Auto Straßenverkehr 08.02.2006 Seite 58 "Eiskalt erwischt" Zitat
Hallo zusammen,
""Bei hartem Frost fielen Diesel in die Kältestarre. Die Pannenserie der Selbstzünder und ihre Ursachen: Stahlblau leuchtet am 23. Januar 06 der morgentliche Winterhimmel über Berlin, die Sonne lässt die Schneekristalle funkeln. Das Thermometer des Opel Astra 1.9 CDTI 110kW zeigt minus 17,5° Celsius Außentemperatur. Dann die böse Überraschung: Der Dreh am Zündschlüssel lässt zwar den Anlasser munter touren, jedoch der Motor springt nicht an. Noch einige Male das gleiche Spiel: Zündung an, Glühspindel verlöschen lassen - Start. Es wird nichts.
Was zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt ist: Dieser 23. Januar trieb so viele Autos in die Winterstarre wie noch nie. Allein die Pannenhilfe des ADAC rückte an jenem Tag deutschlandweit 23.258 Mal aus, im Schnitt alle 3,7 Sekunden. Das ist die höchste Einsatzzahl seit Existenz der Gelben Engel.
In den meisten Fällen sind müde Batterien die Ursache. Später ist zu erfahren: unter den zum Stehen Verdammten befinden sich auffallend viele moderne Diesel mit sehr gut funktionierenden Batterien, bei denen der Motor aber auch nicht anspringt.
Eine Opel-Werkstatt schickt einen Abschleppwagen. Der Rüsselsheimer steht gerade mal 20 Minuten in warmer Umgebung, da lässt sich die Maschine problemlos starten. Bei dem Astra handelt es sich übrigens um ein Testfahrzeug, das im Mai 2005 als Neuwagen in den Fuhrpark von AUTO kam. Dort lief er bisher ohne ernste Beanstandungen. Der Tacho weist 52000 Kilometer Laufleistung aus. Was war da passiert?
Die Monteure untersuchen solch neuralgische Punkte wie Kraftstofffilter, -pumpe und -zuleitungen genau. "Das war alles sauber und intakt, es war der Diesel, der ist bei den niedrigen Temperaturen VERDICKT", erklärt Detlef Leopold, Kfz-Meister in besagter Opel-Werkstatt.
Wie es aussieht, ist der Astra ganz offensichtlich Opfer jenes Phänomens geworden, das man als Versulzen, Ausflocken oder Gelieren von Dieselkraftstoff bezeichnet.
Dahinter verbirgt sich ein physikalischer Vorgang, bei dem das Paraffin aus dem Diesel herauskristallisiert und schnell die nur drei bis fünf Millimeter starken Kraftstoffleitungen VERSTOPFT.
Eigentlich darf das erst bei weniger als MINUS 20° passieren.
So schreibt es der Gesetzgeber für Winterdiesel vor, der vom 16. November bis zum 28. Februar für alle Tankstellen vorgeschrieben ist.
Im Unterschied zu Sommerdiesel verfügt er über spezielle Fließverbesserer. Kann man sich darauf verlassen, dass dieser Sprit immer die geforderte Zusammensetzung aufweist und frostresistent ist?
"Da bin ich sehr skeptisch", sagt Magnus Geisler, Fahrzeugexperte im ADAC-Technikzentrum Landsberg. Der Fachmann weiter: "Denn wenn ein Diesel wegen Kälte liegen bleibt, ist Versulzen die Ursache Nummer eins - oft auch, wenn minus 20 Grad noch nicht erreicht sind."
Und ein Ford-Werkstattmeister erklärt: "Wir hatten solche Fälle schon bei minus 10 Grad. Da haben die Kraftstoffriesen wohl an Fließmitteln gespart.":-O
Derartige Vorwürfe wollen die Mineralölkonzerne nicht hören. So erklärt Dieter Walther, Leiter der ARAL-Qualitätssicherung: "Am Kraftstoff liegt es in aller Regel nicht, wenn Fahrer von Dieselfahrzeugen im Winter Startprobleme bekommen".
In aller Regel? :-O Eine interessante Relativierung.
Besonders für moderne Dieselmotoren, die auf der Basis von CommonRail oder Pumpe-Düse arbeiten:-P , ist dickflüssiger Kraftstoff verhängnisvoll.
Weil die hochempfindliche Technik saubersten Sprit verlangt, sind die Kraftstofffilter immer feiner geworden.
Klar, dass da für den verdickten Sprit schnell Schluss ist.
Diesem Problem versuchen die Fahrzeughersteller mit dem Einsatz von Filterheizungen zu begegnen. Da die ihre Energie meist jedoch von der Lichtmaschine beziehen, muss erst mal der Motor anspringen, damit sie überhaupt in Aktion treten können. So schützt diese Lösung zwar vor Filterverstopfungen durch eisigen Fahrtwind, hilft aber nicht, wenn der Filter sich in frostiger Nacht zugesetzt hat.
Kann man überhaupt etwas gegen die drohende Kältestarre tun? :-( JA.
Vor allem sollte das Auto tipptopp gewartet werden. Eventuell helfen auch zusätzliche Fließmittel (siehe "Das können Sie tun"). Folgt gleich!!
Wo immer die Autopanne ihre Ursache hat - im Kraftstoff oder in allzu empfindlicher Technik: Der Dumme ist der Autofahrer:-P , dessen teurer Neuwagen bei strengem Frost nicht will.""
JETZT WUNDERE ICH MICH AUCH NICHT MEHR OB DES FEHLENS DER TEMPERATURAUFKLEBER AN DEN TANKSTELLEN : WINTERDIESEL BIS -22° FROSTSICHER.:´-(
AKTUELLE AUFKLEBER FROSTSICHER BIS -10° WÄREN GESCHÄFTSSCHÄDIGEND!
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Darauf sollten Sie achten:
Regelmäßiger Service
Besonders wichtig ist die regelmäßige Wartung der Kraftstoffanlage. Schmutzpartikel und Kondenswasser sammeln sich im Tank und erhöhen das Verstopfungsrisiko durch die Bildung von Eiskristallen. Sicherer fährt, wer vorm Winter den Kraftstofffilter auswechselt und die Tankanlage entwässern lässt.*****
Eventuell Additive verwenden
Viele Werkstätten haben Fließverbesserer im Sortiment und können über geeignete Produkte Auskunft geben. Diesel fließ-fit von der Firma Liqui Moly z.B. bekommt man im Handel schon für sechs Euro. Am besten vor dem Tanken einfüllen. Im Zweifelsfall sollten aber immer die Herstellerangaben beachtet werden.
Ins Warme stellen
Fahrzeug möglichst windgeschützt abstellen, am besten in der ((gut belüfteten)) Garage oder unter dem Carport-Dach.
Am Morgen tanken
Um mit kleineren Mengen Diesel den Wagen warmzufahren, sollte man lieber am Morgen nach einer kalten Nacht tanken, als am Abend zuvor.
Tank nicht komplett auffüllen
Kurzstreckenfahrer sollten ihren Tank nicht bis zum Rand füllen.
Kleinere Kraftstoffmengen werden über die Rückflussleitungen schneller erwärmt.
Kein Benzin beimischen
Diesel hat eine schmierende Wirkung. Mengt man Benzin bei, wird er zwar kältefester, verliert aber die guten Schmiereigenschaften. Moderne Einspritzpumpen können dadurch beschädigt werden.
Kraftstoffleitungen isolieren
Wer in besonders kalten Regionen wohnt, kann die Kraftstoffleitungen am Unterboden seines Autos ummanteln lassen.:-O Das schützt vor zu schnellem Abkühlen durch Wind und tiefe Temperaturen. Fachwerkstätten geben hierzu Auskunft.
*****Kraftstofffilter
Bevor der Diesel in die Einspritzpumpen des Motors gelangt, wird es gefiltert. Frühere Filter mussten auf eine Heizeinrichtung im Filterkopf verzichten, was zu erhöhter Anfälligkeit gegenüber tiefen Temperaturen führte (Ford Focus und Mondeo oder der Mini One D haben erst seit vergangenem Jahr eine Kraftstofffilterheizung). Der Papier- oder Zellulosefilter ist in modernen Systemen mehrlagig und hält Schmutzpartikel bis 3 Mikrometer zurück. Für ältere Dieselmotoren genügten 30 Mikrometer. Abgeschiedenes Wasser läuft in den Wassersammelraum. In der Werkstatt kann der Filter über die Ablassschraube entwässert werden."" ZITATENDE AUTO STRASSENVERKEHR
Man sollte wirklich genau überlegen, ob man wirklich einen Diesel benötigt, solange die Ölkonzerne die Fließfähigkeit des Diesels bis minus 20° nicht garantieren.
Der Gesetzgeber überprüft die Einhaltung nicht, warum also dieses vorhandene Gesetz?
Vielleicht sollte man manch Politiker oder Ölmulti ein Additiv verabreichen, vielleicht zeigt es dann endlich Wirkung.
Gruß
Bernhard :´-( :-(