Hallo Ralph,

obwohl ich nicht die Antwort auf Deine konkrete Frage weiß, kann ich vielleicht ein paar zusätzliche Informationen beisteuern, denn ich kenne hier vor Ort zwei Jazz CVT mit nachgerüstetem Tempomat von Waeco.

Beim ersten Jazz (Bj. 2005; im Freundeskreis) wurde zunächst versucht, einen Tempomat mit Vakuumservo einzubauen (entweder MS-300 oder MS-400), aber die örtliche Bosch-Werkstatt ist letztlich an dieser Aufgabe gescheitert. Die Erklärung der Werkstatt lief wohl darauf hinaus, dass beim Jazz nicht genügend Vakuum vorhanden sei (ich kann das in keinster Weise selbst beurteilen). Beim Fahren war der Tempomat an der kleinsten Steigung immer wieder automatisch ausgestiegen, weil er nicht schnell genug Gas geben konnte, um die Geschwindigkeit zu halten. Jedenfalls erfolgte anschließend ein Austausch gegen den MS-700 mit Elektroservo, der seitdem auch funktioniert.

Beim zweiten Jazz (Bj. 2006; mein eigener) habe ich nach diesen Vorerfahrungen gleich einen MS-700 einbauen lassen. Die selbe Werkstatt tat sich erneut schwer mit der Installation (es wurde wohl zunächst von Waeco ein defektes Gerät geliefert), aber am Ende lief dann doch alles. Nun freue ich mich über das komfortable Fahren mit Tempomat, doch das Gerät verhält sich etwas anders als werksseitig eingebaute Tempomaten, die ich z.B. aus früheren Mietwagen kannte.

Beim Einschalten während der Fahrt gibt es einen kleinen Ruck (mit kurzem Drehzahlanstieg), wenn der Tempomat das Gaspedal übernimmt. Das stört aber eigentlich nicht. Gewöhnungsbedürftiger finde ich zwei andere Eigenschaften:
- Die Plus- und Minustasten reagieren deutlich langsamer als bei anderen Autos.
- Es gibt eine Maximalgeschwindigkeit, oberhalb welcher der Tempomat auf jeden Fall von selbst aussteigt. Diese Geschwindigkeit ist immer gleich, unabhängig von den aktuellen Fahrbedingungen. Bei mir liegt die Grenze bei Tacho 134. Bis zu diesem Wert zieht der Tempomat selbst an Autobahnsteigungen die Drehzahl genügend in die Höhe (wenn's sein muss, bis an den roten Bereich), um die momentane Geschwindigkeit zu halten. Versuche ich dagegen Tacho 135 einzustellen, steigt der Tempomat schon nach einer Sekunde wieder aus, selbst wenn es gerade bergab geht und die Drehzahl deswegen niedrig ist. Aber mit dieser Begrenzung kann ich gut leben, denn beim Fahren mit Tempomat bin ich sowieso eher bereit, langsamer zu fahren (ständiges Streicheln des Gaspedals über einen langen Zeitraum fand ich zuvor immer besonders mühsam).

Alles in allem ein ungewöhnliches Verhalten, aber trotzdem möchte ich auf den Tempomat, so wie er nun mal ist, nicht mehr verzichten - und habe auch noch nicht wieder bei der Werkstatt nachgefragt. Die untere Geschwindigkeitsgrenze liegt dagegen niedrig: selbst 30 km/h sind noch möglich.

Als Bedienung habe ich den Hebel an der Lenksäule (MS-BE4) und kann diesen durchaus empfehlen. Er liegt bei mir nahe dem Blinkerhebel und ist somit hinter der Lenkradspeiche verborgen. Dies war zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, doch die Kontrolleuchte am Hebel (grün=bereit, orange=aktiv) leuchtet sehr hell und würde bei Dunkelheit ziemlich blenden. Nun sehe ich sie immer noch gespiegelt in der Seitenscheibe, werde aber nicht unmittelbar geblendet.

Viele Grüße,
Markus