Man könnte es jetzt kurz machen und schreiben: "Dann kauf' VW."
Nimm 'nen Halbjahreswagen, der kostet sogar noch weniger, als ein neuer 307.

timschebub schrieb:
>
> 1) Auch ich habe mich u.a. aus Preisgründen für den 307
> entschieden und nicht für den Golf/Touran. Aber trotzdem muss
> ich anerkennen, dass VW nun mal besser verarbeitet sind.

Meine Erfahrungen sind andere.

>
> 2) >'Ist das so? Das (Sitzknarren) wäre für mich folgerichtig
> ein
> Qualitätsmangel (den ich übrigens bei meinem 307 gerade
> reklamiere).'
>
> >> "Und da sage noch einer, Peugeot lernt nicht dazu..."
>
> Den Kommentar habe ich nicht verstanden. Was soll Peugeot
> denn gelernt haben, wenn mein Sitz knarrt? Das ist doch eher
> ein Beleg dafür, dass Peugeot NICHTS gelernt hat.

Wenn wenigstens der geneigte Leser auch ohne Smile ein Augenzwinkern verstünde, lernte er auch etwas dazu...

>
> 3)"Aber ich gebe zu: Mit Softlack Qualität vorzugaukeln macht
> aber beim Drüberstreichen Laune, solange bis der
> Abschleppdienst kommt..."
>
> Dann habe ich beim Warten auf den Abschleppdienst im Golf
> wenigstens gute Laune. Im 307 dagegen eher weniger, da es in
> dessen Fußraum kalt zieht.

Völlig egal, bei 'nem Liegenbleiber wird es auch anderswo kalt. Aber damit die gute Laune anhält, läßt der Abschleppdienst hoffentlich lange auf sich warten.

>
> Es bedarf wohl übrigens schon einiger Polemik, um den
> Eindruck zu erwecken, dass VW dauernd abgeschleppt werden
> müssten oder auch nur häufiger als Peugeot.

Richtig. Das hatte bislang noch gar keiner in die Debatte geworfen - aber man sollte auch diesen Aspekt berücksichtigen.

Es gibt sicher
> verschiedene Quellen für einen Qualitätsvergleich, und an
> jeder einzelnen kann man Argumente finden, warum sie nun
> jeweils nicht ganz repräsentativ ist. Trotzdem ist doch
> komisch, dass alle das selbe sagen -oder irre ich mich da?
> - ADAC-Pannenstatistik
> - JD Powers Zufriedenheitsstudie
> - Allgemeine Volksmeinung, Urteile und auch Vorurteile
> - Zulassungszahlen
> - Autotests in der Fachpresse
> - TÜV Report
>
> Ich glaube kaum, dass die sich alle gemeinerweise gegen
> Peugeot verschworen haben!

Das haben (bis auf die "Allgemeine Volksmeinung") sie sicher nicht. Aber wenn ich nur die richtigen Fragen stelle, bekomme ich auch die Antworten, die ich hören will. Wer zahlt (oder Werbung schaltet), macht die Regeln. Pannenstatistiken sehen in anderen Ländern anders aus, die Volksmeinung sowieso. Von Zulassungszahlen ganz zu schweigen: Schau mal nach Dänemark (dort gibt es keine Automobilhersteller von Bedeutung), da sehen die Zulassungszahlen ganz anders aus. Sind Dänen dümmer? Eher nicht... Also lassen wir die mal weg. Ganz in der Nähe produziert dieser niedersächsische Hersteller seine Autos. Hier fahren ganz viele Autos mit WOB-Kennzeichen herum. Das hängt an jedem fünften VW. Wolfsburg ist aber >300 km entfernt. Also hör' bloß auf mit "Zulassungszahlen".
Was ist eigentlich "Allgemeine Volksmeinung"? Das kann doch unmöglich Dein Ernst sein, die "Allgemeine Volksmeinung" als Kriterium anzuführen. Die "Allgemeine Volksmeinung" besagt auch, daß wir "durch Steuern abgezockt" werden (besonders die Autofahrer - als wäre das eine winzigkleine Randgruppe von 30.000 Leutchen), gleichzeitig besteht die "Allgemeine Volksmeinung" aber auch auf einer Art von Vollkaskomentalität, die erwartet, daß "der Staat" für alles verantwortlich gemacht wird und alle Kosten trägt. Wo die Kohle herkommen soll, wenn keiner Steuern zahlt, interessiert nicht. Soviel zur "Allgemeinen Volksmeinung".

>
> 4)"Die ADAC-Pannenstatistik zieht m.E. in diesem Fall
> überhaupt nicht. Wie ich selbst erfahren "durfte",
> unterhalten besonders Premiumhersteller einen eigenen
> Pannendienst, um in genau dieser Statistik möglichst wenig
> Beachtung zu finden."
>
> Meines Wissens erscheinen auch die Anrufe der
> Peugeot-"Assistance" in der Regel nicht in der
> ADAC-Pannenstatistik.
>
> 5) "Aber sicher, manch ein Hersteller verwendet dies
> erfolgreich als Argument - und dabei bewegen wir uns schon
> wieder auf dem Terrain der, nennen wir es mal: "mangelnden
> Ehrlichkeit"."
>
> Man kann wohl den Marketingverantwortlichen kaum vorwerfen,
> dass sie die Pannenstatistik als Werbeargument nutzen. Was
> ist daran unehrlich? Die Statistik mag u.U. nicht
> repräsentativ sein, aber gefälscht ist sie wohl kaum. Auch
> wenn sie nicht jedem passt...

Eben, immer eine Sache der Fragestellung...

>
> 6)"So zählen beispielsweise die Fahrer von LADA, Daewoo und
> ähnlichen Fabrikaten zu den zufriedensten Autofahrern."
>
> Da sind wir einer Meinung - letztlich zählt die
> Zufriedenheit. Ich dachte allerdings, wir diskutieren über
> Qualität an sich.

Was ist "Qualität an sich"? Wie definierst Du das? Sowas ähnliches wie Kunst um der Kunst willen?

>
> 7) "Und das ja wohl nicht, weil die Produkte als besonders
> hervorragend gelten. Da haben wir's wieder: Geltung. Der
> Unterschied zwischen Wirklichkeit und Realität. Und da möchte
> ich jetzt nicht Hundefutter mit Filetsteak vergleichen - oder
> doch?
>
> Mit ihren Autos sind Lada- und Daewoo-Fahrer nicht deswegen
> zufriedener als Mercedes- und VW-Fahrer mit den ihren, weil
> Lada und Daewoo besser beschaffen wären als Benz und Golf.
> Auch nicht unbedingt, weil Lada und Daewoo in der Praxis
> besser beschaffen wären als ihr Ruf, ihre "Geltung" oder ihr
> Image. Sondern einfach, weil sie die spezifischen Erwartungen
> besser erfüllen.

Eben.

> Und wenn die Erwartungen nur niedrig genug sind, kann ich
> durchaus auch mit einem Lada sehr zufrieden sein. Aber geh
> mal - hinsichtlich der Verarbeitungsqualität - mit
> Golf-Erwartungen an den 307.

Was sind Golf-Erwartungen? Ich erwarte IMMER maximale Qualität. Mein Geld, das ich für so ein Auto (egal, welche Marke) bezahle, ist ja auch nicht mit Mängeln behaftet. Und wenn Du von vornherein an einen 307 geringere Erwartungen hast, als an einen Golf, tut mir das für Dich leid.

> Worin soll der Unterschied zwischen "Realität" und
> "Wirklichkeit" liegen? In meinem Sprachverständnis sind dies
> Synonyme. Vielleicht meinst Du den Unterschied zwischen
> "Schein" und "Wirklichkeit".

Ich hab' schon beim Schreiben überlegt, ob ich den geneigten Leser mit dem absurden Vergleich von Wirklichkeit und Realität belasten kann. Kann ich nicht, zumindest nicht, wenn ich nicht dazuschreibe: "Achtung, Jokus, das ist jetzt nicht ernstgemeint und erfordert Beweglichkeit beim Denken." Also Sorry, ich werde mich bemühen, das Gelernte zukünftig anzuwenden.

>
> 8)"wenn die Haptik nicht hält, was die Optik verspricht"
>
> a)Wo tut sie das denn nicht?

Geh' zum weiß-blauen Händler. Oder zu dem mit den vier Ringen.

>
> 9) "Und Akustik? Entschuldigung, aber mein Dienstwagen ist
> ein VW-TDI. Das ist doch nicht Dein Ernst..."
>
> Und mein Privatwagen ist ein 307 SW.

Meiner auch, mit HDi - und damit ist alles gesagt.

> Sowohl VW-TDi-typischen rauhen Lauf als auch Peugeot-Klappern
> kann ich mit dem Radio überdecken.

Bei >120 km/h gelingt Dir das im Falle des TDI nicht mehr. Ich fahre öfter mal 300 km Autobahn mit dem TDI und freue mich jedesmal, wenn ich keinen Hörsturz erleiden mußte.

> 10) "Abgesehen davon kann ich keine Nachteile der
> Peugeot-Knöpfe in Bezug auf die von Dir immer wieder
> zitierten Knöpfe von VW erkennen."
>
> Beispiel: Klimaanlage im 307. Gut - es ist keine Katastrophe,
> aber auch keine Glanztat. Billiges Plastikmaterial wie aus
> dem Überraschungsei, und kein vernünftiger Druckpunkt, so
> dass eine sichere Blindbedienung kaum möglich ist. Um sicher
> zu gehen, dass mein Tastendruck erfolgreich war, muss ich
> immer noch aufs Display blicken. Diese "Schwammigkeit" wird
> optisch noch durch die stark abgerundeten ("rundgelutschten")
> Formen verstärkt.

Gut, kann sein, ich hab' die neue Technik mit Bi-Clima, vielleicht liegt's daran - oder an meinen Nicht-Golf-Erwartungen.

>
> Das kann VW wohl besser. Warum haben sich wohl die VW-Manager
> mit ihren Mädels in VWs so wohlgefühlt? ;-)

Sie haben's nicht im 307 SW versucht...