Wir haben im Sommer 2014 einen Peugeot 206+ privat von Bekannten gekauft.
Am 01.08. zugelassen, am 02.08. leuchtete schon die Motorkontrollleuchte auf. In der Werkstatt wurde erst eine ganze Woche nach einem Fehler gesucht und sogar die Ingenieure von Peugeot bemüht, um schlußendlich festzustellen, dass Steuergerät ist im A..... Kosten 1000 € plus knapp 500 € für die Fehlersuche. Allerdings erhielten wir auch mit Unterstützung der Vorbesitzer sowohl auf Steuergerät als auch auf Fehlersuche Kulanz. Ach ja, km-Stand zu diesem Zeitpunkt: 57.000
Dann, bei km 63.000 und 4 Monate später, eiert das linke Hinterrad wie blöd. Das Nagellager und die Hinterachse sind Schrott. Kulanz nur mit Händlerbeteiligung und darauf hat der Händler in unserer Region, da er den Neuwagen nicht verkauft hat, natürlich keine Lust. Jedoch gab er uns den Hinweis, direkt bei der Kundenbetreuung von Peugeot anzurufen und eine Kulanzregelung anzustreben.
Gesagt, getan. Jedoch möchte Peugeot nicht nur das scheckheftgepflegte (!) Serviceheft, sondern auch die Rechnungskopien von den Vorbesitzern um nachvollziehen zu können, ob Serviceleistungen ordnungsgemäß erledigt wurden. Anscheinend trauen die ihren eigenen Werkstätten nicht über den Weg. Diese Stempelei im Serviceheft diene laut der netten Damen von der Kundenbetreuung eh nur als Nachweis im Falle von Garantieansprüchen, nicht bei Kulanz. Die Peugeot-Vertragswerkstatt ist da nicht so abgehoben, zumindest aber besser informiert, den Service kann ich überall machen lassen, nur bei Kulanz bestehen die auf Peugeot-Werkstätten. Also pures Abwimmeln von möglichen Forderungsansprüchen.
Wie dem auch sei, ohne Rechnungskopien möchte Peugeot einen Kulanzantrag nicht einmal prüfen. Vom direkten Vorbesitzer könnten wir wahrscheinlich noch Rechnungskopien erhalten. Jedoch hatten die das Auto als Jahreswagen von jemanden gekauft, der uns vollkommen fremd ist und unter der Adresse lt. Fahrzeugbrief auch gar nicht mehr gemeldet ist.
Ob ein Autohaus ohne Zustimmung des Rechnungsempfängers Rechnungskopien herausgibt, hoffe ich ehrlich gesagt gar nicht. Ich hätte jedenfalls ein Problem damit, wenn meine Rechnungen sonstwem ausgehändigt werden. Auf alle Fälle müssten wir diesbezüglich erstmal die Anschrift des Erstbesitzers ermitteln und ihn fragen, ob auch er eventuelle Rechnungen zur Verfügung stellt oder aber einer Herausgabe durch seine damalige Vertragswerkstatt zustimmt.
Vermutlich eine Vorgehensweise mit System seitens Peugeot, um für den produzierten Schrott nicht in Regress genommen zu werden. Dies untermauert auch die Tatsache, dass bei Gebrauchtteilehändler keine Peugeot-Hinterachsen erhältlich sind: "Die gibt es praktisch nicht, die sind sehr gefragt. Ein typisches Peugeot-Problem."
Nichtsdestotrotz zahle ich mein Lehrgeld hinsichtlich der Frage, welches Auto man besser nicht kauft, künftig lieber den normal gebliebenen Autoschrauber, der sich nicht von einem unfähigen Konzern verknechten lässt. Denn einen teuren "Service" kann man sich bei Peugeot sparen, da er eh nichts wert ist.