Hallo Zusammen,
danke für die bisherigen Meinungen und Informationen. Leider passen Sie nicht auf die Fragen, die ich habe.
Nach Gesprächen mit einigen Fachleuten (Wohnmobil-Service, Bosch-Service), bin ich mir sicher, dass eine Blei-Säure-Batterie für uns als Versorgungsbatterie die schlechteste Wahl ist. Kurz die Infos zu den Batterien zusammengefasst:
Blei-Säure: Gut für Entladung bis 80%, sollte nicht unter 50% entladen werden. Gutmütig beim Aufladen, Ladetechnik in unserem Auto eingebaut. Nicht gut geeignet für konstante Entladung mit geringen Strömen, relative hohe Selbstentladung. Prima als Starterbatterie.
AGM: Muss mit höherer Spannung als Blei-Säure geladen werden, Ladetechnik nur in modernen Autos vorhanden. Gut geeignet für Start-Stop-Technik, da höhere Zyklenfestigkeit als Blei-Säure. Liefert höhere Ströme als Blei-Säure und kann (z.B. bei Rekuperation) auch mit höherem Strom geladen werden. Bei der Ladung Temperaturüberwachung dringend empfohlen. Verträgt Entladungen bis 50% und tiefer deutlich besser als Blei-Säure-Batterien. --> Als Versorgungsbatterie gut geeignet - insbesondere, wenn Verbraucher mit hohem Verbrauch (z.B. Warmwasser, Wechselrichter für stärke Verbraucher) verwendet werden.
Blei-Gel: Nicht geeignet für höhere Ströme, daher als Starterbatterie in Autos (fast) nicht zu finden. Gut geeignet für langsame Entladung mit Verbrauchern, die wenig Strom verbrauchen (Kühlschrank, USB, Standheizung, Innenraumbeleuchtung). Verträgt tiefere Entladung noch etwas besser als AGM und kann deutlich tiefer als Blei-Säure entladen werden ohne dauerhaften Schaden zu nehmen. Vergleich zu AGM ist noch unklar. Ist durch schlechtes Nutzungprofil die Chemie etwas aus dem Gleichgewicht, kann das geschlossene System sehr gut durch eine geeignete Ladekurve regeneriert werden. Spezielle Ladetechnik (empfohlen mit Temperaturüberwachung) empfohlen. --> Als Versorgungsbatterie insbesondere gut geeignet, wenn mit geringen Strömen genutzt und geladen wird (Solar). Höchste Zyklenfestigkeit aller drei Typen.
Ein Bosch-Service hat mir empfohlen die Lichtmaschine so zu ändern (oder gar auszutauschen), dass sie für die Ladung von AGM-Batterien geeignet ist. Dann könnte ich beide Batterien gegen AGM austauschen und von deren Vorteilen profitieren. Nach dem, was ich bisher herausgefunden habe (Firma, die Lichtmaschinen repariert), wird sich das nicht lohnen, weil der Regler der Lichtmaschine in unserem Auto in der Lichtmaschine verbaut ist und der Tausch der gesamten Lichtmaschine nicht rentabel ist. Ich werde dort trotzdem mal vorfahren und mit denen sprechen - auch über meine bevorzugte Lösung...
...die auch vom Wohnmobil-Service angesprochen wurde: Einbau eines Lade-Booster bzw. Batterie-zu-Batterie-Laders zwischen Lichtmaschine/Trenn-Relais und Versorgungsbatterie. Ich habe noch Platz unter dem Fahrersitz neben der Auslassöffnung der Standheizung (nicht wirklich optimal, aber ich benutze die Standheizung eigentlich nie beim Fahren und selbst wenn, bläst sie nach hinten am Installationsort vorbei). Dort könnte ich von den Abmessungen einen Votronic Lade-Wandler VCC 1212-25 einbauen, der mit geeigneter Kennlinie verschiedene Batterietypen mit 25A laden kann. Vorteil hiervon ist auch, dass dann der Antrieb inkl. Batterie original bleibt und keine Werkstatt vor einer unerwarteten Konfiguration steht, wenn das Auto mal nicht fahren sollte.
Mein bevorzugter Batterietyp wäre dann Blei-Gel, da wir keine Verbraucher mit hohen Strömen haben (Kühlschrank, Standheizung, LED-Licht, USB-Ladegeräte) und die höhere Zyklenfestigkeit von Vorteil ist.
Offene Fragen für mich sind im Moment noch:
- Mit wieviel Strom kann man eine Blei-Gel-Batterie üblicherweise laden? Wie schnell geht das also?
- Ist es o.k., wenn unser Votronic Solar-Laderegler und der Votronic Lade-Wandler während der Fahrt gleichzeitig laden?
- Ist es o.k., wenn unser Waeco-Ladegerät und der Votronic Lade-Wandler gleichzeitig laden (vermutlich ja, funktioniert jetzt mit dem Solar-Laderegler ja auch).
- Wo ist die Leitung, in die ich den Lade-Wandler einschleifen muss? Wer könnte das für mich ausführen, wenn ich es nicht selbst machen möchte (evtl. der Bosch-Service, daher der Besuch dort)?
Vielleicht helfen diese Einsichten und Überlegungen ja irgendwann mal jemandem, die/der auf der Suche nach einer ähnlichen Lösung ist.
Mit freundlichen Grüßen
Chris Vogel