WolframC. (Gast)  
08.05.03
Weiss eigentlich jemand plausible Gründe, warum VW (anders, als Peugeot) keine Partikelfilter in die Dieselfahrzeuge einbaut? (Geld, klar...aberLächelnd.

Habe vor einigen Wochen einen Touran TDI bestellt und zufällig in der letzten Woche einen Fernsehbericht über Dieselfahrzeuge und Partikelfilter eingeschaltet...da kam zum Umwelt/Gesundheitsaspekt (s. weiter unten) auch noch ein finanzieller hinzu: Was wird in Euro V stehen?

- Partikelausstoß reduzieren!?!
- Stickoxide reduzieren!?!

Zum zweiten Aspekt findet sich beim Bundesumweltamt z.B. der folgenden Kommentar: "Heutige [Diesel]Modelle stoßen immer noch acht bis zehnmal mehr Stickoxide aus [als Benziner], die zur Bildung des gesundheitsschädlichen Sommersmogs beitragen. Die Bundesregierung wirkt bei der Europäischen Union darauf hin, dass in einer kommenden Grenzwertstufe EURO 5 die Diesel auch in diesem Punkt mit dem Ottomotor gleich ziehen." (s. [www.umweltbundesamt.de], auch unten nochmal erwähnt)

Ist "unser" Touran darauf vorbereitet? (vermutlich nicht wirklich...) Wird Euro V noch zur Lebenszeit der jetzt neuen Tourans relevant? Kann man dann funktional/ökonomisch "vernünftig" nachrüsten? Geht so etwas jetzt schon (nachrüsten eines Partikelfilters, meine ich)?

Zum Partikel/NOx-Problem aus Umwelt/Gesundheitssicht steuert das Schweizer Umweltamt einiges bei: (http://www.umwelt-schweiz.ch/buwal/de/fachgebiete/fg_luft/themen/dieseltreibstoff/umweltauswirkungen/)

"Dieselpartikel sind Krebs erregend und führen zu einer erhöhten Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen sowie zu einer Verschlechterung der Lungenfunktion. Sie können von der Lunge auch ins Blut übertreten und sich dann im ganzen Körper auswirken" (vielleicht ein wenig plakativ formuliert, "unser" Bundesumweltamt spricht nur von "Potential zur Krebserregung", s. unten)

oder

"Neben anderen klimawirksamen Gasen tragen insbesondere auch die Russpartikel zur Klimaerwärmung bei. Der neueste Bericht des International Panel on Climate Change (IPCC) weist ausführlich auf dieses ernste Problem hin."

oder auch

"Die Stickoxide wirken einerseits direkt auf den Menschen ein, sind aber zudem auch die Ausgangsstoffe für die Bildung von bodennahem Ozon. Bodennahes Ozon ist unerwünscht, da es wegen seiner Aggressivität und Giftigkeit den Menschen und die Umwelt direkt schädigen kann." [Diesel-PKW stossen 3-10 mal (je nach Quelle...3mal laut Schweizer Umweltamt) soviel NOx aus, wie Benziner, s.o.]

Deren Fazit:

"Die heutigen Diesel-PW sind bezüglich ihrer Abgase wesentlich schmutziger als Benzin-PW. Mit Partikelfiltern und DeNOx-Katalysatoren könnten Diesel-PW aber ebenso sauber sein wie Benzin-PW."

In der oben bereits erwähnten Presseerklärung der deutschen Bundesumweltamt zu einer gemeinsam mit dem ADAC durchgeführten Studie (aus dem Jahr 2001) findet sich zur "Machbarkeit" u.a. folgendes:

"Der Partikelfilter funktioniert auch im Dauerbetrieb einwandfrei. Mehr als 99,9 Prozent der feinen Rußpartikel werden herausgefiltert. Der getestete Peugeot 607 HDi stößt durchschnittlich 10.000 mal weniger Partikel aus als ein vergleichbares modernes Fahrzeug ohne Filter."


Hm, nach dem Bericht und der Lektüre frage ich mich schon ein wenig, ob ich nicht ein (französisches) Fahrzeug mit Partikelfilter hätte ordern sollen - man muss ja die Umwelt nicht unbedingt mehr verpesten, als "nötig"...oder sehe ich das jetzt zu schwarz, und VW hat es über "andere Technologien" (s. auch obige Presseerklärung) geschafft, den Partikelausstoss stark zu reduzieren?

Na ja, wünsche jedenfalls eine gute Nacht!

Wolfram
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