ZYLORIC schrieb:
>
> Vermutung:
>
> Vielleicht liegt Euer subjektiver Eindruck daran, dass das
> Xenon-Licht eine ausgeprägtere Hell-dunkel-Grenze hat.
>
> Beim Halogenlicht ist diese Grenze deutlich verwaschener, was
> einen glauben lässt, dass dieses weiter strahlt.

Deine Vermutung ist vollkommen richtig, es sind zwei Faktoren,
welche die Leuchtweite bei Xenon kürzer erscheinen lassen:

a) die bereits erwähnte, sehr scharfe Hell-Dunkel-Grenze und
b) die maximal zulässige Leuchthöhe

Da Xenon-Licht doch sehr zu Blenderscheinungen neigt, dürfen die
Scheinwerfer nicht zu hoch gestellt sein, um den Verkehr nicht
zu gefährden. Gerade deshalb gibt es ja auch die automatische
LW-Regelung, die ist nämlich nicht als Komfort- sondern als
Sicherheitsfeature gedacht, damit man auch bei maximaler Zuladung
niemand blendet!
Bei meinem New Beetle, den ich vorher hatte, waren auch solche
Projektionsscheinwerfer mit H1 drin, die hatten auch eine sehr
ausgeprägte Hell-Dunkel-Grenze und kamen mir anfangs etwas
dunkel vor, aber das Licht war effektiv heller.

Das ganze lässt sich auch übrigens sehr elegant physikalisch erklären:

Der Begriff "Helligkeit" beschreibt genau gesagt den sog.
Lichtstrom, gemessen in Lumen. Das ist die von einer Lichtquelle in
allen Richtungen insgesamt ausgestrahlte Lichtleistung.
Da aber für das Abblendlicht nur eine bestimmte Fläche von
Bedeutung ist, ist hier nicht der Lichtstrom, sondern die
Beleuchtungsstärke relevant, sie ist das Maß für die Helligkeit des auf eine bestimmte Fläche auftreffenden Lichts.
Ein Xenon-Scheinwerfer wird deshalb "landläufig" als "heller"
bezeichnet, weil er eine höhere Beleuchtungsstärke erzeugt, d.h.
die Helligkeit pro Flächeneinheit ist bei Xenon sehr hoch, weil das
Licht hell ist und die Fläche durch die Optik stark begrenzt wird.

Das Auge wiederum sieht das ganz anders:
Da das Sehfeld des Auges weit über den vom Xenon bestrahlten
Bereich hinausgeht, integriert das Auge die Helligkeit über die
gesamte sichtbare Fläche, und von dieser Fläche bestrahlt der
Xenon nur einen Bruchteil. Daher ist der Eindruck der "gesehenen"
Beleuchtungssärke wesentlich geringer.

Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer, wenn es um das H7-Licht
geht: Die Beleuchtungsstärke ist geringer als bei Xenon, da das
Licht weniger hell und auf eine größere Fläche verteilt ist, aber
genau diese größere Fläche ruft beim Auge eine subjektiv höhere
Beleuchtungsstärke hervor, da die sichtbare beleuchtete Fläche
größer ist.

Grundlagen siehe hier:
[home.t-online.de]

Alles klar?

Gruss,

Holgi