MIRKO schrieb:
>
> .... speziell unsere
> Vorreiterrolle des Landes "Deutschland", sehe ich in Verzug,
> andere uns gleichwertige sind schneller unf viel felxibler
> als wir und deswegen meine ich im Vergleich zu den anderen,
> ziehen wir den Kürzeren, anstatt vorwegzugallopieren und die
> Richtung vorgeben.

Deutschland war es Jahrzehnte gewohnt "vorwegzugaloppieren".
Schön wäre es, wenn es immer so weiter gegangen wäre.
Aber auf der Basis dieses starken stetig anhaltenden Wirtschaftswachstums hat sich ein Wohlfahrtsstaat entwickelt, der uns nun langsam aber sicher überfordert.
Dies ist meines Erachtens eine Ursache (neben anderen) für die derzeitigen Probleme.
Dazu habe ich mich hier schon häufiger geäußert....

Andererseits frage ich mich auch, warum müssen wir immer an Nr. 1 stehen?
Tut es uns vielleicht mal ganz gut im Mittelfeld oder in manchen Bereichen im Schlussfeld zu stehen?
So im Sinne von Erwachen aus dem Traum, Verstoßen aus dem Schlaraffenland.
Nur wer durch den Dreck geht, weiß das saubere Hemd zu schätzen...
So ein Gedanke zur Nacht....

Das Ziel sollte aber auf jeden Fall wieder auf einem der vorderen Plätze angesiedelt sein.

> >
> > Es wird sich einiges ändern. In Zukunft wird man sich auf
> > viele Sachen, die wir heute noch für selbstverständlich
> > halten, nicht mehr verlassen können.
>
> Leider, aber so ist es.
>


Wieso leider?
Es wird neue Werte geben, nach denen es sich lohnt zu streben.


> > Die Welt ändert sich so rasant wie noch nie zuvor.
> > Aber das geht nicht nur Deutschland so, sondern jedem
> > Industriestaat.
>
> Ja, aber da weiss man das und redet nicht von stabilen
> Verhältnissen,


Da hätte ich meine Zweifel.
In den meisten Ländern der Welt gibt es nicht mal die Möglichkeit, sich über solche Sachverhalte in so konträrer aber auch niveauvoller Art auszutauschen.
Was wir hier machen ist ein Privileg.


> kein Politiker sagt uns mal wie es aussieht,
> wie Strukturen verändert werden und was dabei heruaskommen
> soll (nicht muss).

Weil sie es selber auch nicht wissen.
Vielleicht sollten sie sich wirklich ehrlich hinstellen und sagen, dass sie es nicht wissen.
Keiner weiß das. Das ist auch normal.
Aber das Volk will das nicht hören. Die hätten Angst davor, dass "die da oben" nicht wissen, was auf uns zukommt.
OK, Prognosen gibt es viele.
Aber Unwissenheit der Politiker hätte nicht nur das Ende ihrer politischen Karriere zur Folge sondern auch tiefe Angst im Volk (was fatal sein könnte).


> .... denn nicht alle sind so gut informiert und mit dem
> notwendigen Verstand gesegnet und furchtlos vor der Zukunft,
> wie du. Das du da klarkommst, steht außer Zweifel und ich
> glaube, dass du noch eine gute Zukunft vor dir hast,

Höre ich da eine Portion Ironie heraus?


> .... du musst
> aber zugeben, dass menschen die bereits 50 sind, es da
> ungleich scherer haben.
>

Ja, das muss ich zugeben.


> .... aber wenn man schon ein
> halbes Leben hinter sich hat und endlich nach all den
> Anstrengungen meint, dahingehend gearbeitet zu haben, ein
> Stück Land zu kaufen, ein Haus zu bauen und sich und die
> Familie so abzusichern, dass man eigentlich, wenn man seine
> Arbeit behalten würde es geschafft hat, sich nun ein wenig
> Luxus zu gönnen, ...

Das meine ich mit dem "hohen Niveau".
"Stück Land kaufen", "Haus bauen", "ein wenig Luxus gönnen" ist Jammern auf hohem Niveau. Es ist schön, wenn man diese Güter in seinem Leben aufbauen kann, durchaus.

Nicht falsch verstehen: Ich gönne jedem sein Haus etc.
Diese Wünsche eines jeden Einzelnen halte ich auch für wichtig, damit man in seinem Leben Ziele verfolgen kann, um weiter zu kommen.
Geht mir ja gar nicht anders.

Aber das ist doch nicht die unterste Grenze des sozialen Niveaus.


> ....da ist jemand ein
> bodenständiger Mensch durch und durch und hat wirklich
> Potenzial zu bieten, ist aber nicht der Baum, den man dauernd
> verpflanzen kann, sondern dieser Typus Mensch braucht
> Sicherheit und nicht ständige Veränderung um seine Leoistung
> abzurufen.

Korrekt. Und deshalb ist der Übergang auch für viele so schwierig.
Einen 50-Jährigen kann ich heute natürlich nicht mehr durch halb Deutschland oder ganz Europa schicken, damit er seiner Arbeit nachgehen kann.

Diese Forderung nach Flexibilität nimmt immer weiter zu.
So richtig treffen wird sie unsere Kinder.


> .... du bist bisher nicht reigefallen, aber auch dir
> kann es noch passieren, was wir nicht hoffen wollen, da
> kannst du noch so gut vorbereitet sein.

Ach, ich habe auch schon einiges an Schicksalsschlägen erlebt.
Es ging nicht immer nur bergauf.
Aber ich habe immer wieder neuen Mut gefasst.


> Man muss auch einen
> Typus Mensch sein und viel Glück und Können gehört auch dazu,

Korrekt.

> aber die Weisheit Methusalems hast auch du nicht.

Korrekt!

> ..... aber eben nicht jeder
> kann das, deshalb gibt es unterschiedl. Menschen.

Glücklicherweise gibt es unterschiedliche Menschen.
Ich habe zum Thema Optimismus und Pessimismus eine klare Meinung.
Am Besten trifft es das Sprichwort "Jeder ist seines Glückes Schmied".
(Wobei ich auf keinen Fall behaupten möchte, dass derjenige der Pech hat, grundsätlzich selber daran Schuld sein muss).

Wer das Positive sieht (sehen möchte), behält auch kleine positive Erlebnisse im Gedächtnis. Die Psychologie nennt das selektive Wahrnehmung.

Er wird sich gerne an diese zurück erinnern und dieses auch auf neue Herausforderungen übertragen ("Das habe ich damals geschafft, das schaffe ich wieder."). Erfolge schreibt man sich selber (seinem Können, seiner Weisheit, seinem Glück) zu. Dies lässt eine positive Grundstimmung entstehen, die einen weiterhin mutig bleiben lässt.

Der Pessimist erinnert sich nur an die Misserfolge, und bezieht diese im schlimmsten Fall auch noch auf sich. Dann geht es nicht mehr um Können, Weisheit oder Glück. Da empfindet man dann nur noch Unvermögen, Pech.


> Nein, überhaupt nicht denn gerade mich als in
> irgendeinerweise in diese Richtung hinzudenken, wäre falsch.

OK, abgehakt. Habe ich wohl falsch verstanden.

> .... er hat mir weiter verraten, warum die Leute aus Ghana, dem
> Senegal oder sonstwo herkommen und hier bleiben.
> ....
> .... nein ums abzusahnen was geht und dann in den Ländern den Big
> boss zu spielen aus denen sie kommen.

Das ist erschreckend. Aber da kenne ich mich zu wenig aus.


> Wärst du in meinem Alter odr so altr wie wuerg, würdest du
> wharscheinl. anders denken.
>

Mirko, wie alt bist Du denn? Ich hatte Dich auf Anfang 40 geschätzt.
So viel jünger bin ich auch nicht....


> Aber bleibe Optimist, denn als Pessimist hat man verloren,
> dass ist klar, aber Realist muss man dennoch auch sein.
>

Noch ein bisschen Klugschei**erei von mir:

Ich behaupte, es gibt nur Optimisten :-) und Pessimisten :´-( .
Realisten gibt es nicht. Denn was ist real?
Oder anders gefragt: Wer bestimmt, was real ist?
Die Realität zu beschreiben ist immer subjektiv.
Und damit immer von der Person des Beschreibenden abhängig.
Also, wenn ein Opimist :-) versucht die Realität zu beschreiben, wird es zwangsläufig eine optimistische :-) Interpretation der Realität.
Und wenn ein Pessimist :´-( versucht die Realität zu beschreiben, wird es zwangsläufig eine pessimistische :´-( Interpretation der Realität.

Und damit ist der Realist immer ein verkappter Optimist :-) oder Pessimist :´-( .

So, jetzt ist aber genug geschwafelt...