Hallo nochmal,

ohne jetzt streiten zu wollen (reiner Meinungsaustausch). Ich find beim alten 2002er Jazz eben gerade, dass das Fahrwerk nur hart ist, aber eben nicht sportlich. Es hoppelt halt nur und über die Lenkung kriegt man trotzdem keine Rückmeldung. Ich fühle mich bei höheren Geschwindigkeiten eben unwohl, wenn das Auto auf der Hinterachse springt und man in der Lenkung aber kaum fühlt, was vor sich geht. Lieber weich und schwammig statt hart und schwammig. Ersteres ist wohl in der Kombination das kleiner Übel. Uns störts nicht, das der Jazz praktisch nur in der Stadt bewegt wird. Nur das viele Gekurbel nervt, aber wenigstens gehts leicht.

Zur Direktheit der Lenkung:
Wenn ich vom 5er BMW E60 in nen Lupo steige, fahre ich an der ersten Kurver erstmal geradeaus, wenn ich mir nicht bewusst sage: "Mehr kurbeln, bitte". Ist ja auch klar, der E60 hat mit Aktivlenkung bei niedrigen Geschwindigkeiten 1 1/2 Lenkradumdrehungen von Anschlag zu Anschlag.
Wenn ich vom Lupo direkt in den Jazz steige, passiert mir fast das gleiche. Habe die Umdrehungen noch nicht nachgezählt (das Auto hat wie der Lupo ja recht wenigstens recht viel Lenkeinschlag), man muss aber beim 2002er Jazz definitiv für den gleichen Lenkeinschlag viel mehr kurbeln als beim Lupo, das kann man auch nicht wegreden. Das ist dann eben reine Gewohnheit.

Zum 206:
Wie schon gesagt kenn ich den Diesel nicht (habe als Diesel eigentlich immer nur Lupo gefahren). Ich habe allerdings schon eine ganze Reihe 206 4-Türer mit 1.4er Benziner ohne ABS, ESP (insgesamt 3 argentinischer Produktion) und sonstigen Schnickschnack auf verschiedenstens Strassen auch länger bewegen können, dabei ein hoher Anteil von Paßstraßen. Die Fahrzeuge waren auch alle unterschiedlich bereift, eines hatte sogar 3 unterschiedliche Reifensorten auf einmal drauf.
Alle Fahrzeuge machten viel Spaß, in Kurven drehte das Heck spontan, aber kontrollierbar ein, wenn man etwas vom Gas ging. Sowas kennt man von Frontantrieblern sonst gar nicht mehr. Auf Passstraßen war das eine Freude. Auch auf Schotter fuhr sich die Karre gut, nur störte da die vorne sehr geringe Bodenfreiheit. Insbesondere der Unterbodenschutz aus Metall verbiegt sich leicht und scheppert dann am am Kat. Auch mit 6 Leuten besetzt, fuhr die Karre auch auf Schotter noch gut und die Federung schlug nicht durch, auch bei zügiger Fahrweise.
Das Fahrverhalten war nen Problem auf schlammigen Pisten und wenn man Aquaplaning kriegt. Bei Eis stell ich mir das ganze auch recht pulserhöhend vor.
Nur als Hinweis: In Deutschland hatten nur die ersten 206er diese Fahrwerksabstimmung. Da haben nen paar Leute dann den ein oder anderen Autobahndreher fabriziert und die Abstimmung wurde geändert. Letztere habe ich aber nie gefahren, so dass ich dazu nix sagen kann.
Bin mal nen paar km nen 206 2.0 Zweitürer französischer Produktion mitgefahren. Der war aber wohl auch noch mit dem alten Fahrwerk, kann dazu aber keinerlei fundierte Aussage treffen, da ich den Wagen eh nicht selber gefahren bin. Der Fahrer ist allerdings wie ich auch Modellautofan und kann nen Auto abstimmen. Nach dessen Beschreibung ist die Kiste nur unwesentlich weniger hecklastig als der 1.4er, was durch den größeren Motor zu erklären wär. Er hat den 2.0er hauptsächlich wegen der besseren Verabreitung im Vegleich zum Argentinier.

Gruß

Olaf