Uwe Maier schrieb:
>
> Es gab da mal in der Vergangenheit etwas namens "Vertrauen".
> Alles was auf der VW-Preisliste stand war gut und brauchbar.
> Das hat der Hersteller entschieden, entwickelt und für gut
> befunden. Und das war so. Zugegeben, das letzte Mal waren 8
> Jahre her, aber alles war beinahe perfekt, ...
So sehr ich Deine Enttäuschung und Wut verstehen kann, sollte man doch die Kirche im Dorf lassen.
Die Fahrzeuge sind technisch immer komplexer und insbesondere die Ansprüche und Erwartungshaltungen der Käufer immer größer geworden.
Früher war ein Navi unüblich, man las den Autoatlas. Und für den war im Zweifelsfall nicht mal ein angemessener Platz im Auto vorhanden.
Spiegel anklappen? Klar. Fenster runter und anklappen.
Das war auch kein Problem, da man das Fenster eh unten hatte, weil man den Spiegel ja auch nicht anders einstellen konnte. Rechts war es noch einfacher. Das machte nämlich der/die Beifahrer(in).
Das Radio hatte zwei Drehregler: Lautstärke und Senderwahl.
Über knisternde Lautsprecher regte sich niemand auf. Es war sowieso nur ein LS da und der Radio-Empfang war sowieso eher mäßig.
Heute gehen die Bedürfnisse weit auseinander.
Das Fahrzeug soll möglichst billig wie ein Dacia Logan sein, die neuesten technischen Features bieten, aber bitte ohne Murren und Probleme wie ein Lanz von 1930 funktionieren.
Die Hersteller bieten immer mehr Features (manchmal auch Gimmicks) an, die vom Markt (also von den potenziellen Käufern) gefordert werden.
Der eine braucht unbedingt die Pausetaste am Radio, den anderen verwirrt diese.
Der Zuheizer wird als Komfortfeature oder als Nebelmaschine wahrgenommen.
Die Reichweitenanzeige der MFA wird vom einen als grober Anhaltswert genommen, um rechtzeitig (mit ausreichend Reserve) eine Tankstelle zu finden. Der andere ärgert sich, dass er an der Tanke noch 5 Liter im Tank hat.
Der eine findet eine gegenläufige Wischeranlage mit Aerowischern ob des sauberen und großen Wischfeldes genial. Der andere lädt sich im Netz die Umbauanleitung auf normale (alte) Wischer runter.
Manchmal mag man die Welt nicht mehr verstehen...
Nicht falsch verstehen: Jeder darf sich über einen Fehlkauf ärgern und seinen Unmut äußern.
Aber die Vergleiche mit "Damals war alles besser" bringen uns nicht weiter.
Die Situation damals war eine andere.
Und auch damals war es nicht immer so rosig, wie es uns unsere Erinnerung gerne vorgaukeln möchte.