden. Diese Verfahrensweise ist nicht ganz preiswert, die Düsen halten jedoch deutlich länger als mit Leitungswasser.

Um das Tröpfeln abzustellen müssen alle 3 Düsen gegen neue Düsen getauscht werden. Eine Düse kostet ca. 5-6 Euro (einfache Ausführung nicht beheizt) in der Opelwerkstatt ohne Einbau. Einfach ist der Einbau jedoch auch nicht.

Das Beseitigen der Verschmutzungen in den unbrauchbaren Düsen ist mit einem kleinen Spiralbohrer von 0,7 mm Durchmesser möglich. Ein Bohrer mit 0,8 mm ist schon viel zu groß. Hier muss man die Metalldüsen im Inneren leicht nacharbeiten. Wie spannt man den Bohrer ein? Das ist eine große Fummelei, da man im eingebauten Zustand der Düsen nichts sieht. Man spart zwar den Kauf neuer Düsen, kann aber auch richtig was kaputtmachen, wenn man die nötige Sorgfalt vernachlässigt. Ich hatte immer alle 6 bis 8 Jahre neue Düsen gekauft, eingebaut und zwischendurch auf einen sauberen Scheibenwaschbehälter geachtet.
Das „Reinigen“ mit einer Nadel bringt keinen Erfolg. Hat man teure Düsen in seinem Auto, sollte man versuchen sie aufzuarbeiten. Ich habe solch technisch aufwendige Waschdüsen mit elektrischer Beheizung noch nicht in einem von meinen Autos gehabt.

Bei meinen Betrachtungen bin ich davon ausgegangen, dass der Behälter mit Scheibenwaschwasser gefüllt war und die Pumpe funktioniert. Ich hatte bis heute noch keine defekte Pumpe bei meinen Opels mit einer Laufleitung von über 400 Tkm gehabt. Es tröpfelt natürlich auch, wenn der Behälter leer ist, die Pumpe defekt ist oder die Schläuche zu den Düsen undicht oder beschädigt sind..

Mit freundlichen Grüßen

KDE
ThemaAutorDatum/Zeit

Wer kann mir helfen mit meinem sorgenkind Opel Astra F (2798 Klicks)

tammi-nadja10.09.05

Re: Wer kann mir helfen mit meinem sorgenkind Opel Astra F (3528 Klicks)

Klaus aus Forst10.02.06

Re: Wer kann mir helfen mit meinem sorgenkind Opel Astra F (5955 Klicks)

Philipp Schmidt26.11.07



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