Hallo DennisLischer;
Einspruch Euer Ehren zur Langlebigkeit von direkteinspitzenden Dieselmotoren,
besonders der Toyota Diesel zeichnet sich durch eine moderate Leistungsausbeute und den Verzicht auf mehr Leistung durch
mehr Drehzahl im Vergleich zu deutschen Pendants aus. Das sind Pluspunkte für die Langlebigkeit.
Toyota hat wie alle führenden Hersteller die konstruktiven Besonderheiten der Dieseltechnik bearbeitet.
- Kurbelwellen und Lager werden für ein wesentlich höheres aufgenommenes Drehmoment ausgelegt
- Getriebe werden für höhere Drehmomente ausgelegt
- Die Eigenschmierung eines Diesels ist grundsätzlich besser als bei einem Benziner, das beweisen immer wieder periodische Abriebmessungen an den Zylinderlaufbuchsen. Dazu ist per se wegen der niedrigeren Drehzahlen weniger Verschleiß und Abrieb im Motor, an den Lagern und an den Ventilen. Das kommt grundsätzlichen hohen Laufleistungen zugute.
- Die Ventile haben großen Querschnitt, sind aus speziellen Stählen gefertigt. Die Auslassventile verrußen wegen der bei Direkteinspritzung besseren Verbrennung weniger.
-Die Magnetschaltventile für die Mehrfacheinspritzung sind für unvorstellbare Laufleistungen ( >1Mio Km ) konzipiert, ebenso die Hochdruckpumpeund die Einspritzventile.
- Turbolader, Ladeluftkühler und Regelventile sind für jahrzehntelange Haltbarkeit ( Zeitfestigkeit ) ausgelegt.
Die Dieseldirekteinspritztechnik optimiert und beruhigt den Verbrennungsablauf im Vergleich zu älteren Techniken, daher wird die dieseltypisch hohe Druckentwicklung harmonisiert, verlangsamt. Besonders die kurzen angepassten Einspritz-schaltzeiten und genauen Spritdosierungen befördern das.
Insgesamt kommt der gegenüber Ottomotoren höhere Wirkungsgrad, die niedrigeren Verbrennungstemperaturen und geringeren CO2-Emissionen der Langlebigkeit zugute. Charakteristisch für diese Motoren ist außerdem die digitale Drehzahlregelung. Die Kraftstoffmenge wird so bemessen, dass Last- und Motormoment im Gleichgewicht sind (Beim Benziner z.T. anders ), der Motor also immer in einem stabilen Arbeitsbereich betrieben wird, auch das beruhigt die Einwirkung des Drehmomentverlaufs auf das Antriebssystem. Ein weiteres Plus für die Langlebigkeit.
Die Anforderungen an moderne Drehzahlregler beim Direkteinspritzerdiesel gehen inzwischen weit über die reine Anpassung von Last- und Motormoment hinaus. Rußpartikel- und Stickoxidemissionen, Kraftstoffverbrauch und dynamisches Verhalten des Motors lassen sich durch entsprechend gewählte Betriebsgrößen optimieren. Die Beziehung zwischen Ziel- und Stellgrößen ist aber in fast allen Fällen nichtlinear und Toyota hat in Zusammenarbeit mit dem Zulieferer angepasste, hochgenau Algorithmen mit extrem kurzen Regelabtastzeiten entwickelt.
Anfang der 90er Jahre hat die Diesel-Direkteinspritzung eine Revolution eingeleitet: Sie ermöglicht hohe Motorleistungen und insbesondere ein hohes Drehmoment bei niedrigen Verbrauchswerten, niedrigem Geräuschpegel und extrem niedrigem Schadstoffausstoß. Die hydrodynamischen Vorgänge, die bei Drucken bis 2000 bar ( Toyota > 1600 bar ) im Inneren der Einspritzdüse ablaufen, werden heute dreidimensional exakt berechnet. Man optimiert die Druckverläufe, damit in den Strömungskanälen keine Kavitation entsteht. Dieses hydrodynamische Phänomen, bei dem in einer schnell bewegten Flüssigkeit Blasen entstehen und implodieren, kann Oberflächen angreifen und die Lebensdauer von Bauteilen im Dieselmotor beeinträchtigen, ist nachweislich beseitigt worden. Noch sind Dieselkonstrukteure davon entfernt, alle Vorgänge im Motor umfassend zu verstehen: Sie können noch nicht vollständig beschreiben, wie etwa die Schadstoffzusammensetzung des Abgases zustande kommt und wie sie von den Betriebsparametern, z. B. Einspritzdruck, Tröpfchengröße, Gemischverteilung und Wandtemperaturen, ganz genau abhängt. Die Mechanik haben sie im Griff, ohne Abstriche im Vergleich zu alten Einspritztechniken.
Das solls erstmal sein: auf jeden Fall schont die Direkteinspritzung gegenüber früher die Mechanik. Eine Wasserpumpe, Gelenkwellen, Radlager etc. sind normale Verschleissteile, die Kernmechanik hält mindestens genauso lange wie früher, da Auslegungskriterien und – Verfahren sowie Materialen verbessert wurden.
Ansonsten lese jeder Interessierte die enstprechende Literatur oder frage Praktiker in den Werkstätten, Dr.-Ing. Daniel Ruhm