D-86415, Opel Vivaro 2,0 CDTI Combi M9R-780 2006 facelift
17.07.17
Hallo Georg,

Magnetkupplung habe ich erst letzte Woche beim Astra H meiner Frau gewechselt. Vorher hatte der Klimakondensator ein Loch. Habe den inkl. Trockner ( der steckt da ja in der einen senkrechten Röhre des Kondensators mit drin ) getauscht (70 € ) und dann beim ATU ( Autoteile Unger = Werkstattkette) mit Stickstoff abdrücken und befüllen lassen. Klima war dicht und und voll, sprang aber dennoch nicht an. Korrekte Diagnose des Mechanikers - Magnetspule der Kupplung hin. Habe ich vorher nicht getestet- o.k. man hätte den Druckschalter brücken können - aber dieser Fehler war mir ja nicht bekannt, ich hab mich auf den nahenliegenden und erkennbaren Fehler konzentriert, dass der Kondensator (Verflüssiger - vor dem Motorkühler) leck war und die Anlage daher leer. Zuhause konnte ich die Diagnose leicht mit einem Multimeter bestätigen. Am Stecker Magnetkupplung (zweipolig oval am Kompressor) 14 Volt. Widerstand Magnetspule beträgt unendlich, also entweder Draht ab oder Thermosicherung durch. (Da gibt es auch Anleitungen, wie man die ersetzt bzw. "flickt", aber das wollte ich dann nicht riskieren bzw. mir nicht antun. I.W. geschicktes Raten wo die Thermosicherung ist (- kleiner rechteckiger Klotz oder Infos im Internet ) Vergussmasse wegmeißeln oder wegdremeln - ohne die restliche Spule zu ruinieren , Thermosicherung tauschen - löten ? quetschen ? richiger Ersatztyp? und dann wieder mit Epoxidharz "vergießen )

Ersatzkupplung Delphi-Kompressor (es gibt da verschiedenste Kompressoren Valeo; Hella, Denso usw. deshalb genau schauen) kostete nur 70 €. Ich war schon versucht, nur die Spule zu kaufen, die nur 30 € gekostet hätte, habe mich dann aber glücklicherweise doch für das Komplettset (70 € - Mitnehmerscheibe, gelagerte Riemenscheibe, Magnetspule) entschieden.

Kupplung konnte man tatsächlich tauschen, ohne die Anlage zu entleeren. War aber nicht so easy. Habe den Kompressor erst abgeschraubt, um ihn an den Schläuchen zu drehen und evtl. besser ranzukommen, dann aber wieder festgeschraubt, da ich sonst nichtmal die Torx-Schraube, mit der die Mitnehmerscheibe an die Welle geschraubt war, aufgekriegt hätte. Im eingebauten Zustand war mir dann ein Gegengehalten mit langem Schraubenzieher an den Nieten, bzw. Blattfedern der Mitnehmerscheibe möglich, da sich das Ding ja dann nur in der vorgesehenen Ebene Drehen konnte. Versuche mit Bandschlüssel / Rohrzange waren übrigens erfolglos. Mit lockerem Kompressor hätte ich mit dem Gewackel sowies keine Chance gehabt. Leider konnte ich den nämlich nicht soweit nach unten drehen, dass man evtl. einen Schlagschrauber hätte ansetzen können. Zudem hatte ich von dem 3/4 Zoll gar keine Adapter für einen (in etwa) 25er Torx.
Die Schraube in der Welle ließ sich übrigens wegen Schraubensicherung bis zum letzten Gewindegang schwer drehen. Als ich die dann endlich raus hatte, habe ich den Kompressor gleich wieder losgeschraubt. Musste dann aber feststellen, dass die Mitnehmerscheibe bombenfest auf der Verzahnung der Welle festsaß. Also Rostlöser ins Schraubenloch und Kompressor wieder festgeschraubt ( sind ja nur drei Schrauben ) - keine Chance. Dann heiß gemacht (dunkelrot glühend, was halt mit einer Heißluftpistole ging) und ziemlich grob, erst mit Schraubenziehern gegen die Riemenscheibe gekeilt und mit Montiereisen gehebelt. Dabei die Scheibe immer von Hand wieder etwas weitergedreht, um nicht zu verkanten und so ging es dann nach und nach . Dabei ist die Mitnehmerscheibe natürlich draufgegangen, aber anders wäre es nicht gegangen. Klauen - Abzieher kann man da kaum ansetzen (zu beengt) und selbst wenn, dann ist die Scheibe wahrscheinlich auch hin. Ich habe auch nicht gesehen, dass die Mitnehmerscheibe ein Innengewinde hätte, so dass man evtl. einen Wellenabzieher reinschrauben könnte, um damit die Scheibe von der Welle zu bekommen,

Für die Riemenscheibe und die Spule brauchst Du dann Segeringzangen. Und zwar sowohl für Innenseger, als auch für Außenseger. Das ging dann - nach dem ich den Kompressor wieder abgeschraubt hatte um ihn etwas schräg nach unten zu drehen - relativ problemlos.

Letztlich war ich froh, dass ich -wie Du - Kupplung, gelagerte Riemenscheibe und Magnetspule - also das komplette Set hatte. Alles in allem habe ich trotzdem gute zwei Stunden für die Aktion gebraucht, wobei ich die meiste Zeit damit vertan hatte, die auf der Verzahnung festgerostete Mitnehmerscheibe von der Welle runterzuhebeln, zum Glück ohne dabei den Kompressor zu ruinieren. Ging leider nicht anders, als ganz schön rabiat mit langem Montiereisen an immer wechselnden Stellen ( hab die Welle halt von Hand immer wieder ein Stück weitergedreht) zu hebeln, bis ich die endlich - Stück für Stück - runterbekam. Na ja - war halt schon gut 10 Jahre da drauf. Eine neue Schraube wäre evtl. auch nicht verkehrt gewesen, da der Torx in Richtung "auf" auch schon etwas gelitten hatte. Geschickter wäre da evtl. sogar eine Sechskant, so dass man mit einem flachen Ringschlüssel besser rankommt, während der Kompressor eingebaut ist. Ich hab etwas Fett auf die Verzahnung geschmiert und die alte Schraube "handfest" mit blauer Schraubensicherung reingedreht.

VG
Alex
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