Moin,

jaja, macht mich nur fertig. :-D

Wir fahren ja nicht zum ersten Mal mit unseren Kindern weg. Und auf unserer Hessentour hatten wir das Videosystem auch noch nicht dabei und konnten diese Spiele und Unterhaltungen auch ausprobieren. Aber irgendwie hat das nicht richtig funktioniert.
Vielleicht fehlte den Kindern auch etwas Geduld und Erfahrung, die man dann hätte mühsam erlernen können (wann sonst haben Kinder die Chance 2-4 Std ruhig zu sitzen und still zu sein?).
Aber ich denke, man kann die Zeiten heute nicht so direkt mit denen von früher vergleichen. Die Kindern wachsen heute unter anderen Umständen auf als wir damals aufgewachsen sind.
Ich kann mich noch recht gut an unsere Ausflüge zur Verwandtschaft erinnern, die allerdings meistens in max. 2 Std erledigt waren und mein Vater aber ein etwas 'anderes' Regiment führte ... :-O Damals herrschte Ruhe im Auto!
Aber es gab auch Tage, an denen wir diese Spielchen spielten und die Fahrt entspannter war. Damals gab es aber weder Gurte, geschweigedenn eine Gurtpflicht. Da konnte man sich noch hinlümmeln wie man wollte oder konnte (je nach Gepäck).
Dazu kommt, dass der Verkehr damals wesentlich geringer und entspannter war. Wenn es damals zu Verkehrsdichten wie heute auf der A1 (zähfliessender Verkehr mit 80 im Schnitt) kam, sprach man schon von erheblichen Verkehrsbehinderungen und hat dringend Umleitungen empfohlen. Ich kann mich an Situationen erinnern, wo weder hinter noch vor uns ein Auto zu sehen war (beide Fahrtrichtungen!), und das am Tage! :-))!

Heutzutage ist man froh, wenn man auf solchen Strecken noch rollt ...

An eine Fahrt erinnere ich mich noch mit Grausen: Wir besuchten meine Großtante in ihrem Kloster (sie war Nonne) und verbrachten den ganzen Tag (ab Mittagessen) dort. Zumindest am Nachmittag durften wir dann im Klostergarten etwas herumlaufen und spielen. Nach dem Abendbrot ging es dann mit dem Kadett B (1100cm³/45PS) wieder gen Heimat (Siegen - Paderborn). Aber da die Nonne eine gute war und dort auch etwas Beziehungen hatte, hatte sie uns auch mit reichlich Gebrauchtem bedacht: Teppiche, Gardinen, und, und ... . Nicht allein für uns, nein, meine Mutter hat viele Schwestern und Schwägerinnen die auch bedacht wurden. Und so kam es, dass der Kofferraum des Wagen (der riesig war!) bis zum Rand gefüllt war und kaum noch zuging. Auf der Hutablage lagen, so hoch es ging, Gardinen, zwei Teppiche hatten wir unter den Füßen und einen auf dem Schoß. Zwischen uns waren Kissen und wir sassen auf Bettwäsche und Tischtüchern. Meine Mutter hatte ihren Fußraum auch mit diversen Beuteln und Taschen gefüllt, bevor wir dann langsam über die Landstraßen nach Hause fuhren. Ich weiß nicht mehr wieviele Stunden wir unterwegs waren, aber es war grausam.

So, wie ich es nun schreibe und es noch einmal revue passieren lasse, denke ich, dass meine Sitzposition und die meines Bruders damals den heutigen Kindersitzen nicht unähnlich war: Eingeengt und wie ein Formel1-Pilot festgegurtet. Keine Möglichkeit sich einmal auf die andere 'Backe' zu setzen oder die Beine richtig auszustrecken. Sicherheit geht eben vor. Und da sind 2 Stunden schon eine Menge Zeit.
Und die kann man sicherlich besser ertragen, wenn man einen schönen Film wie Iceage, Schreck2 ("sind wir schon da?") oder Nemo schauen kann.
Und wen ich denke, wie ich heute im Kino 'herumzappele', wenn ich dort einen Film schaue, tun mir die Kinder trotzdem leid ...



Ciao,

Manfred
MB B200 CDI 08/14