weil in der sog. Einfahrzeit (je nach Hersteller zwischen 5000 und 15000km) die Motorenelektronik die Motoren mit einer fetteren Gemischbildung betreibt. Das fettere Gemisch sorgt für eine geringere thermische Belastung des Motors. Dadurch verbraucht der Motor ca. 1l Spritt je 100km mehr. Viele Motoren verbrauchen auch in dieser Zeit etwas mehr Öl (1 bis 4l auf 10000km) was jedoch auch teilweise am vom Werk eingefüllten Öl liegt (10W40 statt vollsynthetisches 0W40). Deshalb empfehle ich jedem nach 1500 bis 5000km bei warmen Motor ein Ölwechsel mit vollsynthetischen Öl. Warmer Motor deshalb, weil daduch Verunreinigungen sich nicht abgesetzt haben.

Bei Opel, wie auch bei anderen Herstellern, findet man den Hinweis mit dem Ölwechsel deshalb nicht, weil es sonst mit in die Unterhaltungskostenrechnung mit einfließen würde und gegenüber dem Wettbewerb Nachteile bringen würde (inoffizielles Statement eines Deutschen Automobilherstellers).

Mein Astra F 1.6 (55kW) brauchte bis zum ersten Ölwechsel ca 2l Öl, danach war Sense. Mein Mercedes W203 220CDI brauchte in den ersten 15.000km sage und schreibe 5l Öl, danach wurde bis heute (47.000km kein Liter nachgefüllt). Auch der Mehrverbrauch ist bei beiden Fahrzeugen in der Anfangsphase wie geschrieben eingetreten.

Auch wenn heute nur noch wenige Hersteller empfehlen den Motor einzufahren, sollte man jedoch jeden Motor einfahren. Heutige Motoren werden mit einer erheblich besseren Maßhaltigkeit produziert. Die Oberflächen aller beweglichen Teile haben eine sehr gute Struktur. Jedoch sind diese nicht 100%, so daß der neue Motor eine höhere Reibung hat, "weil halt noch nicht alles paßt". Deshalb. in den ersten 1500km:
- maximale Drehzahl = 2/3 der maximalen Drehzahl
- kein Vollgas
- nie im untertourigen Bereich stark Beschschleunigen
- wenn möglich mit wechselnden Drehzahlen und Belastungen fahren
Danach, wenn möglich Ölwechsel und langsam an die Maximalwerte herantasten.

Es ist zwar keine Garantie für einen guten Motor, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit erheblich größer

Gruß Dirk