Holgi schrieb:
>
> ..... es geht letztendlich
> nur darum, das Lohnniveau in D massiv zu drücken...
Daran haben die Arbeitgeber verständlicherweise Interesse.
Wobei immer noch der Streit besteht, wo dann die Binnennachfrage herkommen soll?
Andererseits ist fraglich, ob eine Lohnsteigerung oder auch nur ein verstetigter Lohn tatsächlich in den Konsum geht. Ich hätte da meine Zweifel.
Neben den Motiven der Arbeitgeber hat Deutschland ein massives Einnahmeproblem in den sozialen Sicherungssystemen. Bei der Arbeitslosenversicherung kommt erschwerend hinzu, dass bei Verringerung der Einzahlungen (durch steigende Arbeitslosigkeit) gleichzeitig die Ausgaben (für die Arbeitslosen) steigen.
Was ist zu tun?
Kürzen bei den Ausgaben (ALG II)?
Oder Anheben der Beitragssätze (der arbeitenden Bevölkerung)?
Da fällt meine Entscheidung eindeutig aus.
Sozial gerecht ist die erste Möglichkeit.
Auch wenn das von manchen anders gesehen wird.
> ... so wird alles, wofür
> die SPD Jahrzehnte gekämpft hat, nach und nach ausgehöhlt...
> und damit man an der Macht bleibt, hält die "Basis" schön den
> Mund...
>
"Ausgehölt" halte ich für eine treffende Formulierung. Im Gegensatz zu "Abschaffen".
Die breite Bevolkerung denkt anscheinend immer noch, wir hätten die Wahl zwischen "alles so lassen" und (harten) Reformen.
Nein, die einzige Alternative wäre die Abschaffung der sozialen Sicherungssysteme.
Untätigkeit würde mittelfristig dazu führen. Wenn die Ausgaben dauerhaft die EInnahmen übersteigen ist das System insolvent.
Wollen wir das?
Nur, die bittere Wahrheit mag keiner hören.
Leider gibt es keinen, der wirklich ausspricht, was ansteht.
Das "Volk" möchte diese schlechten Nachrichten nicht hören.
Anders kann ich mir nicht erklären, dass die SPD so massiv in ihren Wahlergebnissen eingebrochen ist, nachdem sie die notwendigen Schritte (zum Teil zu verhalten, in manchem auch unausgegoren) begonnen hat. Aber sie haben immerhin etwas in Angriff genommen, was so zuvor in Deutschland noch nicht stattgefunden hat.
Auch auf Kosten der Wahlergebnisse und einer sehr unwahrscheinlich gewordenen Wiederwahl im Jahr 2006. Das ist für mich das Gegenteil von "...damit man an der Macht bleibt".
Die SPD wagt Schritte, mit denen sie es sich beim Wähler gründlich verscherzt. Das verdient meinen Respekt. Wie hat Franz Müntefering vor ein paar Wochen gesagt: "Wir werden nicht
trotz, sondern
wegen Hartz IV wiedergewählt werden."
So viel Wahrheit in diesem Satz steckt, trotzdem teile ich nicht den Optimismus, da ich nicht glaube, dass innerhalb von nicht einmal mehr zwei Jahren die Ergebnisse darzustellen sind.
Der einzige Lichtblick für die SPD, in 2 Jahren wieder die Regierung stellen zu dürfen, ist die Unfähigkeit der Opposition. Damit meine ich nicht nur die CDU/CSU sondern auch die FDP.
Somit wäre dann Schröder der Einäugige unter den Blinden. Und Du weißt..... der Einäugige ist König.... ;-)
> .....kann man auch gleich CDU
> wählen... die machen wenigstens keinen Hehl daraus, was sie
> vor haben...
>
Hmmmm.... ich habe bis jetzt noch nicht vernommen, was die wirklich vorhaben.
Der Regierung wird vorgeworfen, dass sie keine Beständigkeit gezeigt hätte (was ich aber inzwischen als überwunden empfinde).
Aber die CDU wechselt Ihre Positionen ja häufiger als der Stoiber einen Satz zu Ende sprechen kann.