Moin Mattoloco

und zunächst ein Willkommen im Forum!:-)U

Nun zu deinen Fragen:

> fand steht inzwischen die Anschaffung eines Anhängers zum
> Campen an.

Eine gute Idee! :-)+

>
> Nach zwei frustrierenden Tagen bei inkompetenten "Verkäufern"

Das kommt leider häufiger vor. Darf ich fragen, welche Händler du belästigt hast und aus welcher Gegend du kommst?

> setze ich jetzt mehr Hoffnungen auf das Know-How der hier
> vertretenen Community...

Wir gegeb unser bestes...

>
> 1. Problem. Laut Papieren kann der gute Zafira nur 1050kg an
> den Haken nehmen. Zum Thema "mehr" habe ich herausgefunden,
> dass ich in die Papier eintragen lassen kann
>
> 1250 bis 10%
> 1500 bis 8%
>
> Soweit die Theorie. Hat jemand Erfahrungen, was das in der
> Praxis bedeutet? Verkehrshindernis oder rauchende Kupplung?
> Wie weit kann man das ausnutzen und muss ich annehmen mit der
> 8% Hürde an den Kassler Bergen umkehren zu müssen?

Also, vorweg: der Manfred Riese hat den gleichen Zafira und zieht inkl. 2 Erwachsenen und 4 Kindern im Auto einen 1600er Wohnwagen. Ich selbst fahre einen Vectra B mit der 2,0DTI-Maschine (zul. Anhängelast bis 8% 1500kg) ebenfalls einen 1600er Wohnwagen (beachte: die Stützlast wird im Anhängerbetrieb der Zuladung des Zugfahrzeuges zugeschlagen. Wenn ich also den Wohnwagen bis zur Schmerzgrenze vollpacke, habe ioch "nur" eine Gewichtsüberschreitung von 25 kg - Peanuts!).

Mit diesem Gespann bist du dann an Steigungen nicht gerade überschäumend motorisiert, kommst aber voran. Kannst du dich noch an die Zeiten erinnern, wo die LKW noch schwachbrüstiger waren und mit schwarzen Rauchfahnen im Kriechtempo die Berge hochgingen? So schlimm wirds bei dir nicht.

Ich kann dir leider keine Erfahrungen mit meinem Gespann bei einer Alpenfahrt weitergeben, da ich bis jetzt immer an die See gefahren bin. Dabei habe ich aber nie das Gefühl gehabt, daß ich ein Verkehrshindernis bin. Klar, bei Steigungen nahe 8% (wo die Kasseler Berge liegen, weiß ich nicht) wirds schonmal beschwerlich (A8 - Aichelberg würde ich wahrscheinlich nicht fahren), aber die Kupplung raucht nicht gleich ab. Dumm wäre nur, wenn just an einer solchen Steigungsstrecke ein Stau mit Stop'nGo wäre. Aber da haben auch Fahrzeuge mit dicken Maschinen ihre Probleme mit der Kupplung (mein nächstes Auto wird ein Automatik ;-) ).

Wo du vielleicht Probleme bekommen wirst, sind Nebenstraßen (Zufahrten zu Campingplätzen), die in bergigen Regionen auch mal an die 12 % Steigung kommen können. Hier mußt du dich halt vorher gut informieren.

Grundsätzlich sehe ich keinen Grund, warum du mit deinem Auto keinen 1600er Wohnwagen ziehen sollst.

>
>
> Wo gibt es eigentlich Waagen, um die vollgepackte Kiste mal
> draufzustellen und auf Übegewicht zu testen?

Beim TÜV, beim Landhandel (Raiffeisen u. ä.), beim Baustoffhändler...

Die Stützlast kannst du mit einer gewöhnlichen Haushalts-Körperwaage feststellen.

>
>
> 2. Problem
>
> Offensichtlich ist der Markt für kleine und leichte Wohnwagen
> dünn.

Nein, eigentlich nicht. Gerade der Bereich der kleinen, leichten Familien- (oder 2 Personen-Plus-) Wohnwagen wächst.

> Schönwettercamper mit starker Südorientierung, aber
> gelegentlichen Ausflügen nach Holland zum surfen.

Da könntest du jeden Wohnwagen nehmen.

>
> 2 Erwachsene sollten auf die Dauer drin unterkommen. Zur Zeit
> haben wir aber noch vor(m) und frühpubertierenden(w)
> Nachwuchs, der wohl in 3-5 Jahren keinen Spießerurlaub mehr
> mitmachen will. D.h. 2 zusätzliche (Not)-Plätze für
> schlechtes Wetter sollten drin sein.

Also zwei komfortable und zwei "Not"-Schlafplätze...

>
> Bei der Bettenfrage haben wir noch keine Vorstellung ob fest
> oder Umbau

Solltet ihr aber! Auch wenn man erst denkt, daß ein bißchen Betten-Bauen kein Problem ist, auf Dauer (so meine Erfahrung) gehts einem auf den Geist. Vor allem, wenn man (ob schlechtem Wetter) auf die Sitzgruppe angewiesen ist. Dazu kommt, daß man auf einem Festbett besser schläft, da diese nicht den "labbrigen" Sitzschaumstoff haben sondern meist eine Federkernmatratze.

Als wir unseren Wohnwagen anschafften, hatten wir noch keine Kinder. Dennoch haben wir Kinder berücksichtigt. Insofern sind unsere Situationen vergleichbar (Du hast noch - wir bald).

Aufgrund der Rahmenbedingungen (Festbett, Sitzgruppe für schlechtes Wetter, Schlafplätze für Kinder) haben wir uns für folgende Variante entschieden:

Festbett vorne quer (inkl. riesigem, vom Vorzelt erreichbaren Stauraum), Dinette in der Mitte, 2 Stockbetten quer im Heck. Selbst wenn wir keine Kinder bekommen hätten, nehmen die Stockbetten kaum Platz weg und eignen sich darüber hinaus prima als Ablage (für Jacken, Kleidung, sonstige Sachen, an die man mind. einmal täglich heran muß). In unserem Fall ist es dann ein Dethleffs Camper 500 TK geworden mit 1600 kg zGG. Es gibt diese Grundrißtypen aber auch etwas leichter und kleiner. Da hat man dann aber weniger Platz zum Wohnen bei schlechtem Wetter und weniger Zuladung (bei 4 Personen wichtig!).

>
> Durchs Zelten sind wir das Leben auf dem Boden gewöhnt. Für
> längere Aufenhalte ist deswegen ein Vorzelt ok.

Wenn ihr hauptsächlich in den schönwettergarantierten Süden fahrt, tuts vielleicht auch nur ein Sonnensegel...

Wir müssen
> nicht autark sein, obwohl wir durchaus auch Campingplätze
> ohne Stromanschluss ansteuern.

Da könnte man sich dann mit Strom aus der Autobatterie behelfen.

>
> 3.
> Wann kauft man eigentlich am besten einen Wohnwagen.

Wenn du genau weist, welchen Grundriß mit welchem Gewicht du haben willst! Dann kannst du das Angebot sondieren und dir den schönsten (innen wie aussen) raussuchen.

Dann mußt du wissen, wieviel Geld du ausgeben willst/kannst. Bewegt sich die Summe in einem gut fünfstelligen Bereich, würde ich zu einem neuen Wohnwagen raten. Der Preisverfall bei 2-3jährigen Gebrauchten ist dermaßen gering, sodaß eine Neuanschaffung (mit Garantie!!!) lohnt. Einen neuen Wohnwagen kaufst du am besten auf der Messe (Düsseldorf ist die größte). Da sind dann Nachlässe um 17% zu erzielen.

Soll der Wohnwagen unter 10.000 € kosten, müßtest du einen Gebrauchten nehmen. Hier ist die Auswahl riesig, der Kauf aber auch riskant. Die Gefahr, an ein undichtes und schon schimmeliges Windei zu geraten (gell, Holger), ist groß. Hier mußt du dann (am besten mit Leuten, die sich auskennen) den Wohnwagen vorher sehr genau auf muffigen Geruch und sonstige Auffälligkeiten überprüfen. Zudem sind Gebrauchte meist verbastelt, sprich er hat gaaaaanz tolle Einbauten, die aber kein Mensch braucht und nur aufs Gewicht drücken.

>
> Falls ihr also Tipps oder Erfahrungen oder linkszu diesem
> Themenkomplex habt, würde ich mich freuen.

Ich habe dir nun erstmal einen groben Überblick gegebn. Du wirst noch viele Fragen haben. Stelle sie hier, und dir wird sicher geholfen.



Gruß Uwe, genannt fisheye